Negationismus und “Geschichtsrevisionismus” als Herausforderung für Wissenschaft, Justiz und Erinnerungskultur

Negationismus und “Geschichtsrevisionismus” als Herausforderung für Wissenschaft, Justiz und Erinnerungskultur

Veranstalter
Marie Müller-Zetzsche (Moses Mendelssohn Zentrum Potsdam, MMZ), Alexandra Preitschopf (Universität Klagenfurt), Dominik Rigoll (Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung, ZZF Potsdam), Irmgard Zündorf (ZZF Potsdam)
Veranstaltungsort
Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam, Am Neuen Markt 9d und Filmmuseum Potsdam, Breite Straße 1A
PLZ
14467
Ort
Potsdam
Land
Deutschland
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
03.07.2023 - 04.07.2023
Deadline
28.06.2023
Von
Marion Schlöttke

Workshop des Forschungsprojektes „Die radikale Rechte in Deutschland 1945-2000“. Ein Kooperationsprojekt vom Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF Potsdam) und Moses Mendelssohn Zentrum Potsdam (MMZ), gefördert von der VolkswagenStiftung.

Anmeldung bis zum 28.06.2023 an Alice Barz: alice.barz@zzf-potsdam.de

Negationismus und “Geschichtsrevisionismus” als Herausforderung für Wissenschaft, Justiz und Erinnerungskultur

Die Leugnung des Holocaust fordert Wissenschaft, Justiz und Erinnerungskultur gegenwärtig auf neue Weise heraus, lässt sich doch die Verbreitung negationistischer Inhalte im digitalen Zeitalter nur noch schwer durch Verbote kontrollieren. Der Negationismus selbsterklärter „Revisionisten”, die in Wirklichkeit wissenschaftliche Erkenntnisse leugnen und diese als – nicht selten „jüdische” – Fälschungen darstellen, ist inzwischen ein globalisiertes Problem. Wie kam es dazu? Wie gehen Justiz, Universitäten und Medien mit der Herausforderung um? Wie kann man ihr in Gedenkstätten und in anderen Bildungskontexten begegnen? Wie lässt sich Antisemitismus, dem Infrage-Stellen des Holocaust und geschichtsverfälschenden Diskursen mittels politischer Bildung vorbeugen?

Der Workshop möchte sich dieser Problematik sowohl aus wissenschaftlich-theoretischer Sicht als auch aus praxisbezogenen Blickwinkeln nähern und auf diese Weise einen multiperspektivischen und interdisziplinären Dialog zwischen Wissenschaft, Justiz und politischer Bildung ermöglichen.

Der Workshop findet am ZZF Potsdam, die Abendveranstaltung am 3. Juli (Film: "Böse Fälschung: Was steht in den "Hitler-Tagebüchern“?, NDR 2023 und Diskussion) im Filmmuseum Potsdam statt.

Programm

MONTAG, 3. JULI 2023
Ort: ZZF, Am Neuen Markt 9d, 14467 Potsdam

14 Uhr
Begrüßung und Einführung: Frank Bösch (ZZF Potsdam)

14.30-16.00 Uhr
Panel 1: Negationismus und „Geschichtsrevisionismus” in der Zeitgeschichte

Dominik Rigoll (ZZF Potsdam): Antisemitismus als Waffe. Die nationalistische Internationale und die Geburt des globalen Negationismus

Marie Müller-Zetzsche (MMZ Potsdam): Internationale publizistische Netzwerke von Holocaustleugnern

Moderation: Christoph Schulze (MMZ Potsdam)

16.30-18.00 Uhr
Panel 2: Negationismus und „Geschichtsrevisionismus” in der Gegenwart

Volker Weiß (Hamburg): Finis Germania – Die Neue Rechte und die Vergangenheitsbewältigung

Laura Schwarz (Humboldt-Universität zu Berlin): Strafrechtliche Bekämpfung von Antisemitismus. Etappen und Herausforderungen.

Moderation: Dominik Rigoll (ZZF Potsdam)

18.30 Uhr - Ort: Filmmuseum Potsdam, Breite Straße 1A, 14467 Potsdam
Böse Fälschung: Was steht in den "Hitler-Tagebüchern“? (NDR 2023)
Film und Diskussion mit Magnus Brechtken (IfZ München) und Heike Görtemaker (Kleinmachnow)
Moderation: Marie Müller-Zetzsche (MMZ Potsdam)

DIENSTAG, 4. JULI 2023
Ort: ZZF, Am Neuen Markt 9d, 14467 Potsdam

9-10.30 Uhr:
Panel 3: Neue Herausforderungen durch neue Medien

Alexandra Preitschopf (Universität Klagenfurt): „Shoahnanas“, „Quenelle“ und „concurrence victimaire“. Neue Formen von Holocaustrelativierung am Beispiel Frankreich

Steffen Jost (Alfred Landecker Foundation Berlin): Digitale Bildung zum Nationalsozialismus als Mittel gegen Antisemitismus, Geschichtsrevisionismus & Co?

Elke Gryglewski (Stiftung niedersächsische Gedenkstätten): Soziale Medien als Herausforderung für die Gedenkstätten

Moderation: Irmgard Zündorf (ZZF Potsdam)

11.00-13.00 Uhr
Panel 4: Holocaust Education in der Erwachsenenbildung

Charlotte Husemann (Universität Potsdam): Postmigrantisch, postdigital, postfaktisch? – Historisches Lernen im Umgang mit geschichtsrevisionistischen Narrativen

Jacqueline Dyballa (DAAD/Universität Sofia): Nationalsozialismus im DaF-Unterricht – immer noch (fast) ein Tabuthema?

Matthias Heyl (Gedenkstätte Ravensbrück): „Was ist, wenn es das alles nicht gegeben hat?“ Wie umgehen mit rechtskonnotierten Interventionen in der Bildungsarbeit der Gedenkstätte Ravensbrück?

Julia Gilfert (Universität Tübingen): Wie mit rechter Einflussnahme umgehen? Chancen und Herausforderungen am Beispiel der Gedenkstätte Sachsenhausen

Moderation: Alexandra Preitschopf (Universität Klagenfurt)

Kontakt

Dr. Marie Müller-Zetzsche (MMZ): mueller-zetzsche@uni-potsdam.de

https://zzf-potsdam.de
Redaktion
Veröffentlicht am
Klassifikation
Region(en)
Weitere Informationen
Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
Sprache der Ankündigung