Kunst und Krieg - Art and War

Kunst und Krieg

Veranstalter
Dr. Agnieszka Gąsior, Schlesisches Museum zu Görlitz; Julita Zaprucka, Muzeum Karkonoskie in Jelenia Góra/Hirschberg; PD Dr. Beate Störtkuhl, Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa, Oldenburg (Schlesisches Museum zu Görlitz und Muzeum Karkonoskie in Jelenia Góra/Hirschberg)
Ausrichter
Schlesisches Museum zu Görlitz und Muzeum Karkonoskie in Jelenia Góra/Hirschberg
Veranstaltungsort
Görlitz und Jelenia Góra/Hirschberg
PLZ
02826
Ort
Görlitz
Land
Deutschland
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
15.11.2023 - 18.11.2023
Deadline
15.05.2023
Von
Beate Störtkuhl, Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa Johann-Justus-Weg 147 a 26127 Oldenburg Tel 0441/9619514 Fax 0441/9619533

30. Tagung des Arbeitskreises deutscher und polnischer Kunsthistoriker und Denkmalpfleger

Kunst und Krieg

Der Krieg und seine Begleiterscheinungen – Zerstörung von Lebenswelten, Flucht, Vertreibung und Tod – gehören zu den eindringlichsten Erfahrungen der Menschheit. Jedes Kriegsgeschehen bringt Bilder, Kunstwerke, Karikaturen, Fotografien und Filme von Künstler:innen oder professionellen Fotograf:innen ebenso wie von Laien hervor: um die traumatischen Erlebnisse zu verarbeiten, um Zeugnis von Kriegszerstörungen zu geben, auch zur späteren Verfolgung der Schuldigen, oder um zumindest kurzfristig aus der Realität des Krieges in die Welt der Kunst zu entfliehen.

Visuelle Medien werden ebenso dazu benutzt, den Krieg zu verherrlichen, Siegerposen und Propaganda zu verbreiten – auf Flugblättern der Frühen Neuzeit ebenso wie in Memes oder Videos in den social media der Gegenwart mit globaler Reichweite.

Zum Themenkomplex „Kunst und Krieg“ gehören auch die intergenerationelle Erinnerung und Deutung der Ereignisse in visuellen Medien, Denkmalen, Gedenkstätten und Museen.

Über den bilateralen Kontext hinaus versteht sich der Arbeitskreis deutscher und polnischer Kunsthistoriker:innen und Denkmalpfleger:innen als Forum für Kunst- und Bildgeschichte und Fragen des Kulturgutschutzes im östlichen Europa. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine ist Anlass, in unserer Jahrestagung 2023 die Bildproduktion in Kriegen und in der Erinnerungskultur der Nachkriegszeiten in den Blick zu nehmen. Der regionale Fokus liegt dabei auf den Kriegsschauplätzen des östlichen Europas – auf den „bloodlands“ des Ersten und insbesondere des Zweiten Weltkriegs, die heute teilweise wieder Kampfgebiet sind. Der Betrachtungszeitraum reicht zurück bis zu den Nordischen Kriegen um die Vorherrschaft im Ostseeraum und zum Dreißigjährigen Krieg, nicht zuletzt um Vergleiche der Bildtopoi anzuregen und Geschichtsbilder zu hinterfragen, die manchmal bis in die Gegenwart wirken.

Folgende Themenkomplexe stehen im Fokus:

Die Rolle von Kunst und visuellen Medien während des Krieges:
- Dokumentation von Gewalt und Zerstörung
- Instrumentalisierung für politische und propagandistische Zwecke
- Antikriegskunst
- Exilkunst

Vergangenheitsbewältigung und Erinnerungskultur zu Krieg, Flucht und Vertreibung:
- Individuelle Deutungen und Versuche der Bewältigung traumatischer Erlebnisse in künstlerischen Werken
- Öffentliches Gedenken durch visuelle Medien, Denkmale, Gedenkstätten und Museen: Diskurse, Wettbewerbe, Realisierungen
- Kulturelle Deutungshoheit der Siegermächte
- Künstlerische Reflexionen der Nachfolgegenerationen

Ikonographische Muster im Wandel:
- „Umnutzung“ themenfremder Bildtopoi
- Neue Medien – alte Topoi und/oder neue Bildformeln?
- Anthropologische Muster und ihre Auswirkung auf visuelle Wahrnehmung und künstlerische Ansätze

