Widerstand von Frauen gegen den Nationalsozialismus in Europa

Widerstand von Frauen gegen den Nationalsozialismus in Europa

Veranstalter
Haus der Frauengeschichte, Bonn
Ausrichter
Haus der Frauengeschichte, Bonn
Veranstaltungsort
Bonn
Gefördert durch
Europäische Union
PLZ
53071
Ort
Bonn
Land
Deutschland
Findet statt
Hybrid
Vom - Bis
27.09.2023 - 29.09.2023
Deadline
26.06.2023
Von
Tobias Hirschmüller, Haus der Frauengeschichte, Bonn

Auf einer internationalen Tagung sollen die bisherigen Forschungserkenntnisse auch jenseits der bekannten Gesichter des weiblichen Widerstandes gegen den Nationalsozialismus diskutiert sowie Perspektiven für künftige Forschungsfragen und Desiderata aufgezeigt werden. Wir laden Expertinnen und Experten ebenso wie Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler ein, Vorschläge zu den folgenden Schwerpunkten einzureichen: Motive, Aktionen, Methoden, Erinnerungen und Vermittlungen.

Widerstand von Frauen gegen den Nationalsozialismus in Europa

„Ich bin Sophie Scholl“ – Kaum ein Social-Media-Projekt hat so viel Aufmerksamkeit und Kritik vonseiten der Geschichtswissenschaft erfahren wie das von SWR und BR initiierte Instagram-Projekt zum 100jährigen Geburtstag der Widerstandskämpferin Sophie Scholl in den Jahren 2021/2022. Die Diskussion drehte sich um Fragen wie: Was sind historische Tatsachen und was ist Fiktionalität? Was will das Projekt vermitteln? Was erfährt man über Sophie Scholl und wie passt das zu den historischen Fakten? Und schließlich, sind Instagram-Stories ein geeignetes Format für das historische Lernen über den Nationalsozialismus? Obwohl das Projekt mit seinen 770.000 Followern sicherlich als erfolgreich bezeichnet werden kann, konnten Jugendliche kaum erreicht werden. Daher stellen sich für die Vermittlungsarbeit bei Kindern und Jugendlichen ebenso wie bei Erwachsenen die Fragen: Wie können Personen und Gruppen, die Widerstand gegen den Nationalsozialismus geleistet haben, angemessen vermittelt werden? Warum ist es wichtig, diese Themen in der heutigen Zeit zu behandeln und welche Relevanz haben sie für die historische Bildungsarbeit?

Auch heute gibt es in unterschiedlichen Räumen und Kulturen Widerstand von Frauen gegen Gewaltherrschaft, Weißrussland oder der Iran sind nur die in den Medien prominentesten Bespiele. Und immer wieder wird die Frage diskutiert, warum und ob Frauen eine andere Art von Widerstand leisten, ob es also einen typisch weiblichen Widerstand gibt? Unterscheiden sich die Motive der Frauen möglicherweise von denjenigen der Männer?

Das Engagement von Frauen gegen die NS-Herrschaft in Deutschland sowie in den während des Zweiten Weltkrieges besetzten Gebieten gehört sicherlich zu den besterforschten Themen über Frauen im Widerstand, auch wenn Expert/innen nicht müde werden, auf die vielen Forschungslücken hinzuweisen. Die Geschichtswissenschaft hat in über sieben Jahrzehnten der Forschung herausgestellt, dass es jenseits der exponierten Persönlichkeiten wie Sophie Scholl einen wesentlich größeren und vor allem sehr heterogenen Beitrag von Frauen zu Bemühungen gab, zunächst den Aufstieg des Nationalsozialismus zu verhindern und danach dessen Herrschaft zu überwinden oder doch zumindest zu schwächen. Und dennoch ist in Deutschland kaum eine andere Widerstandskämpferin im öffentlichen Bewusstsein präsent, was nicht wenige Medien immer wieder dazu verleitet, Geschichten über andere Frauen oder Gruppen im Widerstand mit „Im Schatten Sophie Scholls“ zu überschreiben.

