Marian Zabel, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Deutsches Hygiene-Museum Dresden
PANELS
Mittwoch, 18. September 2024, 17-19 Uhr
Öffentliche Auftaktdiskussion: Mehr Kultur = Mehr Demokratie? Eine Lagebesprechung zum Verhältnis von Kultur, Kunst und Politik heute
Viele Theater, Museen und andere Kultureinrichtungen verstehen sich heute als Orte der Demokratie. Sie setzen sich mit den Herausforderungen der Gegenwart wie Krieg, Migration, Klimawandel, soziale und ökonomische Ungleichheit auseinander und möchten gleichzeitig in die Gesellschaft zurückwirken. Aber wie politisch darf’s denn sein? Sollen Kunst und Kultur (stärker) politische Positionen beziehen und damit gelegentlich auch polarisieren? Sollen sie den gesellschaftlichen Zusammenhalt fördern und Ressentiments "heilen"? Wie könnte dieser vermeintliche Widerspruch überwunden werden? Wäre es nicht auch ihre Aufgabe, neue und andere Sichtweisen und Erzählungen auf die drängenden Themen der Gegenwart zu entwickeln, zu erproben und in Umlauf zu bringen? Viele Kulturförderprogramme sind an Ziele wie Demokratiebildung und Extremismusprävention geknüpft. Lässt sich aber nicht praktisch jedes kulturelle Angebot mit dem Label Demokratiebildung versehen? Welche Erwartungen seitens der Kulturpolitik sind mit solchen Förderprogrammen konkret verbunden? Und können und wollen die kulturellen Akteur:innen dem überhaupt entsprechen?
DR. MAX CZOLLEK, Autor und Kurator, Berlin
DR. ALINA GROMOVA, Vizepräsidentin, ICOM Deutschland und Stellvertretende Direktorin, Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum
PEGGY PIESCHE, Leiterin, Fachbereich "Politische Bildung und plurale Demokratie", Bundeszentrale für politische Bildung
KATARZYNA WIELGA-SKOLIMOWSKA, Vorstand /Künstlerische Direktion, Kulturstiftung des Bundes
Moderation: VLADIMIR BALZER, Kulturjournalist, Deutschlandfunk Kultur u. a.
Donnerstag, 19. September 2024, 9-11 Uhr
Panel A: Offen? Kritisch? Inspiriend? Wie werden Museen aktive Orte der Demokratie?
Ein Ort, an dem sich verschiedene Menschen versammeln und über öffentliche Angelegenheiten verhandeln, miteinander um Deutungen von Geschichte und Gegenwart ringen, Wissen gemeinsam herstellen und mutig Position beziehen – ein solcher lebendiger Ort der Demokratie wollen viele Museen heute sein. Mit welchen Folgen und mit welchem Ziel? Wie beeinflusst der Wunsch nach Demokratisierung Strukturen, Arbeitsweisen und Programme im Museum, wie die Prozesse der Bildung und Wissensproduktion? Wo kommt die Demokratisierung an ihre Grenzen? Wie abhängig sind diese Demokratisierungsprozesse von politischen Rahmenbedingungen und wie anfällig damit auch für politische Instrumentalisierung? Wie können sich Museen gegen diese Vereinnahmungen wappnen? Können sie Orte sein, die neue demokratische Horizonte eröffnen?
PROF. DR. MARION ACKERMANN, Generaldirektorin, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
DR. BIRGIT BOSOLD, Mitglied des Vorstands, Schwules Museum, Berlin
DR. IRIS EDENHEISER, Direktorin und Mitglied des Vorstands, Stiftung Deutsches Hygiene-Museum Dresden
PROF. DR. BONAVENTURE SOH BEJENG NDIKUNG, Intendant und Chefkurator, Haus der Kulturen der Welt, Berlin
PROF. DR. ANJA BESAND, Professorin für Didaktik politischer Bildung, Direktorin der John-Dewey-Forschungsstelle für Didaktik der Demokratie (JoDDiD), Technische Universität Dresden
Moderation: SHELLY KUPFERBERG, Journalistin, Moderatorin, DLF Kultur/rbb – radio3
Donnerstag, 19. September 2024, 17-19 Uhr
Panel B: Demokratisch kuratieren? Ausstellungen als Orte des Politischen
Themen wie "Geschlecht", "Natur", "Gesundheit", "Freiheit", "Migration" oder "Demokratie", "globale DDR", "Rassismus" sind gesellschaftlich kontrovers und politisch umkämpft. Indem Ausstellungen diese Debatten aufgreifen, werden sie zu Orten, an denen Perspektiven eröffnet und Meinungen verhandelt werden. Gleichzeitig setzen sie durch die Auswahl von Themen und Deutungen unweigerlich Schwerpunkte. Daher stellt sich die Frage, welche Perspektiven und Positionen repräsentiert werden und welche nicht. Wie werden unterschiedliche Expertisen, Wissensformen, Haltungen und Positionen gewichtet? Wer wird an diesen Entscheidungen beteiligt und wie? Wie kann eine Ausstellung für eine Vielfalt von Menschen zum Kommunikationsraum über diese Konfliktthemen werden?
