Quartier der Moderne. Vermittlung ambivalenter Topographien

Quartier der Moderne. Vermittlung ambivalenter Topographien

Veranstalter
Bundeszentrale für Politische Bildung, Klassik Stiftung Weimar, Europäische Jugendbildungs- und Begegnungsstätte Weimar, Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora und Stiftung Ettersberg (Europäische Jugendbildungs- und Begegnungsstätte Weimar)
Ausrichter
Europäische Jugendbildungs- und Begegnungsstätte Weimar
Veranstaltungsort
Weimar
Gefördert durch
Bundeszentrale für Politische Bildung
PLZ
99423
Ort
Weimar
Land
Deutschland
Vom - Bis
04.07.2022 - 05.07.2022
Von
Kirsten Münch, Stabsreferat kulturelle Bildung, Klassik Stiftung Weimar

Die zweitägige Fachtagung zu bildungs- und vermittlungspraktischen Perspektiven auf den öffentlichen (Stadt-)Raum und seine politischen Dimensionen wird organisiert von der Bundeszentrale für Politische Bildung, der Klassik Stiftung Weimar, der Europäischen Jugendbildungs- und Begegnungsstätte Weimar, der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora und der Stiftung Ettersberg.

Quartier der Moderne. Vermittlung ambivalenter Topographien

Im öffentlichen Raum stehen Gebäude, Institutionen und Architekturen aus unterschiedlichen Zeitepochen in bestimmten topographischen Beziehungen zueinander. Das Beispiel des „Quartiers der Moderne" in Weimar zeigt, dass sich anhand der Analyse von Topographien nicht nur Rückschlüsse auf die geographischen Gegebenheiten eine Raumes ziehen lassen. Mit der Analyse von Räumen im weiteren Sinne werden auch historische und gegenwärtige gesellschaftspolitische Strukturen transparent und erfahrbar. Dass in Weimar das Neue Bauhaus Museum in Sichtweite des monumentalen Gauforums aus der NZ-Zeit steht, in dem in den nächsten Jahren eine Dauerausstellung über die NS-Zwangsarbeit beherbergt sein wird, verrät viel über die ambivalenten Staats-und Gesellschaftsformen, die sich in Weimar ausdrücken: Während viele autoritäre Regime ihre Macht in monumentalen bis megalomanen sowie einschüchternden Bauten zu verewigen versuchen, suchen demokratisch und pluralistisch organisierten Gesellschaften meist Architekturen des offenen Bauens. Die Fachtagung möchte die Beobachtung, dass der öffentliche Raum niemals neutral, sondern stets Ausdruck und Manifestation politischer Machtstrukturen ist, für die politische Bildungs-und Vermittlungsarbeit erschließen. Für eine gelungene Analyse des methodischen und didaktischen Potentials verschiedener Topographien gewinnt dabei der Blick auf die Arbeit und Didaktiken von Akteurinnen und Akteuren der kulturellen und historischen Bildung an Gewicht. Durch ihren engen Praxisbezug, der u.a. durch einen Call for Entries gewährleistet wird, fördert die Fachtagung gezielt Vernetzungsprozesse zwischen der politischen, historischen und kulturellen Bildung und blickt mit einem interdisziplinären Theorie-und Methodenrepertoire auf gesellschaftspolitische Strukturen und Implikationen des öffentlichen Raums.

Theoretische und didaktische Impulse erhält die Fachtagung darüber hinaus von der Europäischen Jugendbildungs-Begegnungsstätte Weimar, der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora in Verbindung mit dem Museum Zwangsarbeit sowie von der Stiftung Ettersberg, die als renommierte Institutionen eng in die Konzeption des Tagungsprogramms eingebunden sind.

Programm

Montag, 04.07.2022
09:15-09:30 Begrüßung und Einbettung durch die Organisator:innen
09:30-10:15 Keynote I "Verbaute Geschichte und schwierige Nachbarschaften – zur Vermittlung ambivalenter Topografien" - Alexander Schmidt, Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände, Nürnberg
10:15-10:45 Gang zu den Ausgangspunkten der Erkundungen
10:45-12:45 Drei Erkundungsrundgänge im Quartier der Moderne und Weimar: Drei Stadtrundgänge aus unterschiedlichen Perspektiven u. A. mit Decolonize! Weimar
13:00-14:30 Mittagspause
14:30-15:15 #ambivalenzverstehen: Präsentationen und Diskussion
15:15-15:45 Pause
15:45-16:30 #ambivalenzverstehen: Präsentationen und Diskussion
16:45-18:45 interne Workshops für beitragende Teilnehmende (geschlossen)

Dienstag, 05.07.2022
09:15-10:15 #ambivalenzsichtbarmachen: Präsentationen und Diskussion
10:15-10:30 Pause
10:30-12:30 interne Workshops für beitragende Teilnehmende (geschlossen)
12:30-13:30 Mittagspause
13:30-14:15 #ambivalenzvermitteln: Präsentationen und Diskussion
14:30-15:15 Keynote II „Mythos öffentlicher Raum: Kampf- oder Konsensort der fragmentierten Gesellschaft?“ - Prof. Dr. Frank Eckardt, Professur für Sozialwissenschaftliche Stadtforschung Bauhaus- Universität Weimar
15:15 -15:30 Pause
15:30-16:00 Themenimpuls „Erinnerungsarbeit als Zukunftsgestaltung – Die Vision einer Besetzung des Gauforums als Reallabor“ – Dr. Andrea Bärnreuther und Carina Kitzenmaier, Taking a stand, Berlin
16:00-16:30 Abschlussdiskussion und Ausblick

Kontakt

Tagung-Topographie@klassik-stiftung.de

https://www.klassik-stiftung.de/tagung-topographie
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Veröffentlicht am
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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