Das von der Europäischen Union geförderte deutsch-französische Projekt „Weiblicher Widerstand gegen den Nationalsozialismus in Deutschland und Frankreich“ wählt eine vergleichende Perspektive und befasst sich einerseits mit der Geschichte, insbesondere den unterschiedlichen Formen des weiblichen Widerstands gegen den Nationalsozialismus und andererseits mit den Erinnerungskulturen in Deutschland und Frankreich. Ziel ist es, eine Ausstellung zu diesem Thema zu erarbeiten sowie geeignete Formate und didaktische Materialien zu entwickeln. Das Projekt möchte zudem zumindest punktuell internationale Vergleichsperspektiven und aktuelle Entwicklungen berücksichtigen.

Auf einer internationalen Tagung sollen deshalb die bisherigen Forschungserkenntnisse auch jenseits der bekannten Gesichter des weiblichen Widerstandes gegen den Nationalsozialismus diskutiert sowie Perspektiven für künftige Forschungsfragen und Desiderata aufgezeigt werden. Die Definition von „Widerstand“ wird dabei bewusst offengehalten, um ein möglichst breites Spektrum abzudecken. Um sich der Frage nach den möglichen Spezifika eines „weiblichen“ Widerstands zu nähern, sind vergleichende Studien über Frauen im Widerstand auch gegen andere Diktaturen und Gewaltherrschaft in Europa willkommen.

Wir laden Expertinnen und Experten ebenso wie Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler ein, ihre Vorschläge zu den folgenden fünf thematischen Schwerpunkten einzureichen: Motive, Aktionen, Methoden, Erinnerungen und Vermittlungen.

Sektion 1: „Motive“

In der ersten Sektion soll der Frage nachgegangen werden, ob sich spezifisch weibliche Beweggründe herausstellen lassen, sich zu widersetzen. War der Widerstand religiös, humanistisch oder politisch motiviert, im Sinne einer kommunistischen, liberalen oder sozialistischen Weltanschauung, und fand er innerhalb von politischen Organisationen statt? Welchen soziokulturellen Hintergrund hatten Frauen, die sich schon vor 1933 gegen den aufkommenden Nationalsozialismus auflehnten? Waren diese Frauen „Mitkämpferinnen“ an der Seite ihrer Männer? War es (weibliche) Solidarität mit verfolgten Frauen und Männern? Haben sie sich genuin in Ihrer Rolle als Frauen als ungerecht behandelt gefühlt? Gibt es im internationalen Vergleich eine Ähnlichkeit der Gründe, die zum Handeln veranlassten? Wie sah der Protest von Frauen gegen faschistische Bewegungen und autoritäre Systeme der Zwischenkriegszeit aus? Auch ist herauszustellen, ob es zuvor in den Biografien eine Phase des Mitlaufens oder gar der Unterstützung der Gewaltherrschaft gab. Gerne können einzelne Fallbeispiele oder auch Kollektive von Frauen ebenso wie gemischtgeschlechtliche Paare und Gruppen vorgestellt werden.

Sektion 2: „Aktionsräume“

Frauen hatten auch noch in den europäischen Ländern in der Zwischen- und erst recht in der Kriegszeit in vielen Punkten eine andere rechtliche und gesellschaftliche Stellung als Männer. Nicht nur im nationalsozialistischen Deutschland wurden ihnen geschlechterspezifische Aufgaben und Rollen zugeschrieben, auch in den westlichen Demokratien. In dieser Sektion soll daher herausgestellt werden, welche spezifischen Aktionsmöglichkeiten sich hieraus für Frauen ergaben und wie diese Handlungsspielräume ausgefüllt wurden. Kann von männlichen und weiblichen Formen des Widerstands gesprochen werden? Waren die Aktionen geprägt von den Mentalitäten in den unterschiedlichen Ländern? Gab es etwa in Nordeuropa andere Formen des weiblichen Widerstandes als in West- oder Osteuropa? Auch kann behandelt werden, wie das NS-Regime das Potenzial von Frauen einschätzte. Galten sie beispielsweise als besonders anfällig dafür, Aufruhr zu begehen, oder wurden sie als „schwaches Geschlecht“ unterschätzt?

