Ukrainistik entwickeln: Ukraine in Forschung und Lehre in den Fächern Slavistische Literatur- und Kulturwissenschaft, Slavistische Linguistik im Dialog mit der Osteuropäischen Geschichte

Veranstalter
„EUTIM“ (EUV Frankfurt (O.), Universität Potsdam, Forum Transregionale Studien Berlin), Aleksander-Brückner-Zentrum (Halle-Jena) und Network for Ukrainian Studies (Jena)
PLZ
07778
Ort
Dornburg-Camburg
Land
Deutschland
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
12.10.2023 - 13.10.2023
Von
Immo Rebitschek, Historisches Institut, Friedrich-Schiller-Universität Jena

Am Donnerstag, dem 12. und Freitag, dem 13. Oktober 2023 treffen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Fachrichtungen Slavistik und Osteuropäische Geschichte zur Tagung „Ukrainistik entwickeln: Ukraine in Forschung und Lehre in der Fächern Slavistische Literatur- und Kulturwissenschaft, Slavistische Linguistik im Dialog mit der Osteuropäischen Geschichte“ auf den Dornburger Schlössern bei Jena.

Ukrainistik entwickeln: Ukraine in Forschung und Lehre in den Fächern Slavistische Literatur- und Kulturwissenschaft, Slavistische Linguistik im Dialog mit der Osteuropäischen Geschichte

Die Tagung wird organisiert vom Forschungsverbundprojekt „Europäische Zeiten“ (Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder), Universität Potsdam, Forum Transregionale Studien Berlin), dem Aleksander-Brückner-Zentrum Für Polenstudien (Halle-Jena) und dem Network for Ukrainian Studies (Jena). Ziel ist es, eine inhaltliche und strukturelle Standortbestimmung der ukrainistischen Forschung in den deutschsprachigen Ländern aufzuzeigen sowie potenzielle disziplinäre und interdisziplinäre Forschungsthemen für die kommenden Jahre zu identifizieren und Ansätze für die strukturelle und thematische Verankerung der Ukrainistik in der universitären Lehre zu erarbeiten.

Insbesondere geht es darum, etablierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie den wissenschaftlichen Nachwuchs in einen interdisziplinären Austausch zu bringen, Forschungsfelder und Methodiken kennenzulernen und Querschnittsthemen für die beteiligten Fachbereiche zu ermitteln.

Den Auftakt der Tagung bildet am Donnerstag, dem 12. Oktober der Vortrag des Literaturwissenschaftlers Prof. Dr. Ulrich Schmidt (St. Gallen) zum Thema „Ukrainistik statt Russistik? Literatur- und Kulturwissenschaften in den Zeiten des Puschkinopad“. Um die Rolle der Ukraine in der Geschichtsforschung geht es bei dem Panel „Geschichtswissenschaft im Kontext der Ukrainistik“ mit Prof. Dr. Andrii Portnov, Professor für Entangled History of Ukraine und Co-Leiter des neu gegründeten Viadrina Center for Polish and Ukrainian Studies an der Europa-Universität Viadrina sowie Prof. Dr. Klaus Gestwa, Professor für Osteuropäische Geschichte und Leiter des gleichnamigen Instituts an der Universität Tübingen. Im Anschluss daran präsentieren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller beteiligten Disziplinen in einer Poster-Session eigene Forschungsthemen und Arbeitsschwerpunkte.

Der zweite Konferenztag ist der Vorstellung verschiedener Forschungsansätze in der Literatur- und Kulturwissenschaft, Linguistik und Geschichtswissenschaft gewidmet. Diskutiert werden in interdisziplinären Panels unter anderem Konzepte für eine ukrainische Literaturgeschichte unter Berücksichtigung europäischer Verflechtungsdynamiken, die Einbettung der ukrainischen Sprachwissenschaft in den europäischen Kontext sowie innovative Lehr- und Vermittlungskonzepte für die ukrainische Sprache, Kultur und Literatur.

Den Abschluss der Tagung bilden eine Zusammenführung der identifizierten Themen und die Gründung einer Arbeitsgruppe, die eine Strategie zur dauerhaften Themensetzung in Forschung und Lehre entwickeln und institutionell umsetzen soll.

Interessierte Zuhörer:innen und Journalist:innen sind eingeladen, an der Tagung teilzunehmen. Ausführliche Informationen zur Konzeption der Konferenz, zum Programm und zu den Referent:innen finden Sie unter:

https://european-times.eu/veranstaltungen/ukrainistik-entwickeln-ukraine-in-forschung-und-lehre-in-den-faechern-slavistische-literatur-und-kulturwissenschaft-slavistische-linguistik-im-dialog-mit-der-osteuropaeischen-geschichte/

Programm

Donnerstag, 12. Oktober 2023

bis 14.30 Uhr Anreise

15.00 Uhr Eröffnung

15.15 – 16.15 Uhr Key Note Vortrag Ulrich Schmid (St. Gallen): Ukrainistik statt Russistik? Literatur- und Kulturwissenschaften in den Zeiten des Puškinоpad

16.30 – 18.15 Uhr Geschichtswissenschaft im Kontext der Ukrainistik

Andrii Portnov (EUV): Wissen wir wirklich schon alles über die ukrainische Geschichte?

