„Geschichtskultur ist die Art und Weise, wie eine Gesellschaft kulturell mit wissenschaftlich erforschter Geschichte umgeht.“ (Vadim Oswalt, Hans-Jürgen Pandel, 2009, S. 9). Was in dieser Definition nüchtern beschrieben wird, beinhaltet Stoff für Kontroversen über kognitive, ästhetische, politische und moralische Aspekte (Rüsen, 1994, S. 5), aber auch über institutionelle, professionelle und mediale Dimensionen (Schönemann, 2000. S. 44f). Kontrovers diskutiert wird zudem die Frage, ob es sich beim Terminus „Erinnerungskultur(en)“ um einen „formale[n] Oberbegriff für alle denkbaren Formen der bewussten Erinnerung“ (Cornelißen, 2003, S. 555) handelt oder um ein spezielles Konzept zur aktiven Formung kollektiven Geschichtsbewusstseins (vgl. Ziegler, 2014, S. 83). Folgt man Pandels Theorie und seiner Aufforderung zur Entwicklung von „Geschichtskultureller Kompetenz“ (vgl. Pandel, 2021), ergibt sich daraus die didaktische Aufgabe, das Verstehen geschichtskultureller Produkte und ihrer Wirkung zu fördern. Hierbei spielen Geschichtsunterricht und Politische Bildung zentrale Rollen.
Ziele und Inhalte, Formate
Die Tagung bietet eine Plattform zur Präsentation aktueller geschichtsdidaktischer Studien zum Thema und die Möglichkeit zum transdisziplinären Austausch darüber. Ziel ist es, durch theoretische Anstöße, empirische Ergebnisse und pragmatische Erfahrungen Impulse zur Weiterentwicklung historischen und politischen Lernens zu geben.
Wir laden daher ein, Vorschläge u. a. zu folgenden Themen einzusenden:
1. Kollektive versus individuelle Erinnerungen
2. Public History
3. Identitäts- und Alteritätsverständnis
4. Fachdidaktische Zugänge zum Umgang mit geschichtskulturellen Produkten im Unterricht (Vermittlungspraxis)
5. Good-Practice-Beispiele (Angebote)
6. Geschichtskulturen und Erinnerung im Kontext von Gedenkstätten, Museen usw.
Vorträge sollen für die Dauer von ca. 15–20 Minuten konzipiert werden (+ ca. 10 Minuten Diskussion). Zudem wird die Möglichkeit für Workshops geboten (Fokus: Transfer in die Unterrichtspraxis).
Die Herausgabe eines Tagungsbands ist vorgesehen.
Wir erwarten gerne Ihr Abstract (max. 2.000 Zeichen inkl. Leerzeichen) bis 15. April 2025.
Reichen Sie es bitte unter folgender E-Mail-Adresse ein:
christian.pichler@ph-kaernten.ac.at
Wir freuen uns auf Ihre Vorschläge!