Bitte senden Sie ein Exposé Ihres (unveröffentlichten) Beitrags (2.400 Zeichen), einen kurzen Lebenslauf sowie Angaben zu Ihrer derzeitigen Tätigkeit bis zum 15.05.2023 an:
Kati Scholze – kscholze@schlesisches-museum.de

Neben den thematischen Vorträgen (Redezeit max. 20 Min.) bietet die Informationsbörse des Arbeitskreises ein Forum zur Vorstellung aktuell laufender, individueller oder institutioneller Forschungsprojekte (Kurzreferate, max. 10 Min.) zu Fragestellungen des gemeinsamen kulturellen Erbes im östlichen Europa.

Konferenzsprachen sind Deutsch und Englisch (evtl. auch Polnisch, falls Mittel für eine Simultanübersetzung bereitstehen).

Konzeption der Tagung:
Dr. Agnieszka Gąsior, Schlesisches Museum zu Görlitz
Julita Zaprucka, Muzeum Karkonoskie in Jelenia Góra/Hirschberg
PD Dr. Beate Störtkuhl, Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa, Oldenburg

Art and War

War and its collateral effects – destruction of living environments, flight, displacement and death – are among the most haunting experiences of humanity. Every war produces images such as works of art, caricatures, photographs and films by artists or professional photographers as well as by amateurs. These are produced in order to cope with traumatic experiences, to bear witness to the destruction of war, and to escape from the reality of war into the world of art, at least for a short time. They can, in addition, also be used for the subsequent prosecution of the guilty.

Visual media are also used to glorify war and to promulgate the boasts and propaganda of the victorious – on pamphlets of the early modern period as well as in memes or videos on today’s globalized social media.

The thematic complex of "art and war" also includes the intergenerational memory and the interpretation of these experiences in visual media, monuments, memorials and museums.

Beyond its bilateral context, the Working Group of German and Polish Art Historians and Monument Conservators defines itself as a forum for art and visual history, and for the issues around the protection of cultural heritage in Eastern Europe. The Russian war of aggression against Ukraine is the context for our annual conference in 2023, and will focus on the production of images in times of war and on the cultures of remembrance in post-war periods. The conference will concentrate on the theatres of war in Eastern Europe – on the "bloodlands" of the First, and especially the Second, World War: some of which are now combat zones again. However, the period under consideration also stretches back to the Nordic Wars in the Baltic region and the Thirty Years' War, not least in order to suggest comparisons of pictorial topoi and to question images of history that can have an impact right up to the present day.

There will be a focus on the following themes:

- The role of art and visual media during the war:
- Documentation of violence and destruction
- Instrumentalization of art for political and propaganda purposes
- Anti-war art
- Exile art

- Coming to terms with the past: cultures of remembrance on war, flight and expulsion:
- Individual interpretations and attempts to cope with traumatic experiences in artistic works
- Public commemoration through visual media, monuments, memorials and museums: discourses, competitions, realizations
- Cultural prerogatives such as the power of determination for the victorious
- Artistic reflections of the subsequent generations

- Iconographic patterns in transition:
- "Reframing” off-topic pictorial topoi
- New media – old topoi and/or new pictorial formulas?
- Anthropological patterns and their impact on visual perception and artistic approaches

Please send a summary of your (unpublished) contribution (2,400 characters), a short curriculum vitae and information on your current activities by 15 May 2023 to
Kati Scholze – kscholze@schlesisches-museum.de

In addition to the thematic presentations (speaking time max. 20 min.), the conference will provide a forum for short presentations (max. 10 min.) of currently ongoing, individual or institutional research projects on issues of shared cultural heritage in Eastern Europe.

Conference languages will be German and English (possibly also Polish, if funds are available for simultaneous translation).

Conference organizers:
Dr. Agnieszka Gąsior, Silesian Museum/Schlesisches Museum, Görlitz
Julita Zaprucka, Muzeum Karkonoskie, Jelenia Góra
PD Dr. Beate Störtkuhl, Federal Institute for Culture and History of the Germans in Eastern Europe, Oldenburg

Kontakt

Kati Scholze, Schlesisches Museum zu Görlitz

kscholze@schlesisches-museum.de

https://www.arthistoricum.net/netzwerke/akdpkd
Redaktion
Veröffentlicht am
Klassifikation
Weitere Informationen
Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Englisch, Deutsch
Sprache der Ankündigung