Imaginierte Zukünfte im frühen 20. Jahrhundert – Erkenntnispotenziale und methodische Herausforderungen

Workshop „Imaginierte Zukünfte im frühen 20. Jahrhundert – Erkenntnispotenziale und methodische Herausforderungen“

Veranstalter
Florian Gregor / Lisa Weber, FernUniversität in Hagen
PLZ
58097
Ort
Hagen
Land
Deutschland
Findet statt
Digital
Vom - Bis
24.09.2025 - 25.09.2025
Deadline
15.03.2025
Von
Florian Gregor, Lehrgebiet Geschichte der Europäischen Moderne, FernUniversität in Hagen; Lisa Weber, Lehrgebiet Geschichte der Europäischen Moderne, FernUniversität in Hagen

Imaginierte Zukünfte im frühen 20. Jahrhundert – Erkenntnispotenziale und methodische Herausforderungen

Der Workshop „Imaginierte Zukünfte im frühen 20. Jahrhundert“ widmet sich der Rolle von Zukunftsvisionen und wissenschaftlichen Prognosen in verschiedenen sozialen oder politischen Utopien an der Wende zum 20. Jahrhundert. Ziel ist es, die Erkenntnispotenziale einer Historisierung vergangener Zukunftsentwürfe zu ergründen und sich mit den damit verbundenen methodischen Herausforderungen auseinanderzusetzen.

Imagined Futures in the Early 20th Century - Cognitive Potentials and Methodological Challenges

The workshop "Imagined Futures in the Early 20th Century" is dedicated to the role of visions of the future and scientific prognoses in various social or political utopias at the turn of the 20th century. The aim is to explore the cognitive potential of a historicization of past futures and to deal with the associated methodological challenges.

Workshop „Imaginierte Zukünfte im frühen 20. Jahrhundert – Erkenntnispotenziale und methodische Herausforderungen“

Unlängst stellte der Ökonom Jens Beckert fest: „the future matters“. Beckert pointierte mit dem Satz die Annahme, dass fiktionale Zukunftserwartungen maßgeblich für die Erklärung bestimmter Handlungsmuster in sämtlichen Bereichen der Wirtschaft seien; nicht nur die Vergangenheit sei relevant für die Erklärung sozialen Handelns, sondern vielmehr auch die Vorstellungen von Zukunft. In der Geschichtswissenschaft hatte Reinhart Kosselleck die Zukunft schon früh zum Gegenstand gemacht, woran zuletzt vor allem Lucien Hölscher anknüpfte. Gemeinsam möchten wir diskutieren und ausloten, inwiefern der Ansatz der „imagined futures“ vielleicht ähnlich wie Andersons „imagined communities“ fruchtbar für die Geschichtswissenschaften sein kann.

Der Workshop „Imaginierte Zukünfte im frühen 20. Jahrhundert“ widmet sich der Rolle von Zukunftsvisionen und wissenschaftlichen Prognosen in verschiedenen sozialen oder politischen Utopien an der Wende zum 20. Jahrhundert. Ziel ist es, die Erkenntnispotenziale einer Historisierung vergangener Zukunftsentwürfe zu ergründen und sich mit den damit verbundenen methodischen Herausforderungen auseinanderzusetzen.

Der Workshop möchte sich diesem Komplex entlang zweier analytischer Achsen nähern. Zum einen soll danach gefragt werden, wie Zukunft in Utopien aus verschieden sozialen und politischen Kontexten – wie Sozialismus, Faschismus, Zionismus, Eugenik, aber auch koloniale- und oder postkoloniale Ansätze – verhandelt wurde. Darüber hinaus soll erörtert werden, inwiefern bestimmte Zukunftserwartungen für konkrete Akteur:innen handlungsleitend wurden. Auch theoretische und methodische Überlegungen zu Zukunft und Temporalität sind willkommen.

