Intelligence und das Feld des Politischen

Intelligence und das Feld des Politischen. Neue Forschungen zur westdeutschen Nachrichtendienstgeschichte 1945-1990

Veranstalter
Dr. Jens Gieseke (ZZF Potsdam), Prof. Dr. Rüdiger Bergien (HS Bund Berlin), Dr. Gerhard Sälter (UHK/BND) (Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam)
Ausrichter
Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam
Veranstaltungsort
Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam, Am Neuen Markt 9D
Gefördert durch
DFG
PLZ
14467
Ort
Potsdam
Land
Deutschland
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
13.10.2023 - 13.10.2023
Von
Dr. Jens Gieseke, Abteilung I: Kommunismus und Gesellschaft, Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam

Der Auftaktworkshop des DFG-geförderten Projektes „Die DDR im Blick des BND“ diskutiert neuere Forschungsprojekte und -ergebnisse auf dem Feld der geheimen Nachrichtendienste der Bundesrepublik. Anschließend an die Ergebnisse der Unabhängigen Historikerkommission für die BND-Geschichte wird insbesondere die Geschichte des BND seit 1968 sowieso Aufbau und Arbeit der westdeutschen Verfassungsschutzämter seit 1949 in den Blick genommen.

Intelligence und das Feld des Politischen. Neue Forschungen zur westdeutschen Nachrichtendienstgeschichte 1945-1990

Die so genannte Behördenforschung hat wesentlich dazu beigetragen, dass auch in Deutschland die Geschichte geheimer Nachrichtendienste zunehmend als eigenständige Subdisziplin wahrgenommen wird. Über die Frage nach den personellen und mentalen NS-Kontinuitäten hinaus geriet die Einordnung dieser Behörden in die westdeutsche Institutionenordnung ebenso in den Blick wie die konkrete nachrichtendienstliche Praxis von Gehlen-Dienst und Verfassungsschutz und sowie deren Beiträge zum außen- und sicherheitspolitischen Regierungswissen. Nach dem Abschluss der Großprojekte wie dem der Unabhängigen Historikerkommission für die Geschichte des Bundesnachrichtendienstes bis 1968 (UHK) steht die Zeitgeschichtsforschung vor der Herausforderung, die Erforschung von „Intelligence“ als Organisation, Praxis und Wissensform im Kontext der Bundesrepublik-Historiographie auch ohne großflächige privilegierte Aktenzugriffe weiterzuführen. Dabei sind erkenntnisleitende Forschungsfragen ebenso weiterzuentwickeln wie die theoretisch-methodischen Perspektivierungen, etwa unter Rückgriff auf organisations- und wissensgeschichtliche Angebote.

Das DFG-geförderte Projekt „Die DDR im Blick des BND, Geheimdienstwissen und Deutschlandpolitik 1968-1989/90 zählt zu jenen Forschungsvorhaben, die aufbauend auf den Befunden der Behördenforschung die Geschichte geheimer Dienste in der Bundesrepublik zu erschließen bestrebt sind. Es geht am Beispiel eines Teilbereichs des Bundesnachrichtendiensts, der politischen DDR-Auswertung, der Frage nach, in welchem Maße sich nach dem Ende der Gehlen-Ära ein Wandel in der Berichterstattung, der Binnenkultur des Dienstes sowie in dessen Außenbeziehungen zur Regierungszentrale und den Ressorts vollzog und worin dieser Wandel bestand. Der geplante Workshop soll dazu dienen, Thesen und Erstbefunde des Projekts vorzustellen und mit weiteren aktuellen Projekten zur BND- und Verfassungsschutzgeschichte in Beziehung zu bringen.

Eine Teilnahme ist nur nach Anmeldung und Bestätigung bei gieseke@zzf-potsdam.de möglich.

Programm

9.00-9.15 Uhr
Begrüßung (Bergien, Gieseke, Sälter)

Moderation: Rüdiger Bergien

9.15-10.00 Uhr
Tobias Schmitt (Uni Freiburg): Geheimpolitik wider Willen: Die CIA und die westdeutsche Wiederbewaffnung (1949–1952)

10.00-10.45 Uhr
Tobias Neef-Methfessel (Uni Göttingen): Instrumentelle Vernunft. Die SPD und die Gründung der Landesämter für Verfassungsschutz

11.15-12.00 Uhr
Michael Wala (Uni Bochum): Die Spionageabwehr des Verfassungsschutzes und die HVA

12.00–13:15 Uhr: Mittagspause

Moderation: Gerd Sälter

13.15–14:00 Uhr:
Jens Gieseke (ZZF Potsdam): Der Bundesnachrichtendienst 1968–1990. Fragen – Hypothesen - Forschungsprobleme

14.00-14.45 Uhr
Jakob Mühle (ZZF Potsdam): Der BND und das "Manifest der Opposition" - Überlegungen zur Geschichte der Pullacher DDR-Auswertung in den 1970er-Jahren

Moderation: Jens Gieseke

15.15–16.00 Uhr
Alexander Elspaß (ZZF Potsdam): Was wusste der BND über den Niedergang der DDR? Die Psychopolitischen Berichte 1985-1989

16:00-16.45 Uhr
Ali Dogan (ZMO Berlin): Beziehungen zwischen dem BND und den irakischen Nachrichtendiensten (1979-1990)

16.45–17.30 Uhr
Rüdiger Bergien (HS Bund Berlin): Kanzlerlage: BND und Regierungszentrale unter der Sozialliberalen Koalition

17.30-18:00 Abschlussdiskussion (unter Beteiligung von Christina Morina, Jost Dülffer und Constantin Goschler)

Kontakt

Dr. Jens Gieske, gieseke@zzf-potsdam.de

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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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