Nordsee – Ostsee – Mittelmeer. Pluralität und Gemeinsamkeiten deutscher Kaufmannskulturen

Nordsee – Ostsee – Mittelmeer. Pluralität und Gemeinsamkeiten deutscher Kaufmannskulturen

Veranstalter
Felix Grollmann, Leopold-Wenger-Institut für Rechtsgeschichte, Ludwig-Maximilians-Universität München; Christian Hagen, Historisches Seminar, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel; Hiram Kümper, Historisches Seminar, Universität Mannheim; Bettina Pfotenhauer Caniato, Stadtarchiv München; Albrecht Cordes, Institut für Rechtsgeschichte, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main
Veranstaltungsort
Deutsches Studienzentrum in Venedig / Centro Tedesco di Studi Veneziani, Palazzo Barbarigo della Terrazza, San Polo 2765a / Calle Corner
PLZ
30125
Ort
Venedig
Land
Italy
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
09.10.2024 - 11.10.2024
Von
Felix Grollmann, Leopold-Wenger-Institut für Rechtsgeschichte, Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München

Tagung am Deutschen Studienzentrum Venedig

Nordsee – Ostsee – Mittelmeer. Pluralität und Gemeinsamkeiten deutscher Kaufmannskulturen

Das Handeln und Wirken deutscher Kaufleute im europäischen und außereuropäischen Ausland ist ein wichtiges Feld nicht nur, aber natürlich vor allem der deutschsprachigen Wirtschaftsgeschichte mit langer Forschungstradition. Entsprechend hat es über die Zeit neben einem kontinuierlichen Wissenszuwachs durch Quellenedition und Detailstudien auch große und kleine Methodendiskussionen, Perspektivwechsel und Meistererzählungen bis hin zu ausdrücklichen politischen Indienstnahmen erlebt. Dabei schlägt eine charakteristisch Nord-Süd-Differenz besonders zu Buche, die sich seit den Kindertagen der modernen Wirtschaftsgeschichte ausgeprägt hat und sich teils aus durchaus sachlichen Umständen der historischen Entwicklung, teils aus forschungspragmatischen, teils aber auch aus den angesprochenen ideologisch-narrativen Gründen speist: Noch immer gehört es zur weit verbreiteten Forschungspraxis, sich entweder mit den oberdeutschen Handelshäusern und Kaufleuten oder aber mit der niederdeutschen Kaufmannsnetzwerken und -praktiken des (wie immer dann im einzelnen konturierten) ‚Hanseraums‘ zu beschäftigen. Dialog zwischen beiden Forschungsrichtungen findet durchaus immer wieder, bisher aber eher insular statt. Die geplante Tagung möchte konsequent Forscherinnen und Forscher aus beiden Forschungstraditionen zusammen- und in den Dialog miteinander bringen. Die Präsenz deutscher Kaufleute in Italien, insbesondere am Tagungsort Venedig, dient uns dabei als thematischer Klammer.

Die Teilnahme an der Tagung ist kostenfrei. Reise-, Übernachtungs- und Verpflegungskosten sind selbst zu tragen. Die Teilnehmer:innenzahl ist begrenzt. Um Anmeldungen wird gebeten an: felix.grollmann@lmu.de.

Programm

9. Oktober 2024
18:00 ABENDVORTRAG
Prof. Dr. Albrecht Cordes, Frankfurt (Rechtsgeschichte)
Hansischer Pelzhandel im frühen 15. Jh. Die Venedische Selschap der Brüder Veckinchusen

10. Oktober 2024
9:00–10:00 EINFÜHRUNG IN DAS TAGUNGSTHEMA
durch die Organisator:innen (Hagen/Grollmann/Kümper/Pfotenhauer)

10:00–10:30 Kaffee

10:30–12:30 Sektion 1: RESSOURCEN & INFRASTRUKTUREN
(Moderation: Hagen)

PD Dr. Mechthild Isenmann, Leipzig (Wirtschaftsgeschichte)
Buchführung oberdeutscher Unternehmen am Beispiel der Fugger aus Augsburg

PD Dr. Mathias Kluge, Augsburg (Geschichte)
Ein Geldgeschäft hansischer Kaufleute mit dem Römischen König: Hildebrand Veckinchusen in Konstanz

Prof. Dr. Carsten Jahnke, Kopenhagen (Geschichte)
Fortuna maris et risicum meum. Handelstechniken als Reaktion auf räumliche Gegebenheiten? Die Hanse und der Mittelmeerhandel im Vergleich

12:30–14:00 Mittagspause

14:00–16:00 Sektion 2: KOMMUNIKATION & INFORMATION
(Moderation: Pfotenhauer)

Prof. Dr. Stefania Gialdroni, Padua (Rechtsgeschichte)
The contribution of merchants' letters to legal history: Towards
a glossary of medieval and early modern commercial law terms

PD Dr. Tobias Daniels, München (Geschichte)
Italienisch-deutsche Nachrichtennetzwerke des 15. Jahrhundert

Max-Quentin Bischoff, M.A., Antwerpen (Geschichte)
Planung und Prognose im Safranhandel. Kaufmännische Zukunftsorientierung am Beispiel der Tucher-Briefe (ca. 1520–1550)

16:00–16:30 Kaffee

16:30–18:30 Sektion 3: INTEGRATION & WISSENSTRANSFER
(Moderation: Grollmann)

Prof. Dr. Christian Krötzl, Tampere (Geschichte)
Universitätsstudien aus dem Hanseraum als Faktor der Nord-Süd-Kommunikation

Dr. Sven Rabeler, Kiel (Geschichte)
Oberdeutsche und niederdeutsche Kaufleute in der Fremde. Informationsbeschaffung und Wissensweitergabe in italienischen und nordeuropäischen Handelszentren im 15. und 16. Jahrhundert.

Prof. Dr. Romedio Schmitz-Esser, Heidelberg (Geschichte)
Wissenstransfer und Integration: Das Beispiel des frühen Porzellanhandels

19:00 Gemeinsames Abendessen mit den Referent:innen

11. Oktober 2024
9:30–12:00 Sektion 4: KOOPERATION & KONFLIKT
(Moderation: Kümper)

Prof. Dr. Anja Amend-Traut, Würzburg (Rechtsgeschichte)
Kaufmännische Gutachten. Ein Beispiel für Gemeinsamkeiten deutscher Kaufmannskulturen

Apl. Prof. Dr. Harm von Seggern, Kiel (Geschichte)
Zum Aussagewert der Lübecker Gästesteuerlisten 1457–1494

PD Dr. Julia Bruch, Köln (Geschichte)
Unternehmenspraktiken und Schriftlichkeit ostdeutscher Kaufleute. Das Kaufmannsbuch des Görlitzer Händlers Hans Bruckner

12:00–12:30 ZUSAMMENFASSUNG & KOMMENTAR
Prof. Dr. Inga Mai Groote, Zürich (Musikgeschichte)

ab 12:30 Abschied & Abreise

Redaktion
Veröffentlicht am
Klassifikation
Region(en)
Weitere Informationen
Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Englisch, Deutsch
Sprache der Ankündigung