100 Jahre Forschungsschifffahrt. Zur Geschichte der METEOR I

100 Jahre Forschungsschifffahrt. Zur Geschichte der METEOR I

Veranstalter
German Maritime Museum / Leibniz Institute of Maritime History
PLZ
27568
Ort
Bremerhaven
Land
Deutschland
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
16.05.2024 - 17.05.2024
Deadline
21.01.2024
Von
Lotte Warnsholdt, Deutsches Schifffahrtsmuseum – Leibniz-Institut für Maritime Geschichte

100 Jahre Forschungsschifffahrt. Zur Geschichte der METEOR I

Symposium am Deutschen Schifffahrtsmuseum / Leibniz-Institut für Maritime Geschichte

100 Years Research at Sea. The History of METEOR I

Symposium at the German Maritime Museum, Leibniz Institute of Maritime History. In Cooperation with GEOMAR / Helmholtz Centre for Ocean Research Kiel

100 Jahre Forschungsschifffahrt. Zur Geschichte der METEOR I

Symposium am Deutschen Schifffahrtsmuseum / Leibniz-Institut für Maritime Geschichte

In Kooperation mit dem GEOMAR / Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel

Wo: Deutsches Schifffahrtsmuseum / Leibniz-Institut für Maritime Geschichte, Bremerhaven
Wann: 16.-17.05.2024
Bewerbungsschluss: 21. Januar 2024
Organisation: Lotte Warnsholdt (Deutsches Schifffahrtsmuseum / Leibniz-Institut für Maritime Geschichte)

Wilhelmshaven, 16. April 1925. Nach mehrjähriger aufwendigster Vorbereitung sticht das deutsche Forschungs- und Vermessungsschiff „METEOR“ in See. Die METEOR wird 777 Tage unterwegs sein und schließlich am 2. Juni 1927 wieder in Wilhelmshaven einlaufen. Während der zwei Jahre bereisen, erforschen und vermessen die Wissenschaftler an Bord den Atlantik und seine Tiefen. Zur Vermessung der Tiefsee und der Atmosphäre werden innovative Techniken und Methoden eingesetzt: So hat die METEOR gleich zwei neu entwickelte Echolote an Bord. Und Pilotballons, Spiegel-Theodoliten und 10km hoch aufsteigende Drachen halten die Mannschaft zusätzlich in Spannung.

Auch personell ist das Leben auf der METEOR spannungsreich. Nur elf Monate nach Beginn der Reise stirbt der wissenschaftliche Leiter der Expedition Alfred Merz an einer Erkrankung in Buenos Aires. Der Marineoffizier und Kommandant des Schiffes Fritz Spieß übernimmt überraschend die wissenschaftliche Leitung der Expedition. Sein Tagebuch aus dieser Zeit ist Teil der Sammlung des DSM. Es gibt Aufschluss über die Herausforderungen an Bord, die Erkundungen an Land und die politische Landschaft der Zeit. Erste Erkenntnisse aus der Transkription des Tagebuches sollen auf dem Symposium präsentiert werden und in die neue Daueraufstellung zur METEOR eingehen. In bislang unerforschten weiteren Zeugnissen der Expedition, die dem Deutschen Schifffahrtsmuseum 2022 vom GEOMAR als Schenkung übergeben wurden, finden sich zudem u.a. zahlreiche Glasplatten mit Fotografien von der Forschungsexpedition, die ebenfalls auf dem Symposium behandelt werden.

Das Symposium setzt sich zum Ziel, die komplexen Interessensfelder, die sich in der Forschungsreise der METEOR verbinden, kritisch zu beleuchten. Sein Schwerpunkt liegt damit auf der Wissen- und Wissenschaftsgeschichte der METEOR und der Deutschen Atlantischen Expedition (1925-1927).
In diesem Zusammenhang soll das Verhältnis von Reichsmarine und Meeresforschung ebenso diskutiert werden wie die Umwidmung der METEOR als ursprüngliches Heeresgerät (geplant und gebaut 1915 als Kanonenboot) zum Forschungsschiff. Als Vermessungs- und Forschungsschiff hat die METEOR zwischen 1925-1927 beinah den gesamten Atlantikraum befahren und einschlägige Forschungsergebnisse erbracht. Wie sind diese in der nationalen und internationalen Wissenschaftsgemeinschaft der ausgehenden 1920er Jahre aufgenommen worden und welche Folgen hatten sie für die spätere Ozeanographie? Gleichermaßen möchten wir diskutieren, in welche national-, geo- und kolonialpolitischen Verstrickungen die Forschungsreise verwickelt war.

Mögliche Themenkomplexe umfassen:
- Die Geschichte des Forschungsschiffes METEOR 1 und seiner Besatzung
- Wissenschaftliche Methoden der Meeresforschung in den 1920er Jahren
- Die ozeanographische Forschung auf der METEOR 1
- Medientechnische und medienhistorische Perspektiven auf die eingesetzten Technologien und Methoden
- National- und geopolitische Verhältnisse und koloniale Verstrickungen in den 1920er Jahren und in der Forschungsschifffahrt
- Die Nachnutzung der Forschungsergebnisse in verschiedenen wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Bereichen

Das Symposium wird in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Schifffahrtsmuseum / Leibniz-Institut für Maritime Geschichte und dem GEOMAR / Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel ausgerichtet. Der Call richtet sich an Wissenschaftler:innen aus den Meereswissenschaften, Blue Humanities, der Geschichtswissenschaft, Wissenschafts- und Technikgeschichte, der Kultur- und Medienwissenschaft, und den Science and Technology Studies.

