Wissenschaftshistorische Seminare

Sammlungsökologien - Wege zu einer umwelthistorischen, multidisziplinären Provenienzforschung

Veranstalter
Leopoldina-Zentrum für Wissenschaftsforschung (Neubauer-Saal/Haus 52, Franckesche Stiftungen)
Ausrichter
Neubauer-Saal/Haus 52, Franckesche Stiftungen
Veranstaltungsort
Franckeplatz 1
PLZ
06110
Ort
Halle (Saale)
Land
Deutschland
Findet statt
Hybrid
Vom - Bis
05.11.2024 -

Wie man keinen Nobelpreis gewinnt

Veranstalter
Leopoldina-Zentrum für Wissenschaftsforschung
Veranstaltungsort
Emil-Abderhalden-Str. 36, Lesesaal
PLZ
06108
Ort
Halle (Saale)
Land
Deutschland
Findet statt
Hybrid
Vom - Bis
08.10.2024 -

Wissenschaftshistorische Perspektiven auf biomedizinische Validität

Veranstalter
Leopoldina-Zentrum für Wissenschaftsforschung
PLZ
06108
Ort
Halle (Saale)
Land
Deutschland
Findet statt
Digital
Vom - Bis
03.12.2024 -
Von
Lisa Baldauf, Leopoldina - Zentrum für Wissenschaftsforschung

Wissenschaftshistorische Seminare am Leopoldina-Zentrum für Wissenschaftsforschung

Die Reihe wurde 1999 von Altpräsident Benno Parthier ins Leben gerufen und bietet im Leopoldina – Zentrum für Wissenschaftsforschung ein monatliches Forum für die Diskussion und Vorstellung von aktueller oder etablierter Forschung im wissenschaftshistorischen Kontext.

Sammlungsökologien - Wege zu einer umwelthistorischen, multidisziplinären Provenienzforschung

Vortrag von Dr. Dominik Hünniger (Hamburg)

In den letzten Jahren hat die Provenienzforschung große öffentliche Aufmerksamkeit erlangt, da westliche Institutionen mit Fragen zu Eigentum, Aufbewahrung und Verantwortung bezüglich der Herkunft "ihrer" Objekte konfrontiert werden bzw. diese Fragen selbst stellen. Das produktive Potenzial dieser Fragen auch jenseits von Restitution und für ein breites Verständnis der Verflechtungsgeschichte von Sammlungen ist jedoch noch nicht voll ausgeschöpft. Der Vortrag stellt Methoden und Praktiken einer historisch- ökologischen Provenienzforschung vor, um aktuelle Fragen nach Forschungs- und Vermittlungspotential von Sammlungen neu zu bestimmen. Museen sind Orte der Verflechtung von Kontinenten, Organismen, Gesellschaften und Körpern. Die zentrale Frage dabei ist, wie dies - inklusive der gewaltvollen Aspekte - mit Objekten und ihren Metadaten sichtbar gemacht werden kann? Auf welchen Infrastrukturen beruhte das Sammeln, Ausstellen und Rekonstruieren (naturaler) Dinge? Wie hat dies wiederum Umwelten geprägt und verändert? Wie können wir disziplin- und praxisübergreifend darüber nachdenken, wie materialbasiertes Wissen in Zeiten des Umweltwandels miteinander verflochten waren und sind? Historische Sammlungsökologie versteht Sammlungen als Umwelten, die sowohl die Materialität der Objekte als auch das aus ihnen gewonnene Wissen umfassen, und ideale Orte sind, um sich kritisch mit Konzepten, Vorstellungen und Erzählungen von Mensch-Natur-Verhältnissen auseinanderzusetzen.

Dr. Dominik Hünniger ist Umwelt- und Wissenschaftshistoriker. Seit 2023 arbeitet er als Ausstellungskurator und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Hafenmuseum in Hamburg und entwickelt dort das Konzept für den Museumsneubau. Als assoziierter Wissenschaftler ist er am Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels und The Hunterian, University of Glasgow tätig und Gründer des Forschungskollektivs Collection Ecologies. Seine Schwerpunkte in Forschung, Lehre und Ausstellung sind (historische) Mensch-Natur-Verhältnisse, Innovations- und Logistikgeschichte, die Geschichte des Kolonialismus und Rassismus sowie Museums- und Sammlungsgeschichte seit der Frühen Neuzeit.

Es laden Sie herzlich ein:
Prof. Dr. Christina Brandt ML, Prof. Dr. Dieter Hoffmann ML, Prof. Dr. Thomas Müller-Bahlke, Ronja Steffensky und Prof. Dr. Holger Zaunstöck

Das Seminar findet in Kooperation mit den Franckeschen Stiftungen zu Halle statt
am: 5. November 2024
um: 18.00 Uhr
Ort: Neubauer-Saal/Haus 52, Franckesche Stiftungen, Franckeplatz 1, 06110 Halle (Saale) und online (Link zur Veranstaltung unter https://www.leopoldina.org/veranstaltungen/wissenschaftshistorische-seminare/)

ML = Mitglied der Leopoldina

Kontakt

lzfw@leopoldina.org

https://www.leopoldina.org/veranstaltungen/wissenschaftshistorische-seminare/

Wie man keinen Nobelpreis gewinnt

Vortrag von Prof. Dr. Nils Hansson (Düsseldorf)

Der seit 1901 verliehene Nobelpreis gilt als der prestigeträchtigste Wissenschaftspreis weltweit. Daher überrascht es wenig, dass wissenschaftliche Akademien und Universitäten ihn strategisch nutzen, um ihr Ansehen zu steigern. Auch die Leopoldina ist stolz auf „ihre“ rund 190 Nobelpreisträger:innen.