Sektion 3: „Formen und Methoden“

Leisten Frauen auch auf eine spezifische Art Widerstand? Handelt es sich mehr um Sabotageaktionen oder um passiven beziehungsweise friedlichen Widerstand? Oder setzten sie gleich den Männern Waffen und andere Gewaltformen ein? Wenn ja, welche Waffen werden verwendet? Lässt sich ein Zusammenhang von gesellschaftlicher Stellung, religiöser Prägung und Nationalität bei der Methodenwahl erkennen? Zudem ist hier zu klären, ob Frauen mehrheitlich in Organisationen und Gruppen oder als Einzelpersonen Widerstand leisten. In den beiden ersten Fällen ist in gemischtgeschlechtlichen Widerstandsformen auch das Machtgefüge relevant.

Sektion 4: „Erinnerungen“

In den vormals von der „Achse“ besetzten Ländern wurde nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst oft stark an Widerstand erinnert, nicht zuletzt, um das Selbstbild aufzuwerten und Kollaboration zu kaschieren. Aber galt dies auch für den Widerstand von Frauen? In dieser Sektion soll daher zum einen aufbereitet werden, wie in den unterschiedlichen Teilen Europas oder auch in Israel und den USA an den Widerstand von Frauen erinnert wurde, welche Unterschiede und Phasen sich dabei herauskristallisieren. Zum anderen sind die Besonderheiten der Erinnerung auf dem Gebiet des einstigen Deutschen Reiches, also in der Bundesrepublik, der DDR und Österreich, von Interesse. Wann und wie wurde und wird im „Land der Täter“ an den Einsatz von Frauen gegen das NS-Regime gedacht? Wie wurde dieser Widerstand bewertet? Welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede sind auszumachen? Und vor allem: Wer erinnert an Frauen im Widerstand? Sind dies auch in erster Linie Frauen? Relevant sind hierbei unterschiedliche Medien wie Zeitungen, Rundfunk und Fernsehen, politische Reden, Autobiographien, Filme, aber auch – im Sinne einer Geschichte der Geschichtswissenschaft – die Aufarbeitung durch Forschungsarbeiten. Auch die Errichtung von Gedenkstätten und Museen sowie das Aufstellen von Denkmälern und die Benennung öffentlicher Straßen und Plätze sollen in dieser Sektion aufgegriffen werden. Weiter wären auch Themenvorschläge zu den Biografien der Überlebenden nach 1945 sowie zu den Reaktionen auf die Erinnerung an weiblichen Widerstand willkommen. Waren die Frauen, die sich zu aktiver Regimegegnerschaft bekannten, etwa Repressalien ausgesetzt?

Sektion 5: „Vermittlungen“

In der letzten Sektion werden Methoden und Möglichkeiten der Vermittlung sowohl bei Kindern und Jugendlichen wie auch bei Erwachsenen aufgegriffen. Vorschläge können zu Ausstellungs- und Schulbuchanalysen eingebracht werden, um aufzuzeigen, seit wann und wie Widerstand von Frauen vermittelt wird. Welche Objekte standen und stehen für weiblichen Widerstand? Welche Institutionen haben den Kampf von Frauen gegen die NS-Herrschaft vor welchem Kontext thematisiert? Zentral in diesem Abschnitt sind auch die Bereiche Social Media und Videospiele. Wie werden Frauen hier präsentiert und inszeniert? Welche Personen und welche Formen des Widerstands werden von welchen Personen und Gruppen beziehungsweise Herstellern wie thematisiert? Schließlich freuen wir uns über Vorschläge, wie weiblicher Widerstand sowohl an Schulen wie auch in Museen oder anderen Orten der Erwachsenenbildung didaktisch vermittelt wird oder noch werden könnte. Dies kann entweder anhand bereits umgesetzter Projekte oder theoretisch entwickelter und noch nicht erprobter Ansätze vorgestellt werden.