DR. KENNETH ANDERS, Kulturwissenschaftler, Autor, Museumsleiter, Oderbruch Museum Altranft
DR. VIKTORIA KRASON, Kuratorin, Deutsches Hygiene-Museum Dresden
SIBYLLE LICHTENSTEIGER, Kuratorin, Direktorin, Stapferhaus Lenzburg
PROF. DR. DOREEN MENDE, Leiterin, Sammlungsübergreifende Forschung, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
AURORA RODONÒ, Kuratorin Migrationsgeschichte, Fachteam Alltag und Kultur am Stadtmuseum Berlin
Moderation: SHELLY KUPFERBERG, Journalistin, Moderatorin, DLF Kultur/rbb – radio3
Freitag, 20. September 2024, 10-12 Uhr
Panel C: Raus aus der Komfortzone! Wie öffnen sich Museen für das Ungewisse und Unerwartete?
Viele Museen begeben sich heute in ländliche Regionen oder in den Stadtraum außerhalb ihrer Mauern, sie erproben neue Formate der Begegnung und Mitgestaltung, des Dialogs und der Debatten jenseits ihrer Ausstellungsräume oder sie arbeiten mit externen Akteur:innen und Communitys. Damit verfolgen sie das Ziel, außerhalb des Museums Impulse zu setzen, in den Austausch zu kommen und diese Erfahrungen in die Museen zurückzuspielen. Diese sollen dadurch nahbar werden für die Anliegen, Bedürfnisse und Perspektiven von Menschen, die nicht zu den traditionellen Museumsnutzer:innen gehören. Aber haben diese Akteur:innen auf die Museen gewartet? Was haben sie von solchen Annäherungen? Welche Impulse von "außen", welche Strukturen, Prozesse und Arbeitsweisen braucht es bereits vorab, um zu guter Outreach-Praxis zu gelangen? Warum laufen manche Angebote ins Leere? Wie verändert dies die Themen und die Arbeitsweisen der Museen?
SAMO DARIAN, Leitung, Programm Aller.Land
STEFANIA PITSCHEIDER SORAPERRA, Direktorin, Frauenmuseum Hittisau
DR. CAROLA RUPPRECHT, Leiterin, Abteilung Bildung und Vermittlung, Deutsches Hygiene-Museum Dresden
TANJA SCHOMAKER, Co-Leiterin, Abteilung Vermittlung, Outreach und Gesellschaft, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
DR. ISMAHAN WAYAH, Kuratorin und Literaturwissenschaftlerin
Freitag, 20. September 2024, 15:30-17 Uhr
Fazit und Ausblick: Offen, kritisch, inspiriert - in die Zukunft?
In der abschließenden Fazitrunde diskutieren wir Erkenntnisse und Ergebnisse der Tagung mit Blick auf das Anliegen des vierjährigen Verbundprojektes “Museen als aktive Orte der Demokratie“: Mit welchen Fragen und Ausgangsüberlegungen sind wir angetreten? Wie haben sich Ansätze, Formate und Arbeitsweisen im Laufe der Projektlaufzeit verändert? Was haben wir gelernt und wie gehen wir jetzt weiter? Außerdem sind alle Teilnehmenden der Tagung herzlich eingeladen, eigenes Feedback, Gedanken, Ideen und Zukunftsvisionen einzubringen.
CHRISTINE GERBICH, Co-Leiterin, Abteilung Vermittlung, Outreach und Gesellschaft, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
DR. SUSANNE ILLMER, Leiterin, Abteilung Wissenschaft / Veranstaltungen, Deutsches Hygiene-Museum Dresden
ANJA SOMMER, Stabsstelle Kooperationen, Deutsches Hygiene-Museum Dresden
DR. FLORENCE THURMES, Generaldirektorin, Kunstsammlungen Chemnitz
FOREN
Donnerstag, 19. September 2024, 11:30-13:30 Uhr und 14:30-16:30 Uhr
Freitag, 20. September 2024, 13-15 Uhr
Die Foren umfassen Austauschformate und Workshops in kleinerer Runde. Ausgehend von praktischen Projekten aus der Museumsarbeit wie Ausstellungen, Veranstaltungsformaten, Vermittlungsprogrammen sowie von Projekten aus Kunst, politischer und kultureller Bildung werden in den Foren Ansätze, Methoden und Arbeitserfahrungen der Demokratiearbeit in Museen vorgestellt und diskutiert. Für weitere Informationen zu den angebotenen Foren bitte das Programm beachten!
RAHMENPROGRAMM
Mittwoch, 18. September 2024, 20-21:30 Uhr
Empfangshalle des Deutschen Hygiene-Museums
"KNOWING ME, KNOWING YOU"
Interaktives Kennlernformat für alle Tagungsteilnehmer:innen. Es wird diskutiert, reflektiert und visioniert – und ein wenig ABBA darf auch nicht fehlen.
Donnerstag, 19. September 2024, 20-22 Uhr
Japanisches Palais der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, Palaisplatz 11
Abendprogramm u. a. mit: GRAND BEAUTY on Tour, einem mobilen Schönheitssalon; Lobbüro von flunker production; FAIL_Institut Raum für freudiges Scheitern; Radioballett mit dem Körperfunkkollektiv; außerdem Besuch der Kinderbiennale "PLANET UTOPIA" und Einladung zur MUPP ART Night mit Tanz, offenen Werkstätten und mehr.
Freitag, 20. September 2024, 9-10 Uhr
Vorplatz des Deutschen Hygiene-Museums
Frühstücksprogramm u. a. mit: Radioballett mit dem Körperfunkkollektiv, Audiowalk mit dem JAJAJA Kollektiv, Führungen durch Ausstellungen und das Depot des DHMD, Walk & Talk im Großen Garten und mehr.
Das ausführliche Programm finden Sie hier zum Download: https://www.dhmd.de/fileadmin/user_upload/DHM/Medieninhalte_allgemein/PDFs/Modemo_Fachtagung_Flyer_01.07.pdf