Im Wechsel an der Maison Heinrich Heine und am Deutschen Historischen Institut Paris. Übertragung auf Zoom und deutsch-französische Simultanübersetzung.
I) Enthusiasmus: die Ambivalenzen der Massenpolitisierung
Diskussion: Claire Blandin (Univ. Sorbonne Paris Nord), Claudia Gatzka (Univ. Freiburg), Stefanie Middendorf (Univ. Jena)
Moderation: Corentin Marion & Christoph Streb (beide DHIP)
Dienstag 12. Dezember 2023, 19:30, Maison Heinrich Heine, vor Ort und auf Zoom, https://www.maison-heinrich-heine.org/culture/2022/decembre/l-enthousiasme-ambivalences-de-la-politisation-des-masses?lang=fr
In Zeiten von Social Media ist politische Begeisterung schnell erzeugt aber auch schnell wieder verpufft. Um die Gegenwart historisch besser einzuordnen, fragt diese Podiumsdiskussion nach Dynamiken der emotionalen Erregung während der Entstehung eines „politischen Massenmarkts“ (Hans Rosenberg) im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert. Spektakuläre Mechanismen der medialen Öffentlichkeit wie Skandale geraten ebenso in den Blick wie die emotionalen Logiken politischer Mobilisierung in Kampagnen, Demonstrationen und Streiks. Das Hintergrundrauschen dieser Phänomene war eine kontrovers geführte Debatte über die politisch labilen, vielleicht gefährlichen „emotionalen Massen“. Handelt es sich um ein Zeitalter der Demokratisierung – oder um die Geburtsstunde des modernen Populismus – und wie zwischen beiden unterscheiden?
II) Angst: umstrittene Gesellschaftsordnung und politisches Handeln
Diskussion: Mark Jones (University College Dublin), Nicolas Roussellier (Sciences Po Paris), Danielle Tartakowsky (Univ. Paris VIII) und Andreas Wirsching (IfZ München)
Moderation: Alexandre Bibert (DHIP)
Dienstag 30. Januar 2024, 18:30, Deutsches Historisches Institut Paris, vor Ort und auf Zoom, https://www.dhi-paris.fr/veranstaltungsdetails/seminare/SeminarTime/detail/online-und-vor-ort-die-aufgeheizte-demokratie-historische-perspektiven-auf-emotionen-in-der-politi-1.html
Die politischen Spannungen der Gegenwart wirken im Vergleich zu denen der Zwischenkriegszeit fast harmlos. Die Demokratie war nach dem Ersten Weltkrieg in Europa alles andere als Konsens. Wenn monarchistisches, konservatives, sozialistisches, kommunistisches und faschistisches Gedankengut in Zeitungen, Parlamenten und öffentlichen Räumen miteinander in Konflikt traten, dann standen dabei Fragen von fundamentaler gesellschaftlicher Tragweite auf dem Spiel. Angst scheint dabei eine eminent präsente und für das Handeln der Akteure entscheidende Emotion gewesen zu sein. Angst wird in diesem Panel sowohl als Bezugswert in politischen Debatten als auch als Faktor der Radikalisierung untersucht. Die Podiumsdiskussion taucht damit in das Herz des „Zeitalters der Extreme“ (Eric Hobsbawn) und des „Dunklen Kontinents“ (Mark Mazower) ein und betrachtet Angst als Motor der historischen Entwicklung.
Und im Frühjahr 2024:
III) Nostalgie: Suche nach »vergangenen Zukünften« nach der Ära der Entwicklung, Dienstag 26 März 2024, 19:30, Maison Heinrich Heine
IV) Hass: Zerstören soziale Medien die Demokratie?, Dienstag 11. Juni 2024, 18:30, Deutsches Historisches Institut Paris