Darüber hinaus sind wir für weitere innovative Themenvorschläge offen. Die Organisatorinnen und Organisatoren der Tagung fordern explizit auch Studierende, die Bachelor- oder Masterarbeiten zu Frauen im Widerstand schreiben oder geschrieben haben, dazu auf, Abstracts einzureichen. Es wird die Möglichkeit geboten, diese Projekte in einem gesonderten Nachwuchs-Forschungsforum vorzustellen. Durch die unterschiedlichen Erfahrungshorizonte der Beitragenden soll ein produktiver Austausch erreicht werden.
Die Reise- und Unterbringungskosten der Referentinnen und Referenten werden auf Antrag übernommen. Besonders wünschenswert sind in allen Sektionen vergleichende, transnationale Perspektiven oder Längsschnittstudien. Die Konferenz steht auch für Fragestellungen mit aktuellen Bezügen offen, daher sind auch die heutigen Formen und Beispiele des Widerstands von Frauen gegen Gewaltherrschaften als Thema denkbar.

Konferenzsprachen werden Deutsch, Französisch und Englisch sein.
Termin: 27. bis 29. September 2023
Tagungsort: Bonn
Wir bemühen uns, die Tagung in hybrider Form anzubieten beziehungsweise bei Zustimmung aller Mitwirkenden aufzuzeichnen.

Vorschläge inkl. Kurzbiografie können auf Deutsch, Englisch oder Französisch (maximal 3.000 Zeichen) bis zum 26. Juni 2023 eingereicht werden:

Tobias Hirschmüller, hirschmueller@hdfg.de
Alma Hannig, hannig@uni-bonn.de

Resistance des femmes contre le nazisme en Europe

« Je suis Sophie Scholl » - Il y a certainement peu d’autres projets sur les réseaux sociaux qui ont reçu autant de critiques de la part des historiens que le projet Instagram initié par le SWR et le BR (radio sud-ouest allemande et bavaroise) dans le cadre du centenaire de l’anniversaire de la résistante Sophie Scholl en 2021-22. La discussion tournait autour des questions telles que : où s’arrête le fait historique et où commence la fiction ? Que veut communiquer le projet ? Qu’est-ce qu’on apprend sur Sophie Scholl et quelles sont les concordances avec les faits historiques ? Et enfin, est-ce que les stories Instagram sont un format approprié pour l’apprentissage de l’histoire du nazisme ?

Même si on peut considérer que le projet avec ses 770.000 abonnés est un succès, les jeunes ont à peine été touchés. C’est pourquoi se posent les questions suivantes pour la médiation pour enfants, adolescents et adultes : comment peut-on communiquer convenablement sur des personnes et des groupes qui ont résisté contre le nazisme ? Pourquoi est-il important de traiter ces sujets à notre époque et quelle importance ont-ils pour l’enseignement historique ?

Aujourd’hui existent toujours des formes de résistance des femmes contre la terreur causée par les régimes autoritaires dans différents espaces et cultures, la Biélorussie et l’Iran ne sont que les exemples les plus significatifs. Et à chaque reprise on se questionne pour savoir si et pourquoi les femmes résistent d’une autre manière, s’il existe une résistance typiquement féminine ? Est-ce que les motivations des femmes diffèrent de celles des hommes ?

L’engagement des femmes contre le nazisme en Allemagne ainsi que dans les territoires occupés pendant la Deuxième Guerre mondiale fait certainement partie des thèmes de Résistance les plus étudiés, même si les chercheur/ses ne cessent de relever de nombreuses lacunes dans la recherche. Les historiens ont démontré pendant sept décennies de recherches qu’au-delà des personnes médiatisées comme Sophie Scholl il y a du côté des femmes une contribution beaucoup plus importante et surtout plus hétérogène d’abord pour tenter d’empêcher la montée du nazisme et ensuite pour surmonter ou au moins diminuer la contrainte du pouvoir. Et pourtant, en Allemagne il n’y a que très peu d’autres résistantes dans la conscience publique, ce qui incite les médias à titrer régulièrement des histoires sur d’autres femmes ou groupes de Résistance par « dans l’ombre de Sophie Scholl ».