Anknüpfend an diese Selbstinszenierung stehen im Fokus dieses Vortrags Wechselbeziehungen zwischen der Mitgliedschaft in Akademien und Nobelpreisvorschlägen – erläutert an den Beispielen von Cécile Vogt, Emil Abderhalden und Harvey Cushing. Als Grundlage ziehe ich Nominierungen und Gutachten der Jury aus dem Stockholmer Nobelpreisarchiv und private Korrespondenzen heran, um Nobelpreisnetzwerke zu beleuchten und auf den ausgeprägten „Gender Award Gap“ einzugehen. Der Kern des Vortrags dreht sich um die Bedeutung sozialer Beziehungen für Exzellenz und Reputationsprozesse in der Naturwissenschaft und Medizin.

Prof. Dr. Nils Hansson ist als Professor am Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf tätig. Seit zehn Jahren forscht er über Anerkennung in den Wissenschaften mit Fokus auf Preisen.

Zu seinen neuesten Büchern zählen „Wie man keinen Nobelpreis gewinnt“ (Gräfe & Unzer, 2023) und „Nobel Genius: Prizes, Prestige and Scientific Practice“ (Leiden University Press, 2024).

Es laden Sie herzlich ein:
Prof. Dr. Christina Brandt ML, Prof. Dr. Dieter Hoffmann ML und Ronja Steffensky

Das Seminar findet statt
am: 8. Oktober 2024
um: 18.00 Uhr
Ort: Lesesaal, Emil-Abderhalden-Str. 36, 06108 Halle (Saale) und online (Link zur Veranstaltung unter https://www.leopoldina.org/veranstaltungen/wissenschaftshistorische-seminare/)

ML = Mitglied der Leopoldina

Kontakt

lzfw@leopoldina.org

https://www.leopoldina.org/veranstaltungen/wissenschaftshistorische-seminare/

Wissenschaftshistorische Perspektiven auf biomedizinische Validität

Vortrag von Prof. Dr. Lara Keuck (Bielefeld)

Vormals ein allgemeines Synonym für gut bzw. logisch oder juristisch schlüssig, wurde der Ausdruck „valide“ Anfang des 20. Jahrhunderts zu einem wissenschaftlichen Fachbegriff, um die Güte von Testverfahren zu evaluieren. Ein valider Test, so die gängige Definition, würde tatsächlich dasjenige messen, von dem es behauptete, es zu messen.

In diesem Vortrag zeichne ich nach, wie diese Vorstellung von Validität — und die dazugehörende Fokussierung auf standardisierte Testverfahren, um ärztliche, regulatorische und politische Entscheidungen abzusichern — biomedizinisches Wissen prägten: Ist ein neuer Impfstoff wirksam? Kann ein Insektizid Krebs auslösen? Wie hoch ist die globale Prävalenz von Schizophrenie? All diese Fragen hängen nicht nur von der Datenlage ab, sondern auch von der Validität der eingesetzten Testverfahren. Gilt eine Methode als valide, gilt dies als Garant für ihre Wissenschaftlichkeit und ihre Eignung, um Entscheidungen zu legitimieren. Dieser Vortrag zeigt anhand von wissenschaftshistorischen Perspektiven auf, wie uneinholbar idealisierte Vorstellungen von Validität in der Biomedizin waren und welch schwierigen praktischen und methodischen Herausforderungen das Streben nach Validität mit sich brachte.

Prof. Dr. Lara Keuck leitet seit 2022 die Professur für Geschichte und Wissenschaftstheorie der Medizin an der Universität Bielefeld sowie seit 2021 eine Forschungsgruppe zu „Praktiken der Validierung in den biomedizinischen Wissenschaften“ am Max-Planck-Institut Berlin. Ihre Forschungsschwerpunkte umfassen die Geschichte und Wissenschaftsphilosophie von Methoden in der medizinischen Forschung, Methoden der Geschichte und Philosophie der Lebenswissenschaften und Medizin, als auch Krankheitsklassifikationen in Medizin und Psychiatrie.

Es laden Sie herzlich ein:
Prof. Dr. Christina Brandt ML, Prof. Dr. Dieter Hoffmann ML und Ronja Steffensky

Das Seminar findet statt
am: 3. Dezember 2024
um: 18.00 Uhr
Ort: Online, Link zur Veranstaltung unter https://www.leopoldina.org/veranstaltungen/wissenschaftshistorische-seminare/

ML = Mitglied der Leopoldina

Kontakt

lzfw@leopoldina.org

https://www.leopoldina.org/veranstaltungen/wissenschaftshistorische-seminare/
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