DIVERSITAS (Sigis)MUNDI. Politische, soziale, religiöse und kulturelle Vielfalt in der Zeit Sigismunds von Luxemburg (1368–1437)

DIVERSITAS (Sigis)MUNDI. Politische, soziale, religiöse und kulturelle Vielfalt in der Zeit Sigismunds von Luxemburg (1368–1437)

Veranstalter
Ludwig-Maximilians-Universität München (Historisches Seminar, Abteilung Mittelalterliche Geschichte, Prof. Dr. Julia Burkhardt)
Ausrichter
Historisches Seminar, Abteilung Mittelalterliche Geschichte, Prof. Dr. Julia Burkhardt
Veranstaltungsort
LMU München, Hauptgebäude, Hörsaal A120
Gefördert durch
DFG
PLZ
80539
Ort
München
Land
Deutschland
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
23.02.2023 - 25.02.2023
Von
Cynthia Stöckle

Die Tagung „DIVERSITAS (Sigis)MUNDI“ untersucht politische, soziale, religiöse und kulturelle Vielfalt in der Zeit Sigismunds von Luxemburg (1368–1437) und wird dafür in interdisziplinärer und vergleichender Perspektive „Diversität“ als eine Analysekategorie für die mittelalterliche Geschichte zur Diskussion stellen. Ziel ist es, Bedingungen und Kontexte von Diversität offenzulegen und darauf aufbauend das Spektrum zeitgenössischer Umgangsformen oder Bewältigungsstrategien zu analysieren.

DIVERSITAS (Sigis)MUNDI. Politische, soziale, religiöse und kulturelle Vielfalt in der Zeit Sigismunds von Luxemburg (1368–1437)

Diversität gehört zu den großen gesellschaftlichen Themen unserer Zeit: Ob kulturell, religiös, sexuell, generationell oder biologisch – der Begriff ist in aktuellen Debatten omnipräsent. Auch in die historische Forschung haben der Begriff „Diversität“ und dazu entwickelte Konzeptualisierungsmodelle in den letzten Jahren Eingang gefunden (etwa bei Florin/Gutsche/Krentz 2018). Die Tagung setzt hier an und diskutiert, wie gesellschaftliche Differenzkategorien in der Vormoderne konstruiert und sichtbar bzw. wirksam zu werden vermochten. Als Untersuchungsrahmen dienen die von Sigismund von Luxemburg beherrschten Gebiete (das Heilige Römische Reich, Ungarn mit Kroatien sowie Böhmen) sowie die von ihm politisch maßgeblich beeinflussten Nachbarregionen (z.B. Polen-Litauen oder Österreich). In diesem Kontext haben sich immens reichhaltige und vielseitige Quellen erhalten, die einen tieferen Einblick in die Bedeutung und Geltendmachung von Differenzkategorien, in soziale Zugehörigkeiten, Gruppenidentitäten und Aushandlungsprozesse geben. Anhand ausgewählter Fallbeispiele aus verschiedenen Regionen Europas sollen politische, soziale, kulturelle und religiöse Vielfalt in ihrer Relevanz für soziale Aushandlungsprozesse historisch kontextualisiert und analysiert werden.

Programm

Donnerstag, 23. Februar 2023
14.00 Uhr | Einführung
Julia Burkhardt (München)

14.15–18.30 Uhr
Sektion 1: Politisch-institutionelle Vielfalt und Einheitsvisionen
Moderation: Christoph Mauntel (Tübingen/Konstanz)

Bernd Schneidmüller (Heidelberg):
unitas und diversitas. Kaisertum als Ordnungsfigur im Spätmittelalter

Bénédicte Sère (Paris Nanterre):
Thinking the difference and the diversity at the time of the Great Western Schism (1378–1417). Jewish-Christian polemics and Church’s obsessions of unity

Kaffeepause

Éloïse Adde (Budapest/Wien):
The League of Lords between feudalism and the modern state. Diversity of state models, political agency, and opposition in late-medieval Bohemia (1394–1405)

Markus Christopher Müller (München):
Ständisches Selbstverständnis und Alterität. Inklusions- und Exklusionsstrategien süddeutscher Landstände im 14. und 15. Jahrhundert

Klara Hübner (Brünn):
Morder, Alter Nero, Liška rýšavá: Anti-königliche Propagandasprachen der Wenzels- und Sigismundszeit

Freitag, 24. Februar 2023
09.00–12.30 Uhr
Sektion 2: Soziale und sprachliche Vielfalt in urbanen Räumen
Moderation: Jörg Schwarz (Innsbruck)

Alexandra Kaar (Wien):
„Bürgertum“ und „Adel“ als Differenz- und Konfliktkategorien zur Zeit Sigismunds?

Beata Możejko (Danzig):
Main Town (Recht Stadt) Danzig‘s city council towards Sigismund Luxembourg. Research
reconnaissance

Václav Žůrek (Prag):
Multilingualism on Luxembourg courts (ca. 1370–1440). Communicative and symbolic
linguistic diversity in the court environment

Katalin Szende (Budapest/Wien):
Language matters: multilingual practices in urban communication in the Kingdom of Hungary and beyond

Mittagspause

14.30–17.15 Uhr
Sektion 3: Religiöse und konfessionelle Vielfalt: Diskursive und materielle Kultur
Moderation: Dieter Weiß (München)

Christine Reinle (Gießen):
Konforme und nonkonforme Religiosität im römisch-deutschen Reich in der ersten Hälfte
des 15. Jahrhunderts

Margarita Voulgaropoulou (Bochum):
Artistic diversity in the multi-ethnic and multi-confessional Adriatic during the time of
Sigismund of Luxembourg (1368–1437)

Kaffeepause

Iryna Klymenko (München):
Das Fasten der Anderen: Semantiken religiöser Grenzziehung in der Vormoderne

18.15 Uhr | Öffentlicher Abendvortrag
Nora Berend (Cambridge):
Medieval diversity: contexts and meanings

Samstag, 25. Februar 2023
09.00–11:45 Uhr
Sektion 4: Kulturelle Vielfalt und Wahrnehmungsmuster II
Moderation: Christina Lutter (Wien)

Suzanna Simon (Zagreb):
Fractions and/or uniformity? Politics of the Slavonian nobility in the Composite Kingdom

Cristina Andenna (Saarbrücken):
Diversität und Alterität: Reaktionen auf eine unbekannte Migrantengruppe in der Zeit Sigismunds

Sandra Schieweck (München):
Vielfalt des Wissens? Die Gelehrtenkultur(-en) im Umfeld Sigismunds von Luxemburg

Kaffeepause

Abschlussdiskussion
Paul Schweitzer-Martin (München):
Concluding remarks. Should we study political, social, religious and cultural diversity in the middle ages?

Kontakt

cynthia.stoeckle@campus.lmu.de

Redaktion
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Englisch, Deutsch
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