Le projet franco-allemand « Résistance féminine contre le Nazisme en France et en Allemagne », soutenu par l’Union Européenne choisit une approche comparative et traite d’un côté l’histoire et les différentes formes de la Résistance féminine contre le nazisme, et d’un autre côté les différentes mémoires en Allemagne et en France. Le but est de créer une exposition sur cette thématique et de développer des formats et matériaux pédagogiques adaptés. Le projet souhaite au moins ponctuellement prendre en compte une comparaison internationale et inclure les développements actuels.

C’est pourquoi un colloque international invite à discuter des découvertes scientifiques, au-delà des têtes connues de la résistance féminine contre le Nazisme ainsi qu’à aborder les perspectives de recherches futures. La définition de « Résistance » reste volontairement ouverte pour garder l’éventail le plus large possible. Pour aborder la question des possibles points spécifiques d’une opposition « féminine », des études sur les femmes dans d’autres systèmes de dictature et d’oppression en Europe sont les bienvenues. Nous invitons les expertes et experts autant que les jeunes chercheuses et chercheurs à nous envoyer leurs propositions pour les cinq thèmes suivants : les motivations, les lieux d’action, les méthodes, les mémoires et les médiations.

Section 1 : motivations

Dans la première partie nous souhaitons aborder la question de savoir s’il y a des motivations spécifiques pour les femmes à résister. Ces motivations étaient-elles de nature religieuse, humaniste ou politique, relevaient-elles des idéologies communiste, libérale ou socialiste et se sont-elles inscrites dans le cadre d’une organisation politique ? De quel horizon socio-culturel venaient les femmes qui luttaient déjà avant 1933 contre la montée du nazisme ? Etaient-ce des combattantes aux côtés de leurs époux ? Était-ce une solidarité (féminine) envers les femmes et hommes persécutés ? Ont-elles ressenti un véritable sentiment d’injustice en tant que femme ? Y-a-t-il, dans une perspective de comparaison internationale, des raisons similaires d’agir ? Quelles formes de protestation contre les mouvements fascistes et systèmes autoritaires ont existé dans l’entre-deux-guerres ? Il faudra aussi se demander si, dans les biographies, se trouvent des phases d’acceptation ou même de soutien au système d’oppression. Des exemples de femmes ou de collectifs de femmes ainsi que des couples et groupes mixtes peuvent être présentés.

Section 2 : lieux d’action

Durant la période de l’entre-deux-guerres et surtout pendant la guerre, le statut juridique et social des femmes variait dans les pays européens et sur de nombreux points de celui des hommes. Dans l’Allemagne nazie on leur attribuait des rôles et tâches spécifiquement féminins, ce qui est également vrai pour les démocraties de l’Europe de l’Ouest. Dans cette section il s’agit donc d’aborder les champs d’action qui en ont résulté pour les femmes et les manières dont elles ont agi. Peut-on parler de formes de résistance typiquement masculines et féminines ? Est-ce que les actions variaient en fonction des mentalités propres aux différents pays ? Existait-il d’autres formes de résistance au Nord de l’Europe que celles en Europe de l’Est ou de l’Ouest ? Le sujet pourrait aussi être abordé autour du point suivant : à quel niveau le régime nazi estimait le risque de résistance des femmes ? Etaient-elles par exemple considérées comme plus sujettes à se lancer dans des émeutes ou étaient-elles, au contraire, sous-estimées, perçues comme le « sexe faible » ?

Section 3 : Formes et méthodes

Les femmes résistaient-elles de façon spécifique ? S’agissait-il plutôt d’actes de sabotage ou de résistance passive voire pacifique ? Utilisaient-elles comme les hommes des armes ou d’autres formes de violence ? Si oui, quelles armes utilisaient-elles ? Peut-on identifier un contexte avec leur position dans la société, un lien avec la religion ou la nationalité dans le choix de leurs méthodes ? Il conviendra également de vérifier ici si les femmes résistaient plutôt au sein d’une organisation ou d’un groupe ou en tant qu’individus. Dans les deux premiers cas, il sera nécessaire d’examiner les hiérarchies dans les groupes de résistance mixtes.

