Vergangenheit erinnern, Zukunft gestalten

Vergangenheit erinnern, Zukunft gestalten

Veranstalter
Zentrum für verfolgte Künste
Veranstaltungsort
Zentrum für verfolgte Künste, Wuppertaler Str. 160
Gefördert durch
Antisemitismusbeauftragte des Landes Nordrhein-Westfalen; Polnische Institut Düsseldorf
PLZ
42653
Ort
Solingen
Land
Deutschland
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
04.09.2024 - 05.09.2024
Von
Daniela Tobias, Zentrum für verfolgte Künste

Das Zentrum für verfolgte Künste lädt am 4./5. September 2024 zu einer Tagung über den polnisch-jüdischen Künstler Marian Ruzamski (1889–1945) und die Rolle der Kunst im Widerstand gegen Diskriminierung und Antisemitismus ein. Die Tagung wird durch die Antisemitismusbeauftragte des Landes Nordrhein-Westfalen und durch das Polnische Institut Düsseldorf unterstützt.

Vergangenheit erinnern, Zukunft gestalten

Öffentliche deutsch-polnische Tagung

Vergangenheit erinnern, Zukunft gestalten. Tagung zu Leben und Werk von Marian Ruzamski und dem Kampf gegen Antisemitismus

4. und 5. September 2024 im Museum Zentrum für verfolgte Künste, Wuppertaler Straße 160, 42653 Solingen

Wir freuen uns, Sie am 4. und 5. September 2024 zu einer Tagung über Leben und Werk des Künstlers Marian Ruzamski (1889–1945) in das Museum Zentrum für verfolgte Künste nach Solingen einladen zu dürfen.

Bei der Einweihung des Ausstellungshauses von Gerhard Richter am 9. Februar 2024 in Auschwitz sprach Marian Turski, ein Überlebender des Konzentrationslagers Auschwitz, Dr. Jürgen Joseph Kaumkötter, Direktor des Zentrums für verfolgte Künste auf den Künstler Marian Ruzamski an. Turski betonte, dass Ruzamskis Schicksal die grausamen Folgen von Antisemitismus und Verfolgung verdeutlichen, während seine Kunst ein Beispiel für Widerstand und Humanismus darstellt. Trotz traumatischer Erfahrungen im Ersten Weltkrieg, der russischen Revolution und seiner Deportation nach Auschwitz blieb Ruzamskis künstlerisches Werk durchweg positiv und lebensbejahend. Das Solinger Museum nimmt die Anregung Turskis auf und lädt im September 2024 zu einer Tagung ein, um eine Ausstellung mit Werken von Marian Ruzamski im Jahr 2025 vorzubereiten.

Marian Ruzamski, geboren als Sohn eines polnisch-christlichen Notars und einer französischstämmigen Jüdin in Lipnik, Schlesien, wurde 1943 wegen seiner jüdischen Herkunft und einer angeblichen Homosexualität nach Auschwitz deportiert. Trotz der unmenschlichen Lagerbedingungen setzte Ruzamski seine künstlerische Arbeit fort und hinterließ ein beeindruckendes Werk, darunter die „Auschwitz-Mappe“, eine Sammlung von Porträts und Zeichnungen, die als Höhepunkt seines Schaffens und der Kunst des 20. Jahrhunderts angesehen werden. Diese unter extremen Bedingungen entstandenen Arbeiten zeugen von einer meisterhaften Aquarelltechnik und tiefgreifender Menschlichkeit. Ruzamskis Tod im Konzentrationslager Bergen-Belsen kurz vor der Befreiung durch die Alliierten und die anschließende Bewahrung seiner Werke durch Überlebende und Freunde unterstreichen die Wertschätzung und Bedeutung seines künstlerischen Erbes. Seine Kunst bietet einen Einblick in das Leid und die Hoffnung eines Künstlers während der dunkelsten Stunden der Geschichte und bleibt ein mahnendes Zeugnis für Humanismus und gegen Rassismus und Antisemitismus.

Zielsetzung der Tagung:

Aufklärung über die Geschichte und das Schicksal von Marian Ruzamski als Beispiel für die Auswirkungen von Antisemitismus.
Sensibilisierung für die Bedeutung von Antisemitismusprävention in der heutigen Gesellschaft.

Förderung des Dialogs zwischen Wissenschaftler:innen, Pädagog:innen, Künstler:innen und der breiten Öffentlichkeit über Wege zur Bekämpfung von Antisemitismus und Diskriminierung im Kontext der Kunst.

Die deutsch-polnische Tagung wird simultan gedolmetscht und findet im Ratssaal des Museums Zentrum für verfolgte Künste in Solingen statt. Die Antisemitismusbeauftragte des Landes Nordrhein-Westfalen und das Polnische Institut Düsseldorf unterstützen die Tagung.

Programm

4. September 2024

18:00 Uhr Eröffnung

Moderation: Shelly Kupferberg  

Es sprechen:

-‍ Dr. Jürgen Joseph Kaumkötter, Direktor des Museums Zentrum für verfolgte Künste 
-‍ Sylvia Löhrmann, Staatsministerin a. D., Vorsitzende des Förderkreises des Museums
- Gesandter Rafał Sobczak, Direktor des Polnischen Instituts Düsseldorf 
-‍ Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesministerin a. D., Antisemitismusbeauftragte des Landes NRW

19:00 Uhr Konzert

Die Violinistin Klara Gronet und die Pianistin Sonja Kowollik spielen Werke von Witold Lutosławski, Mieczysław Weinberg, Grażyna Bacewicz und Robert Schumann.

5. September 2024

Moderation: Shelly Kupferberg

10:00 Uhr Polnische Malerei der letzten 150 Jahre und Marian Ruzamski

-‍ Dr. Maria Anna Potocka, Direktorin MOCAK Museum für Gegenwartskunst Krakau  
‍- Dr. Tadeusz Zych, Direktor Schlossmuseum Tarnobrzeg 
-‍ Jakub Pączek, Regisseur aus Warschau

11:30 Uhr Die Rolle der Kunst im Widerstand gegen Diskriminierung und Hass

- Dr. Delfina Jałowik, Direktorin Bunkier Sztuki Krakau  
- Agnieszka Sieradzka, Kuratorin am Staatlichen Museum Auschwitz-Birkenau

13:00 Uhr Mittagspause

14:30 Uhr Antisemitismusprävention: Strategien und Herausforderungen in Bildung und Gesellschaft

-‍ Dr. Anke Hoffstadt, FORENA „Modellprojekt Lehrkonzept“, Hochschule Düsseldorf  
-‍ Dr. Joachim Schröder, Hochschule Düsseldorf, Beauftragter Erinnerungsort „Alter Schlachthof“  
-‍ Dr. Kathrin Pieren, Leiterin Jüdisches Museum Westfalen Dorsten 

16:00 Uhr Antisemitismus in Europa und die deutsche Besatzung Polens im Zweiten Weltkrieg

- Prof. Dr. Christoph Rass, Neueste Geschichte und Historische Migrationsforschung an der Universität Osnabrück

17:00 Uhr Abschlussdiskussion

‍Bitte melden Sie sich zur Teilnahme bis zum 2. September per E-Mail an unter info@verfolgte-kuenste.de. Die Anzahl der Teilnehmenden am 5. September ist begrenzt. Für den 4. September ist keine Anmeldung erforderlich.

Kontakt

tobias@verfolgte-kuenste.de

https://www.verfolgte-kuenste.com/veranstaltungen/vergangenheit-erinnern-zukunft-gestalten
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Veröffentlicht am
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch, Polish
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