Ukraine im Kontext – Jüdische Perspektiven auf Gegenwart und Geschichte der Ukraine

Ukraine im Kontext – Jüdische Perspektiven auf Gegenwart und Geschichte der Ukraine

Veranstalter
Bundeszentrale für Politische Bildung, Jüdisches Museums Berlin und OFEK e. V.
Veranstaltungsort
W. M. Blumenthal Akademie, Klaus Mangold Auditorium, Fromet-und-Moses-Mendelssohn-Platz 1, 10969 Berlin (gegenüber dem Museum)
PLZ
10969
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
08.05.2023 -
Von
Stiftung Jüdisches Museum Berlin

Ukraine im Kontext – Jüdische Perspektiven auf Gegenwart und Geschichte der Ukraine

Das Jüdische Museum Berlin, die Bundeszentrale für politische Bildung und OFEK e. V. möchten in der Gesprächsreihe Ukraine im Kontext die jüdischen Perspektiven auf den Krieg in der Ukraine hör- und sichtbar werden lassen und Einblicke in die vielschichtige Gegenwart des Landes vor dem Hintergrund seiner Geschichte geben.

Ukraine in context – Jewish Perspectives on Ukraine, Present and Past

The Jewish Museum Berlin, the German Federal Agency for Civic Education, and OFEK are coming together for a discussion series to make Jewish perspectives on and from the war audible and visible and shed light on the complexities of present-day Ukraine against the backdrop of its history.

Ukraine im Kontext – Jüdische Perspektiven auf Gegenwart und Geschichte der Ukraine

Gesprächsreihe

In der Ukraine lebte einst die zweitgrößte jüdische Bevölkerung Europas, unzählige Gemeinschaften, geprägt von vielen Einflüssen zwischen dem Zarenreich im Osten und der Habsburger Monarchie im Westen, von der säkularen Moderne in den Großstädten über das traditionstreue Schtetl, von der freien Handelsstadt Odesa am Schwarzen Meer bis zur intellektuellen Metropole Charkiw. Die Ukraine ist zugleich der Geburtsort des Chassidismus, der modernen jiddischen und hebräischen Literatur sowie des Zionismus.

Die Gegenwart der Ukraine ist mit der jüdischen Geschichte untrennbar verbunden. Für viele Jüdinnen und Juden in der Diaspora ist die Erinnerung von Erfahrungen von Armut, Verfolgung, Vernichtung und Flucht des frühen 20. Jahrhunderts geprägt. Ganz andere Erinnerungen brachten die Menschen mit, die in den 1970ern oder auch nach 1989 als jüdische Einwanderer:innen aus den zerfallenden Sowjetrepubliken nach Deutschland gekommen sind. In den urbanen Räumen der heutigen Ukraine ist das jüdische Leben trotz der Zerstörung der Schoa weiterhin präsent und hat in den letzten Jahrzehnten neue Identifikationen erlebt, nicht zuletzt durch die Maidan-Proteste und den Kampf um Unabhängigkeit und Selbstbestimmung. Doch nun ist die Existenz des unabhängigen Staates und das Leben seiner Bürger:innen – so auch der jüdischen Community im Land – durch den Krieg Russlands gegen die Ukraine existenziell bedroht. Die Bewohner:innen werden wieder Zeug:innen von Zerstörung und Vernichtung, Gefahr und Vertreibung.

Das Jüdische Museum Berlin, die Bundeszentrale für politische Bildung und OFEK e.V. möchten in der Gesprächsreihe Ukraine im Kontext die jüdischen Perspektiven auf den Krieg in der Ukraine hör- und sichtbar werden lassen und Einblicke in die vielschichtige Gegenwart des Landes vor dem Hintergrund seiner Geschichte geben. Anhand der Städte Charkiw, Lwiw, Tscherniwzi, Odesa, Dnipro sowie Berlin als Zufluchtsort sprechen ukrainische Künstler:innen und Wissenschaftler:innen über das Leben und Überleben im Krieg, Mehrfachzugehörigkeiten, konkurrierende Erinnerungen, Identitäten, Städte- und Geschichtsbilder.

Ukraine in context – Jewish Perspectives on Ukraine, Present and Past

A Discussion Series

Ukraine was once home to the second-largest Jewish population in Europe, including countless communities shaped by many influences: from the Czarist Empire in the east to the Hapsburg Monarchy in the West, from secular modernity in the major cities to the abiding traditions of the shtetl; from the free port of Odesa on the Black sea to the intellectual metropolis of Kharkiv. Ukraine is the birthplace of Hasidism, of modern Jewish and Hebrew literature, and of Zionism.

Contemporary Ukraine is inextricably bound up with Jewish history. The memories of many Jews in the Diaspora are dominated by experiences of poverty, persecution, mass murder, and exodus during the early 20th century. Meanwhile, the Jewish immigrants who came from the disintegrating Soviet republics to Germany in the 1970s and after 1989 brought along entirely different memories. In the urban spaces of today’s Ukraine, Jewish life remains ever-present despite the destruction of the Shoah and has prompted new forms of identification, not least through the Maidan Uprising and the struggle for independence and autonomy. Yet now, both the country’s existence as an independent state and the very lives of its population – including the country’s Jewish community – are existentially threatened by Russia’s war of aggression against Ukraine. Once again, the inhabitants are bearing witness to massive death and destruction, danger and displacement.

The Jewish Museum Berlin, the German Federal Agency for Civic Education, and OFEK are coming together for a discussion series to make Jewish perspectives on and from the war audible and visible and shed light on the complexities of presentday Ukraine. We invite you to connect with Ukrainian artists, scholars, and activists and to immerse yourselves in the many facets of the Jewish present in and from Ukraine. Together we will visit cities as “intersections of many worlds” (to quote Karl Schlögel): on journeys to Kharkiv, Lviv, Chernivtsi, Odesa, Dnipro, and a stop in Berlin as a place of refuge, we will talk about life and survival in war, about plural affiliations and competing memories, identities, and visions of cities and histories.

Programm

Montag, 08. Mai 2023
19:00 Uhr
Lwiw – Jüdische Perspektiven auf Gegenwart und Geschichte der Ukraine (in Deutsch, Englisch und Ukrainisch mit Simultanübersetzung)
mit Philippe Sands, Sofia Dyak und Marina Chernivsky

Weitere Termine folgen.

https://www.jmberlin.de/gespraechsreihe-ukraine-im-kontext