Wir laden Wissenschaftler:innen ein, ihre Arbeiten zu folgenden Themenbereichen einzureichen:
1. Vergangene Zukünfte und ihre Deutung: Analysen vergangener Zukunftsentwürfe in Bereichen wie Politik, Wissenschaft und Architektur und ihre Bedeutung für das Verständnis vergangener Gegenwart. Welche Deutung der Gegenwart prägte die Zukunftsvorstellungen? Welches Verständnis von Zeit lag ihnen Zugrunde? In welchem Maß beeinflussten Zukunftsentwürfe wissenschaftliche, gesellschaftliche und politische Handlungen?
2. Prognosen und ihre Wirkung auf gesellschaftliche und politische Handlungen: Wie beeinflussten Zukunftsprognosen konkrete Zukunftsentwürfe oder aber die soziale Praxis und politische Handlungen der Vergangenheit und welche Auswirkungen hatten diese auf zukünftige Entwicklungen?
3. Zukunft und Temporalität: Theoretische und methodische Überlegungen zur Konzeption von Zeit und Zukunft in der Geschichtswissenschaft.

Der Workshop wird als Online-Veranstaltung stattfinden und richtet sich an Nachwuchswissenschaftler:innen der Geschichtswissenschaft sowie angrenzender Disziplinen, die sich mit Fragen der Zukunft, Zeit und historischen Perspektiven auf die Zukunft befassen. Wir ermutigen zu interdisziplinären Beiträgen und kreativen Annäherungen an das Thema.

Einreichung von Abstracts:
Bitte senden Sie ein Abstract von maximal 300 Wörtern und einen kurzen Lebenslauf bis zum 15.03.2025 an Florian Gregor (florian.gregor@fernuni-hagen.de) und Lisa Weber (lisa.weber@fernuni-hagen.de).

Workshop "Imagined Futures in the Early 20th Century - Cognitive Potentials and Methodological Challenges"

The economist Jens Beckert recently stated that "the future matters". With this sentence, Beckert emphasized the assumption that fictional expectations of the future are decisive for explaining certain patterns of action in all areas of the economy; not only the past is relevant for explaining social action, but also the ideas of the future. In historical studies, Reinhart Kosselleck had already made the future a subject early on, which Lucien Hölscher in particular has recently followed up on. Together, we would like to discuss and explore the extent to which the "imagined futures" approach, like Anderson's "imagined communities", can perhaps be fruitful for the historical sciences.

The workshop "Imagined Futures in the Early 20th Century" is dedicated to the role of visions of the future and scientific prognoses in various social or political utopias at the turn of the 20th century. The aim is to explore the cognitive potential of a historicization of past futures and to deal with the associated methodological challenges.

The workshop would like to approach this complex along two analytical axes. On the one hand, it will ask how the future was negotiated in utopias from different social and political contexts - such as socialism, fascism, Zionism, eugenics, but also colonial and postcolonial approaches. In , the extent to which certain expectations of the future became guiding principles for the actions of specific actors will be discussed. Theoretical and methodological reflections on the future and temporality are also welcome.

We invite scientists to submit their work on the following topics:

1. Past futures and their interpretation: analyses of past futures in areas such as politics, science and architecture and their significance for the understanding of the past present. What interpretation of the present shaped the ideas of the future? What understanding of time were they based on? To what extent did future concepts influence scientific, social and political actions?
2. Forecasts and their effect on social and political actions: How did predictions of the future influence concrete plans for the future or social practice and political actions in the past, and what impact did these have on future developments?
3. Future and Temporality: Theoretical and Methodological Reflections on the Conceptualization of Time and Future in Historical Studies.

The workshop will take place as an online event and is aimed at young researchers in history and related disciplines who are concerned with questions of the future, time and historical perspectives on the future. We encourage interdisciplinary contributions and creative approaches to the topic.

Submission of abstracts:
Please send an abstract of no more than 300 words and a short CV to Florian Gregor (florian.gregor@fernuni-hagen.de ) and Lisa Weber (lisa.weber@fernuni-hagen.de) by March 15, 2025.

Kontakt

Florian Gregor (florian.gregor@fernuni-hagen.de) und Lisa Weber (lisa.weber@fernuni-hagen.de)

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