Tierseuchen im Südwesten – Deutung, Bekämpfung und Auswirkungen vom späten Mittelalter bis in die Moderne

Tierseuchen im Südwesten – Deutung, Bekämpfung und Auswirkungen vom späten Mittelalter bis in die Moderne

Veranstalter
Arbeitsgemeinschaft für geschichtliche Landeskunde am Oberrhein e.V. (AGLO); Fachgebiet „Infektions- und Umwelthygiene bei Nutztieren“, Universität Hohenheim
Veranstaltungsort
Universität Hohenheim (Schloss)
PLZ
70599
Ort
Stuttgart
Land
Deutschland
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
17.09.2025 - 18.09.2025
Deadline
30.11.2024
Von
Dr. Stefan Holz, Arbeitsgemeinschaft für geschichtliche Landeskunde am Oberrhein e.V

Tagung der Arbeitsgemeinschaft für geschichtliche Landeskunde am Oberrhein e.V. (AGLO) und des Fachgebiets „Infektions- und Umwelthygiene bei Nutztieren“ der Universität Hohenheim

Tierseuchen im Südwesten – Deutung, Bekämpfung und Auswirkungen vom späten Mittelalter bis in die Moderne

Tierseuchen gehören zu den einschneidendsten Episoden menschlicher Existenz. Aufgrund der Bedeutung der Tierzucht können verheerende Epidemien nicht nur die wirtschaftliche und nutritive Grundlage des Menschen zerstören, sondern in Form von Zoonosen dessen Gesundheit selbst bedrohen. Die Ereignisse der zurückliegenden Jahre haben uns dies eindrücklich vor Augen geführt. Insofern ist es keine Überraschung, dass sich Menschen seit Jahrhunderten mit dem Phänomen der Tierseuchen befassen. Greifbar werden diese individuellen wie kollektiven Maßnahmen in unterschiedlichen Quellen, so beispielsweise Wirtschaftsschriftgut wie Rechnungen, herrschaftlich-staatlichen Regelungen, Gerichtsakten und Visitationsberichten, aber auch in erzählenden Texten wie Annalen und Chroniken, in literarischen und künstlerischen Werken oder in Lehrbüchern und der Ratgeberliteratur. Schon aufgrund dieser großen Quellenvielfalt möchte die Tagung Tierseuchen aus mehreren Perspektiven untersuchen. Die möglichen Forschungsfelder beschränken sich dabei gerade nicht auf die Veterinärmedizin oder die Wirtschafts- und Agrargeschichte. Vielmehr sollen herrschafts- und verwaltungsgeschichtliche, kunst- und kulturgeschichtliche, sozial- und mentalitätshistorische sowie tiergeschichtliche Ansätze berücksichtigt werden. Dabei spielt nicht zuletzt auch das Zusammenspiel zwischen menschlicher und tierischer Gesundheit (One Health) eine entscheidende Rolle. Um langfristige Entwicklungen besser herauszuarbeiten, zugleich aber auch spezifische Charakteristika einzelner Phasen aufzuzeigen, wird ein langer Untersuchungszeitraum gewählt, der das späte Mittelalter ebenso einschließt wie die frühe Neuzeit und die Moderne. Geografisch liegt der Fokus auf dem deutschen Südwesten, wobei die an Baden-Württemberg angrenzenden Länder und Räume nicht ausgeklammert werden sollen und gerade Vergleiche zwischen dem Südwesten und anderen Regionen willkommen sind.

Im Zentrum der Tagung stehen vier Leitfragen: (1) Wie erkannte und deutete man Tierseuchen? (2) Inwieweit und mit welchen Mitteln bekämpfte man sie? (3) Welche Maßnahmen ergriff man, um ihnen vorzubeugen? (4) Welche Auswirkungen hatten Seuchen auf den Menschen und die Mensch-Tier-Beziehungen? Präsentationen über einzelne Krankheitsarten oder die Auswirkungen von Seuchen auf Wirtschaft und Gesellschaft sind genauso willkommen wie Vorträge über die Verarbeitung von Tierseuchen in Literatur und Kunst, die Entwicklung ihrer Deutung oder die von den Herrschaftsträgern ergriffenen regulatorischen Bestimmungen und praktischen Eingriffe wie Impfungen und Massentötungen.

Gesucht werden 30-minütige Vorträge auf Deutsch, Englisch oder Französisch. Bitte senden Sie hierzu einen Abstract (250–500 Wörter) und einen kurzen Lebenslauf bis zum 30. November 2024 an: stefan.holz@la-bw.de. Den Referenten werden die Fahrt- und Übernachtungskosten erstattet. Die Ergebnisse der Tagung werden in den Oberrheinischen Studien (Thorbecke Verlag) veröffentlicht und nach einer Moving wall von drei Jahren Open access zur Verfügung gestellt. Bei Rückfragen steht Ihnen Stefan Holz jederzeit gern zur Verfügung.

Kontakt

Dr. Stefan Holz (stefan.holz@la-bw.de)

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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Englisch, Französisch, Deutsch
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