Kleine Tore, große Sprünge? Der Handballsport in Rheinland und Westfalen 1917-2022

Kleine Tore, große Sprünge? Der Handballsport in Rheinland und Westfalen 1917-2022

Veranstalter
LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte, LVR-Niederrheinmuseum Wesel, LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte, Mindener Museum
Veranstaltungsort
Universitätsclub Bonn e.V., Konviktstr. 9
PLZ
53113
Ort
Bonn
Land
Deutschland
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
14.11.2022 - 15.11.2022
Von
Alexander Olenik, LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte

Eine gemeinsame Tagung von LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte, LVR-Niederrheinmuseum, LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte und Mindener Museum aus landeshistorischer Perspektive am 14. und 15. November 2022 in Bonn wird die Geschichte des Handballsports in Rheinland und Westfalen behandeln.

Kleine Tore, große Sprünge? Der Handballsport in Rheinland und Westfalen 1917-2022

Handball ist nach Fußball in Nordrhein-Westfalen die populärste Mannschaftssportart und mobilisiert regelmäßig große Zuschauermengen. In Deutschland hat zudem ein Jahrzehnt des Handballs begonnen: Neben der U21-Weltmeisterschaft 2023 finden hier die Europameisterschaft der Männer im Januar 2024, die gemeinsam mit den Niederlanden ausgerichteten Weltmeisterschaft der Frauen 2025 und schließlich 2027 die Weltmeisterschaft der Männer statt. Nordrhein-westfälische Städte sind dabei zentrale Austragungsorte. Außerdem sind hier traditionsreiche Handballvereine beheimatet. Genug Anlass um Geschichte und Gegenwart des Handballs an Rhein und Ruhr wissenschaftlich mehr Aufmerksamkeit zu schenken.
Die Sportgeschichte hat das Thema Handball bisher selten untersucht. Das LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte, das LVR-Niederrheinmuseum Wesel, das LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte und das Mindener Museum wählen deshalb bewusst eine landeshistorische Perspektive für ihre Fachtagung am 14. und 15. November 2022 in Bonn. Unter dem Titel Kleine Tore, große Sprünge? Der Handballsport in Rheinland und Westfalen 1917-1922 setzen sich die Veranstalter in drei Themenfeldern mit der Vergangenheit der Sportart auseinander.
Zu Beginn der Tagung am 14. November steht ein Abendvortrag, der überblicksartig die 105-jährige Handballtradition in Deutschland behandelt. Nach einem methodischen Einführungsvortrag am Dienstagvormittag beschäftigt sich Sektion 1 mit den Gründervätern und Pionierinnen des Handballsports im Rheinland und in Westfalen. In der Draufsicht und im Detail untersuchen die Beiträge die soziokulturellen Milieus in denen Handball in der Zwischenkriegszeit gespielt wurde. Anschließend folgen wir in Sektion 2 den Auswirkungen der politischen Systemwechsel und der gesellschaftlichen Transformation auf den rheinisch-westfälischen Handball im 20. Jahrhundert. Unsere 3. Sektion widmet sich dem Phänomen des Spielortwechsels nach 1945. Schrittweise löste der Hallen- den Feldhandball in den Wiederaufbaujahrzehnten ab. Was waren die Gründe und Ursachen hinter diesem sportlichen Kulturwandel? Die Abschlussdiskussion betrachtet die aktuelle Situation der Handballvereine in Nordrhein-Westfalen mitsamt ihren Herausforderungen durch Globalisierung, Professionalisierung und sozialer Teilhabe.
Die Ergebnisse der Tagung werden in ein Ausstellungskonzept eingeflochten, welches ab 2023 u.a. in Wesel und Minden gezeigt werden wird.

Programm

14. November 2022 - Abendveranstaltung (in Kooperation mit dem Universitätsclub Bonn e.V.)

17.30 Uhr
Begrüßung
Prof. Dr. Günther Schulz, Vorsitzender des Universitätsclubs Bonn
Guido Kohlenbach, LVR-Dezernat Kultur und Landschaftliche Kulturpflege

17.45 Uhr
Einführung
Dr. Helmut Rönz, Bonn

18.00 Uhr
Öffentlicher Abendvortrag
Über 100 Jahre Handball in Deutschland – Zukunft braucht Tradition
Prof. Dr. Detlef Kuhlmann, Hannover

Anschließend Empfang auf Einladung des LVR-Instituts für Landeskunde und Regionalgeschichte

15. November 2022 - Fachtagung

8.30 Uhr
Begrüßungskaffee

9.00 Uhr
Methodischer Einführungsvortrag
Sportgeschichte und Region – Chancen und Herausforderungen für die Landesgeschichte
Prof. Dr. Jürgen Mittag, Köln

9.30 Uhr
Sektion 1: Gründerväter und Pionierinnen des Handballsports in Rheinland und Westfalen
Moderation: Dr. Julia Paulus, Münster

Gründerväter und Pionierinnen des Handballsports in der Region. Soziale Milieus und die Entstehung von Handballhochburgen in Rheinland, Westfalen und Lippe 1920 bis 1933
Philipp Koch M.A., Minden

Handball in allen Milieus. Das Fallbeispiel Spenge und Lenzinghausen im Landkries Herford
Dr. Norbert Sahrhage, Spenge

11.00 Uhr
Kaffeepause

11.15 Uhr
Sektion 2: Der rheinisch-westfälische Handball zwischen den politischen Systemen
Moderation: Dr. des. Katharina Thielen, Bonn

Juden im Handball – die ersten dreißig Jahre
Prof. Dr. Lorenz Peiffer, Hannover

Die Bedeutung der Polizei- und Militärsportvereine in Rheinland und Westfalen während der Weimarer Zeit und NS-Zeit
Dr. Berno Bahro, Potsdam

12.45 Uhr
Mittagspause (vor Ort)

14.00 Uhr
Regionale und wirtschaftliche Aspekte im Handball der Nachwendezeit: Systemvergleich, Wiedervereinigung und Bosman-Urteil
Lorenz Völker, Berlin

14.45 Uhr
Sektion 3: Vom Feld in die Halle. Wiederaufstieg und Kulturwandel
Moderation: Corinna Endlich, Wesel

Kleine Tore, kleine Schritte – der späte Aufstieg des Hallenhandballs in NRW
Thomas Ohl, Wesel

Der rheinisch-westfälische Handball in der Presseberichterstattung der Sowjetunion
Dr. Alexander Friedman, Düsseldorf

Mitmachen. Zur Bedeutung von Handballsport im Alltag
Dr. Lisa Maubach, Bonn

16.45 Uhr
Kaffeepause

17.00
„Handball ist schon typisch deutsch“ – Zum Problem der Unterrepräsentanz von Spielerinnen und Spielern mit Migrationshintergrund
Prof. Dr. Carmen Borggrefe, Stuttgart

zugleich Impuls für die

Abschlussdiskussion: Die Handballvereine in Nordrhein-Westfalen zwischen Professionalisierung und Globalisierung oder einem möglichen Aus?
Moderation: Georg Mölich, Bonn

Es diskutieren Frank Böllhoff (WHV-Schiedsrichterwart), Bettina Grenz-Klein (Handball-Trainerin), Merle Schaack (Sportjournalistin), Markus Sonnenberg (Handball-Spieler) und Martin Wonik (Landessportbund Nordrhein-Westfalen).

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Deutsch
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