Gesucht werden Einreichungen, die sich mit einem der oben genannten Themenkomplexe auseinandersetzen oder einen weiteren innovativen Zugang zur Forschungsschifffahrt der METEOR 1 aufzeigen. Einsendungen können in deutscher und englischer Sprache eingehen. Vortragssprache ist Deutsch und Englisch. Kenntnisse in beiden Sprachen sind für eine aktive Teilnahme von Vorteil.

Einsendungen sollten ein Abstract des Vortrags samt Vortragstitel (max. 2500 Zeichen, inkl. Leerzeichen) sowie einen tabellarischen Lebenslauf (max. 2 Seiten) enthalten und als ein Dokument (PDF) bis zum 21. Januar 2023 per E-Mail an l.warnsholdt@dsm.museum geschickt werden. Diese Mailadresse kann auch für sämtliche Anfragen zum Symposium genutzt werden. Wir freuen uns auf alle eintreffenden Beiträge.

Es besteht die Option precirculated papers während des Symposium zu diskutieren, die als Grundlage für eine angestrebte Publikation im Jahr 2025 dienen können.
Reise- und Unterbringungskosten für Teilnehmer:innen ohne institutionelle Förderung werden nach Maßgabe der noch verfügbaren Mittel übernommen. Eine Publikation auf Basis der Tagungsvorträge wird angestrebt und soll 2025 zum 100-jährigen Jubiläum der METEOR 1 erscheinen.

Einsendungen (Abstract, Vortragstitel, CV) als 1 Dokument (PDF) bis zum 21. Januar 2024 per e-mail an: l.warnsholdt@dsm.museum

100 Years Research at Sea. The History of METEOR I

Symposium at the German Maritime Museum, Leibniz Institute of Maritime History. In Cooperation with GEOMAR / Helmholtz Centre for Ocean Research Kiel

Where: German Maritime Museum / Leibniz Institute of Maritime History, Bremerhaven
When: 16.-17.05.2024
Application deadline: January 21, 2024
Organization: Lotte Warnsholdt (German Maritime Museum / Leibniz Institute of Maritime History)

Wilhelmshaven, April 16, 1925: After several years of extensive preparations, the German research and surveying ship "METEOR" sets sail. The METEOR will be on sea for 777 days and finally return to Wilhelmshaven on June 2, 1927. During these two years, the sailors and scientists on board traveled, explored and surveyed the Atlantic and its depths and shallows. The crew used innovative techniques and methods to measure the deep sea and the atmosphere. The METEOR, equipped with two state-of-the-art echo sounders, put into practice further hightech gear such as pilot balloons, mirror theodolites and kites soaring 10 km high – and its application kept the crew in constant suspense. But life on the METEOR was full of tension also with regard to its personnel. Just eleven months into the voyage, the scientific leader of the expedition, Alfred Merz, died in Buenos Aires. Rather unexpectedly, the naval officer and commander of the ship Fritz Spieß then took over the scientific leadership of the expedition. His diary from this time is part of the DSM's collection. It provides information about the challenges on board, the explorations on land and the political landscape of the time. Initial findings from the transcription of the diary will be presented at the symposium and incorporated into the new permanent exhibition on the METEOR. Previously unexplored further evidence of the expedition, which was donated to the German Maritime Museum by GEOMAR in 2022, also includes numerous glass plates with photographs from the research expedition, which will also be discussed at the symposium. The symposium explores the complex fields of interest that are evident in the METEOR expedition. Its focus is therefore on the history of knowledge and science of the METEOR and the German Atlantic Expedition (1925-1927). In this context, the relationship between the Reichsmarine and marine research will be discussed, as well as the METEOR's rededication as an original military vessel (planned and built in 1915 as a gunboat) to a research vessel. As a surveying and research vessel, the METEOR sailed almost the entire Atlantic region between 1925 and 1927 and produced relevant research results. How did the national and international scientific community receive these results at the end of the 1920s and what consequences did they have for later oceanography? Furthermore, we would like to discuss the national, geopolitical and colonial entanglements in which the expedition was involved.

Possible topics include:

- The history of the research vessel METEOR 1 and its crew
- Scientific methods of marine research in the 1920s
- Oceanographic research on the METEOR 1
- Media-technical and media-historical perspectives on the technologies and meth-ods applied on board
- National and geopolitical conditions and colonial entanglements in the 1920s and in research shipping
- The subsequent use of the expedition’s research results in various scientific and so-cial areas

The symposium is organized in cooperation with the German Maritime Museum / Leibniz Institute of Maritime History and GEOMAR / Helmholtz Centre for Ocean Research Kiel. The call is aimed at scholars and scientists from the fields of oceanography, blue humanities, history of science, cultural, media and/or historical studies and science and technology studies. We are looking for submissions that deal with one of the abovementioned topics or demonstrate a further innovative approach to the research expedition of the METEOR 1. Submissions can be submitted in German or English. The language of presentation is German and/or English. Language skills in German are necessary for active participation. Travel and accommodation costs for participants without institutional funding will be covered depending on the funds available. A publication based on the conference presentations is planned and will be published in 2025 on the 100th anniversary of METEOR 1.

Submissions should include an abstract of the presentation including the title (max. 2500 characters, including spaces) as well as a CV (max. 2 pages) and should be sent as one document (PDF) by January 21, 2024 to Lotte Warnsholdt, l.warnsholdt@dsm.museum. This e-mail address can also be used for all inquiries about the symposium. We look forward to all incoming contributions.

Kontakt

Lotte Warnsholdt, l.warnsholdt@dsm.museum

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Englisch, Deutsch
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