Section 4 : mémoires

Dans les pays anciennement occupés par « l’Axe », on commémorait, après la Deuxième Guerre mondiale, souvent fortement la résistance, entre autres pour valoriser sa propre image et masquer la collaboration. Mais était-ce également vrai pour la résistance des femmes ? Cette section doit donc traiter, d’une part, de la commémoration de la résistance des femmes dans les différents pays de l’Europe mais aussi en Israël et aux Etats-Unis ; d’autre part des particularités de la mémoire dans les anciens pays du Reich, notamment en Allemagne de l’Ouest et l’Allemagne de l’Est et en Autriche. Quand et comment a-t-on commémoré les actes des femmes contre le régime nazi dans « le pays des coupables » ? Comment a-t-on jugé cette résistance ? Quels points communs et différences peuvent être relevés ? Et surtout : qui commémore les femmes dans la résistance ? Est-ce principalement également des femmes ? Divers médias comme des journaux, la radio et la télévision, des discours politiques, des autobiographies, des films, mais aussi les publications historiographiques seront ici pertinents. Cette section intègre l’installation de mémoriaux et de musées ainsi que l’inauguration de monuments commémoratifs et la nomination de rues et places publiques. Des propositions sur les biographies des survivantes après 1945 et les réactions sur la commémoration de la résistance féminine sont les bienvenues. Est-ce que les femmes qui révélaient leur rôle de résistante en temps de guerre ont été sujettes à des représailles de la part du régime en place ?

Section 5 : mediation

La dernière section abordera les méthodes et possibilités de médiation auprès d’enfants, d’adolescents ainsi qu’auprès des adultes. Des propositions peuvent concerner des analyses d’exposition et de manuels scolaires pour démontrer depuis quand et comment la résistance des femmes est enseignée. Quels objets représentaient et représentent l’opposition féminine ? Quelles institutions ont thématisé le combat des femmes contre le nazisme dans quel contexte ? Les réseaux sociaux et les jeux vidéo sont en position centrale dans cette section. Comment les femmes sont-elles présentées et mises en scène ? Nous accueillons également des propositions concernant le traitement didactique de la résistance féminine dans les écoles, ainsi que les musées ou d’autres lieux d’enseignement pour adultes. Cela peut être présenté sous forme de projets en place ou d’approches théoriques pas encore expérimentées.

Nous sommes également ouverts aux propositions innovantes. Les organisateurs/trices du colloque proposent aux étudiants rédigeant ou ayant rédigé leur premier degré d’études (Bachelor) ou leur mémoire sur le thème des femmes dans la Résistance au cours de la Seconde Guerre mondiale d’envoyer leurs propositions pour ce colloque. L’opportunité sera offerte de présenter ces projets dans une section spécifique aux jeunes chercheurs. Les divers champs d’expérience des participants pourront ainsi alimenter de fructueux échanges. Les frais de voyage et d’hébergement sont pris en charge à la demande des conférencières et conférenciers. Dans toutes les sections sont privilégiées les études comparatives, transnationales ou longitudinales. Le colloque est également ouvert aux questions et thèmes actuels, les formes et exemples de résistance de femmes récentes contre l’oppression.

Les langues parlées au colloque seront allemand, français et anglais.
Date : 27 au 29 septembre 2023
Lieu : Bonn
Nous nous efforcerons de proposer le colloque également en ligne ou de l’enregistrer après accord de tous les participants.
Les propositions en incluant un CV court sont attendues jusqu’au 26 juin 2023 en allemand, anglais ou français (3000 signes max) :

Tobias Hirschmüller, hirschmueller@hdfg.de
Alma Hannig, hannig@uni-bonn.de

Kontakt

Tobias Hirschmüller, hirschmueller@hdfg.de
Alma Hannig, hannig@uni-bonn.de

https://www.hdfg.de/