Klaus Gestwa (Tübingen): Bloodlands, Frontlinie, Tor Europas? Der Ort der Ukraine in der Osteuropäischen Geschichte

18.30 – 20.30 Uhr Postersession & Empfang
21.30 Uhr Rückfahrt ins Hotel

Freitag, 13. Oktober 2023
Zwei parallele Panels der beteiligten Fächer, interdisziplinär gemischt:

9.00 – 10.30 Uhr Sitzung 1, Panel I-II

Panel 1

1. Alexander Kratochvil (München): Ukrainistische Literaturwissenschaft: Fehlende Grundlagen
2. Monika Wingender (Gießen): Die Ukraine in Europa: Herausforderungen für Sprachenpolitik und sprachliche Diversität
3. Kateryna Pasichnyk (Halle): Geschichte der Medizin aus imperialer und regionaler Perspektive am Beispiel der ukrainischen Territorien im 18. und frühen 19. Jahrhundert

Panel 2

1. Maria Ivanyc’ka (Kyjiv/Tübingen): Ukraine nach außen präsentieren: Vermittlung der ukrainischen Literatur in Deutschland
2. Mariya Donska (Graz): Ukrainisch in Österreich: Projekte und Institutionen
3. Renata Makarska (Germersheim): Ukrainische Literatur auf dem deutschen Buchmarkt. Worüber forschen Germersheimer Studierende?

10.30 – 11.00 Uhr Kaffeepause

11.00 – 12.30 Uhr Sitzung 2, Panel III-IV

Panel 3

1. Holger Kuße (Dresden): Der Friedenspreis für Serhij Zhadan. Seine Berechtigung aus linguistischer Sicht
2. Gun-Britt Kohler (Oldenburg): Kräftebeziehungen und institutionellen Verflechtungen zwischen der russischen, der ukrainischen, belarusischen und polnischen Literatur
3. Schamma Schahadat (Tübingen): „Being Poland“ – ein Muster für eine Literaturgeschichte als Verflechtungsgeschichte?

Panel 4

1. Ruprecht von Waldenfels (Jena): Sprachvariation in der Ukraine als Objekt der sprachwissenschaftlichen digital humanities
2. Irina Wutsdorff (Münster): Die Literaturen der Ukraine als mitteleuropäisches Phänomen. Methodische Überlegungen zu Austausch- und Abgrenzungsbewegungen
3. Tilman Reuther (Klagenfurt): Wie kann man die ukrainische (slawistische) Sprachwissenschaft in den europäischen Kontext integrieren?

12.30 – 13.30 Uhr Mittagessen
13.30 – 15.00 Uhr Sitzung 3, Panel V bis VI

Panel 5

1. Iurij Zazuliak (Lviv): Colonialism, Europe, and Ukrainian Pre-Modern Past. Historiographic Challenges Old and New in the Times of War
2. Thomas Daiber (Gießen): Ruthenisch. Das unterschätzte Modell sprachlicher Vergesellschaftung.
3. Alexander Wöll (Potsdam): Zur Weiterentwicklung einer innerslavistischen Komparatistik bei der Interpretation von Gegenwartsliteratur aus Mittel- und Osteuropa am Beispiel ukrainischer Kriegslyrik

Panel 6

1. Annette Werberger (Frankfurt Oder): Ideen zu einer ukrainischen Literaturgeschichte als Verflechtungsgeschichte
2. Gesine Drews-Sylla (Würzburg): Schwarze und blaue Augen: Rom:nja bei Ol'ha Kobyljans'ka im Kontext
3. Jan Patrick Zeller (Greifswald): Laienlinguistische Sichtweisen auf das Ukrainische

15.00 – 15.30 Uhr Kaffeepause
15.30 – 17.00 Uhr

Zusammenfassung der Diskussionen, Identifizierung von Themenclustern, Gründung einer

Arbeitsgruppe

Kontakt

Prof. Dr. Ruprecht von Waldenfels
Professur für Slawische Sprachwissenschaft
Aleksander-Brückner-Zentrum für Polenstudien
Institut für Slawistik und Kaukasusstudien
Friedrich-Schiller-Universität Jena
Ernst-Abbe-Platz 8
D-07743 Jena

Judith Siebert
Forum Transregionale Studien
Wallotstraße 14
14193 Berlin
+49 30 89001 422
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