Keine Opfer ohne Täter

Keine Opfer ohne Täter. Der Umgang mit Täter-Perspektiven, Inszenierungen und Repräsentationen an Orten ehemaliger Konzentrationslager

Veranstalter
Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung (Gedenkstätte KZ Sachsenburg; Wissenschaftliche Beirat der Gedenkstätte)
Ausrichter
Gedenkstätte KZ Sachsenburg; Wissenschaftliche Beirat der Gedenkstätte
Veranstaltungsort
Gedenkstätte KZ Sachsenburg, Kommunikations- und Dokumentationszentrum, An der Zschopau 1
PLZ
09669
Ort
Frankenberg/Sachsen
Land
Deutschland
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
19.10.2024 -
Von
Thomas Schaarschmidt, Abteilung IV "Regime des Sozialen", Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam

Keine Opfer ohne Täter: Obwohl diese Feststellung folgerichtig und unstrittig erscheint, hat es nach 1945 vier Jahrzehnte gedauert, bis in der Gedenkstättenlandschaft auch eine Thematisierung der Täter in SA- und SS-Uniform einsetzte. Die Forschungen der letzten Jahre zu NS-Tätern, ihren Netzwerken und Lebenswelten werfen ein neues Licht auf Täter-Orte, die – wie Kommandantenvillen und Kommandanturen – als bauliche Repräsentationen von Täterschaft oft besser erhalten sind als die Orte des Leidens und Sterbens. Die Diskussion, wie die Verantwortlichen der Verbrechen an Orten ehemaliger Konzentrations- und Vernichtungslager thematisiert werden, soll im Workshop aufgriffen werden:

Keine Opfer ohne Täter. Der Umgang mit Täter-Perspektiven, Inszenierungen und Repräsentationen an Orten ehemaliger Konzentrationslager

Dabei wird der Wandel im Umgang mit den Täter-Orten ebenso beleuchtet wie der Umgang mit der – fotografischen – Selbstinszenierung der Wachmannschaften, die im Falle Sachsenburg in reichhaltigem Maße überliefert ist. Am Beispiel des Spielfilms „The Zone of Interest“ wird der Frage nachgegangen, wie Täter, ihre Taten und ihre Opfer im Abstand von 80 Jahren repräsentiert werden. Die Auseinandersetzung mit diesen Themen soll dazu beitragen, den weiteren Ausbau der KZ-Gedenkstätte Sachsenburg thematisch zu begleiten, in der – neben dem wichtigen Gedenken an die Opfer – auch ein angemessener Umgang mit den Tätern und deren vielfältigen Hinterlassenschaften gefunden werden muss.

Programm

14:00 Uhr Begrüßung

Dr. Mykola Borovyk (Historiker, Gedenkstätte KZ Sachsenburg)

Prof. Dr. Mike Schmeitzner (Historiker, HAIT Dresden)

Moderation:

Dr. Birgit Sack (Historikerin, Leiterin Gedenkstätte Münchner Platz Dresden)

Prof. Dr. Mike Schmeitzner (HAIT)

14:15 Uhr Vorträge

Prof. Dr. Thomas Schaarschmidt (Historiker, ZZF Potsdam)

"Opferorte/Täterorte. Der lange Weg zu Täter-Darstellungen in KZ-Gedenkstätten"

Dr. Stefan Hördler (Historiker, Georg-August-Universität Göttingen)

„Durch die Kamera der SS: Seilschaften und Karrieren der KZ-Wachmannschaften aus Sachsenburg und Mitteldeutschland“

Dr. Andrea Genest (Politologin, Leiterin der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück)

"'The Zone of Interest.' Neue Perspektiven auf NS-Täterschaft im Spielfilm"

17:30 Uhr Abschlussdiskussion: Täterorte in der KZ-Gedenkstätte Sachsenburg

18:00 Schluss

Kontakt

mike.schmeitzner@tu-dresden.de

https://hait.tu-dresden.de/ext/veranstaltungen/veranstaltung-41130/
Redaktion
Veröffentlicht am
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
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