Fake News in und aus der Antike

Fake News in und aus der Antike

Veranstalter
Universität Trier, Nationale und Kapodistrische Universität Athen (Diego De Brasi, Amphilochios Papathomas, Theofanis Tsiampokalos)
Ausrichter
Diego De Brasi, Amphilochios Papathomas, Theofanis Tsiampokalos
Veranstaltungsort
Wissenschaftliche Bibliothek der Stadt Trier
Gefördert durch
DAAD
PLZ
54296
Ort
Trier
Land
Deutschland
Vom - Bis
01.06.2022 - 03.06.2022
Von
Diego De Brasi, Klassische Philologie/Gräzistik, Universität Trier

Im Rahmen des vom DAAD geförderten Programm "Hochschuldialog mit Südeuropa" finden in Trier (1.-3.6.22) und Athen (28.-30.6.22) zwei Workshops zum Thema 'Formen und Funktionen von ‚Falschmeldungen‘ in der antiken griechischen Literatur und ihre Auswirkungen auf das moderne Verständnis' statt.

Fake News in und aus der Antike

Das zeitgenössische Konzept der ‚Fake News‘ weist zwei Hauptbestandteile auf: Zum einen werden in ‚Fake News‘ Nachrichten bewusst manipuliert, um bestimmte politische oder gesellschaftlich relevante Zwecke zu verfolgen; zum anderen ist diese intentionale Manipulation immer an bestimmten Erwartungen des avisierten Publikums angepasst.
Aus formaler Hinsicht stellen ‚Falschmeldungen‘ keine Besonderheit des 21. Jahrhunderts dar und dürfen demnach mit politischen und pamphletistischen Aktivitäten der vergangenen Jahrhunderte verglichen werden, um präziser und differenzierter erfasst werden zu können.
Insbesondere lassen sich ‚Fake News‘ auch als ideelle Fortführung von rhetorischen und narrativen Mechanismen verstehen, die bereits in den unterschiedlichsten antiken griechischen Texten vorhanden sind.
Ziel des von den Universitäten Trier und Athen geplanten Projekts ist es, einen Beitrag zur Historisierung und zum differenzierten Verständnis des Phänomens ‚Fake News‘ zu leisten.
Dies soll anhand der literatur- und kulturwissenschaftlichen sowie historischen Analyse von ausgewählten, prägnanten Textbeispielen aus der antiken griechischen Literatur und Kultur erfolgen.
Geplant sind zwei Workshops (in Trier und Athen), die einerseits die Aufmerksamkeit auf theoretische und methodische Aspekte lenken, und andererseits die politischen und sozialen Funktionen von antiken ‚Falschmeldungen‘ in den Blick nehmen.
Dadurch bietet das Projekt einen vertiefenden und historisierenden Zugang zu den Mechanismen, welche die Entstehung, Verbreitung und manipulative Intention von ‚Falschmeldungen‘ begünstigen, und ermöglicht dadurch auch eine differenzierte Reflexion über den zeitgenössischen Umgang mit diesen.

Eine Teilnahme ist sowohl in Präsenz als auch über ZOOM möglich.

Programm

Mittwoch, 1. Juni 2022

14.30 Uhr: Empfang
14.45 Uhr: Begrüßung durch den Präsidenten der Universität Trier, Prof. Dr. Michael Jäckel
1. Sektion: Fake News und Fiktionalitätsdiskurse in der antiken griechischen Literatur
Moderation: Diego De Brasi
15.00 Uhr: Fake news in Euripidean Drama (Aikaterini Koroli, Athen)
15.45 Uhr: Fake news im griechischen Roman (Nikoletta Kanavou, Athen)
16.30–17.00 Uhr: Kaffeepause
17.00 Uhr: Persuasion and manipulation in Nonnus’ Dionysiaca (Aikaterini-Nina Carvounis, Athen)

Donnerstag, 2. Juni 2022

2. Sektion: Fake News in der antiken griechischen Historiographie
Moderation: Amphilochios Papathomas
11.15 Uhr: Fake news and misinformation during war or civil conflict: Some case studies from Greek historiography (Vassileios Vertoudakis, Athen)
12.00–14.00 Uhr: Mittagspause
3. Sektion: Fake News und ihre politischen bzw. gesellschaftlichen Aspekte
Moderation: Theofanis Tsiampokalos
14.00 Uhr: Disinformation in the public discourse of fourth century Athens (Rosalia Hatzilambrou, Athen)
14.45 Uhr: Damnatio memoriae in den griechischen Papyrusurkunden der Römerzeit (Amphilochios Papathomas, Athen)
17.00 Uhr: Möglichkeit zur gemeinsamen Besichtigung der historischen Innenstadt

Freitag, 3. Juni 2022

4. Sektion: Fake News in der antiken griechischen Wissenschaft
Moderation: Oliver Hellmann
9.30 Uhr: Fake news and pandemics in graeco-roman antiquity (Athina Bazou, Athen)
10.15 Uhr: Fake news in paradoxography of imperial times: The case of Phlegon’s Book of Marvels (Marianna Thoma, Athen)
11.00–11.30 Uhr: Kaffeepause
5. Sektion: Fake News in und aus der Spätantike
Moderation: Stephan Busch
11.30 Uhr: Fake news in den Kaiserreden des Libanius (Grammatiki Karla, Athen)
12.15 Uhr: Fake News in Late Antiquity: the Case of the Ecclesiastical Texts (Anastasia Petropoulou, Athen)
13.00 Uhr: Abschließende Worte

Kontakt

fakenewsant@uni-trier.de

https://www.uni-trier.de/universitaet/fachbereiche-faecher/fachbereich-ii/faecher/klassische-philologie/tagungen-workshops-kolloquien/tagung-fake-news