Sebastian Lotto-Kusche, Forschungsstelle für regionale Zeitgeschichte und Public History, Europa-Universität-Flensburg; Jens Gründler, Westfälisches Institut für Regionalgeschichte, Landschaftsverband Westfalen-Lippe
Willkommen sind alle Beiträge, die sich mit Anstalts-, Sonder-, Hilfs- und Förderschulen und ihrer Pädagogik im Kontext von Behinderung und Teilhabe sowie den jeweiligen intersektional geprägten Alltags-, Lebens- und Lernwelten in transdisziplinärer, regional- und wissensgeschichtlicher Perspektive beschäftigen. Insbesondere den Erkenntnissen aus den Disability Studies respektive der Disability History soll dementsprechend große Aufmerksamkeit zuteilwerden. Von Interesse sind hier gerade auch lokale, regionale oder bundesweite Fallstudien, transnationale Vergleiche, Studien zur Bildungs-, Sozial-, Alltags-, Wissens-, Medizin- oder Bildgeschichte, Oral History, Interviewstudien usw.
Dabei interessieren uns u.a. folgende Fragen:
- Wie entwickelten sich lokale und regionale Bildungslandschaften und spezifische institutionelle Arrangements für Menschen mit Beeinträchtigungen und (sozial konstruierten) Behinderungen im 19. und 20. Jahrhundert im (trans-) nationalen Vergleich?
- Welche Kinder und Jugendlichen waren überhaupt im Fokus von Hilfs-, Sonder- und Förderschulen zu den unterschiedlichen Zeiten in den unterschiedlichen Regionen?
- Wie reagierten Schulsystem und jeweilige Akteursgruppen vor Ort auf Veränderungen der politischen und bildungsbezogenen Systeme bzw. gesellschaftliche Diskurse?
- Wie beeinflussten föderale Strukturen die Bildungslandschaft in den einzelnen Bundesländern? Welche internationalen Trends und Entwicklungen wurden vor Ort aufgenommen? Welche Formen des transnationalen Wissensaustausches gab es?
- Wie gestaltete sich der Alltag der Akteur:innen in Schulen und Internaten, z.B. von gehörlosen Schüler:innen, welche Formen und Strategien der Selbstermächtigung finden sich dort seitens der Schüler:innen selbst sowie ihrer Familien?
- Wie, wann und in welcher Form gab es Elternvertretungen und relevante Organisationen, z.B. von Selbstvertreter:innen? Und inwiefern beeinflussten diese die jeweilige pädagogische Praxis und Theorie?
Die Tagungssprache ist Deutsch, alle Abstracts werden den Teilnehmenden auf Deutsch und Englisch zur Verfügung gestellt. Der Call richtet sich an Wissenschaftler:innen unterschiedlicher Fachdisziplinen ab Promotionsphase. Wir laden alle akademischen Positionen dazu ein, sich zu bewerben. Wenden Sie sich bei Fragen gerne an uns. Bitte teilen Sie uns mit der Einreichung ggf. Teilhabebedarfe mit (z.B. Schrift-, Gebärdensprachdolmetscher:innen), damit wir uns frühzeitig um die Organisation kümmern können.
Schicken Sie uns bitte bis zum 30.06.2024 ein Abstract zu Ihrem geplanten Beitrag von ca. 250 Worten, zuzüglich Kurzbiographie an die folgenden Mailadressen:
Prof. Dr. Karin Cudak / karin.cudak@hawk.de
Dr. Jens Gründler / Jens.Gruendler@lwl.org
Dr. Sebastian Lotto-Kusche / lotto-kusche@frzph.de
Die Übernahme der Reise- und Übernachtungskosten werden von den Veranstalter:innen angestrebt, ebenso eine Publikation der Tagungsbeiträge.