Normal#verrückt. Zeitgeschichte einer erodierenden Differenz.

Normal#verrückt. Zeitgeschichte einer erodierenden Differenz Ausstellung einer DFG-geförderten interdisziplinären Forschungsgruppe Sammlung Prinzhorn, Universitätsklinikum Heidelberg, 17. Mai bis 28. September 2025

Veranstalter
DFG-Forschergruppe Normal#Verrückt
Veranstaltungsort
Prinz-Horn-Sammlung
PLZ
Heidelberg
Ort
69115
Land
Deutschland
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
17.05.2025 - 28.09.2025
Von
Nils Löffelbein

Ausstellung einer DFG-geförderten interdisziplinären Forschungsgruppe Sammlung Prinzhorn, Universitätsklinikum Heidelberg, 17. Mai bis 28. September 2025

Normal#verrückt. Zeitgeschichte einer erodierenden Differenz Ausstellung einer DFG-geförderten interdisziplinären Forschungsgruppe Sammlung Prinzhorn, Universitätsklinikum Heidelberg, 17. Mai bis 28. September 2025

Die FOR Normal#verrückt (2021-2024) ist ein zeitdiagnostisch-gegenwartsbezogenes Vorhaben aus neun Teilprojekten psychiatriehistorischer Forschungsgruppen in Deutschland und Luxemburg, dessen Ergebnisse nicht nur für die Fachöffentlichkeit von Bedeutung sind. Ausgangspunkt ist die Beobachtung, dass die traditionelle Differenz von „normal“ und „verrückt“ in der Geschichte der Psychiatrie seit dem Zweiten Weltkrieg zunehmend brüchig wird. Einerseits gewinnt das Verrückte mit der Öffnung der psychiatrischen Anstalten und Integration der Insass:innen in die Gesellschaft eine alltägliche Normalität; andererseits werden Verhaltens- und Reaktionsweisen wie Rausch, Stress oder Aufmerksamkeitsdefizit pathologisiert und Gegenstand psychiatrischer Interventionen. Damit verlieren bislang bewährte Narrative ihre Deutungskraft, die sich gerade jener Dichotomie verdanken. Die Forschungsgruppe versucht nicht, eine Veränderung der Konzepte von Verrücktheit nachzuzeichnen, sondern stellt die Erosion der Differenz von normal und verrückt im Umgang mit psychischer Alterität ins Zentrum. Aufgrund der gesellschaftlichen Relevanz ihrer Ergebnisse plant die FOR verschiedene Formate der Präsentation ihrer Ergebnisse für eine breitere, auch internationale Öffentlichkeit. Zudem möchte sie über Dialoge mit den beteiligten Akteursgruppen in den gesellschaftlichen Diskurs hineinwirken.
Vorgesehen ist eine gemeinsame Ausstellung, die nach Ende der ersten Förderperiode zunächst in der Heidelberger Sammlung Prinzhorn, einem Museum für künstlerische Werke von Psychiatrieerfahrenen, und anschließend an weiteren Standorten gezeigt werden soll. Zu dieser Ausstellung wird ein begleitender Textband/Katalog erscheinen.
Die Ausstellung wird mit weiteren Vermittlungsformen (Führungen, Diskussionen, Vorträgen im Ausstellungskontext) kombiniert, um das Ziel einer öffentlichen Debatte über die zeitgeschichtliche Entwicklung der erodierenden Differenz im Bereich psychischer Abweichung auf verschiedenen Ebenen anzustoßen.
Im Eingangskabinett zum Ausstellungsraum wird in das Anliegen der FOR und die Ergebnisse der Untersuchung der ersten Forschungsphase eingeführt. Hierzu dient neben Informationstafeln zur FOR und zu den Teilprojekten eine Lichtinstallation.
Der Ausstellungsraum teilt sich in eine Ausstellungsfläche im Parterre und eine auf drei Seiten umlaufende Galerie. Grundidee der Ausstellung ist, im Parterre mit exemplarischen Einzelobjekten aus jedem Teilprojekt und zugehörigen Fotografien jeweils eine Nische zu gestalten, so dass im Überblick der Eindruck eines Flipperspiels entsteht, in dem sich die Besucher:innen wie zufällig hineingeschossene Kugeln frei bewegen. Erst von der Galerie aus, gewissermaßen aus der Vogelperspektive, erschließen sich Kontexte und – über Blickachsen – Verbindungslinien zwischen den Projekten. Dieser Kontextualisierung dienen nicht nur die Wände, sondern insbesondere die flachen, in den Raum hineinragenden Vitrinen, von denen jedes Teilprojekt einen Teil mit ergänzenden Dokumenten und erläuternden Texten gestaltet.

Kontakt

Thomas Röske, Thomas.Roeske@med.uni-heidelberg.de
Maike Rotzoll, maike.rotzoll@uni-marburg.de

http://www.normalverrueckt.hhu.de
Redaktion
Veröffentlicht am
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Region(en)
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
Sprache der Ankündigung