Die fruehen Jahre des Erfolgsmodells BRD - Loccum 05/02

Die fruehen Jahre des Erfolgsmodells BRD - Loccum 05/02

Veranstalter
EVANGELISCHE AKADEMIE LOCCUM In Kooperation mit der Forschungsstelle für Zeitgeschichte, Hamburg
Veranstaltungsort
Ort
Loccum
Land
Deutschland
Vom - Bis
31.05.2002 - 02.06.2002
Deadline
24.05.2002
Von
Prehn, Ulrich

Die frühen Jahre des Erfolgsmodells BRD
Oder:
Die Dekonstruktion der Bilder von der formativen Phase unserer Gesellschaft durch die Nachgeborenen

Tagung vom 31. Mai bis 2. Juni 2002

Ob die BRD wirklich ein Erfolgsmodell war und ist, mag ja durchaus strittig sein. Bemerkenswert sind aber ihre Stabilität und ihre Kontinuitätskraft schon. Nicht zuletzt im Einigungsprozess nach 1990 hat sich erneut erwiesen, wie belastbar und ausbaufähig die Fundamente der alten Bundesrepublik sind.

Die politische Kultur, die in gut 40 Jahren aufgebaut und entwickelt worden ist, bewährte sich und sie eröffnet weiter realistische Chancen zur Bewältigung neuer Probleme und Herausforderungen - sie mögen vereinigungsbedingt sein oder auch nicht.

Inzwischen ist eine Generation herangewachsen, die in diese alte Bundesrepublik hineingeboren und hineinsozialisiert wurde, als deren formative Phase bereits abgeschlossen war, sich schon klar konturierte und in sich geschlossene Bilder von ihrer Gründungsgeschichte herausgebildet hatten. Diese Gründungsgeschichte wurde von den einen als Neuanfang, als erfolgreiche Modernisierung und zu Wohlstand führende Aufbauleistung stilisiert, wogegen andere in ihr primär die über die Katastrophe von 1945 hinauswirkenden Kontinuitäten und die bald nach dem angeblichen Neuanfang sich durchsetzenden restaurativen Prozesse hervorhoben.

Weder die eine noch die andere Sichtweise scheint geeignet, die Fragen der Nachgeborenen nach den Anfängen der Gesellschaft und der politischen Kultur zu befriedigen, die sie durchaus als eine Normalität erleben, in der Pluralisierung und Liberalisierung wesentliche Wirkkräfte sind. Wie fragen sie nach der Geschichte der alten Bundesrepublik? Wie beteiligen sie sich am Prozess ihrer Erforschung und Deutung? Welches Bild machen sie sich von der Gründungsgeschichte des eigenen Gemeinwesens? Und wie gehen sie mit den Mythen und Bildern, Konstruktionen und Deutungen um, die ihnen von den älteren Generationen vererbt wurden?

Zu der Tagung laden herzlich ein
Prof. Dr. Jörg Calließ, Tagungsleiter
Dr. Fritz Erich Anhelm, Akademiedirektor
Evangelische Akademie Loccum

Prof. Dr. Axel Schildt
Forschungsstelle für Zeitgeschichte, Hamburg

Programm

PROGRAMM

Freitag, 31. Mai 2002

14:00 Begrüßung und Tagungseröffnung, Prof. Dr. Jörg Calließ, Loccum
14:15 Warum und wie jede Generation sich ihr eigenes
Bild von der Vergangenheit macht,
Prof. Dr. Jürgen Reulecke, Universität Siegen
15:30 Kaffeetrinken
16:00 Was es heißt und was es erfordert,
die Bundesrepublik Deutschland zu historisieren
Dr. Franziska Augstein, Süddeutsche Zeitung, München
Prof. Dr. Christoph Kleßmann, Zentrum für Zeithistorische Forschung, Potsdam
Prof. Dr. Paul Nolte, International University, Bremen
Prof. Dr. Axel Schildt, Forschungsstelle für Zeitgeschichte, Universität Hamburg
18:30 Abendessen
19:30 Was die Nachgeborenen an der Geschichte der Bundesrepublik
Deutschland interessiert und wie sie deren frühe Jahre sehen
Dr. Claudia Althaus, Universität Siegen
Dr. Monika Boll, Ruhr-Universität Bochum
Dr. Philipp Gassert, Universität Heidelberg
Dr. Stefan-Ludwig Hoffmann, Ruhr-Universität Bochum
Dr. Heidrun Kämper, Institut für Deutsche Sprache, Mannheim

Samstag, 1. Juni 2002

08:30 Morgenandacht; anschließend Frühstück
09:30 Worüber und wie die jungeHistorikergeneration forscht
und welche Bilder sie von der formativen Phase unserer Gesellschaft malt

Parallel tagende Werkstattgruppen

AG 1 Vergangenheitspolitik
Leitung:
Prof. Dr. Axel Schildt, Forschungsstelle für Zeitgeschichte, Universität Hamburg
Beiträge zu den Werkstattgruppen:
Dr. Claudia Althaus, Universität Siegen
PD Dr. Edgar Wolfrum, TU Darmstadt

AG 2 Politische Kultur und Öffentlichkeit
Leitung:
Prof. Dr. Irmgard Wilharm, Universität Hannover
Beiträge zu den Werkstattgruppen:
Karl Moritz Scheibe, Universität Freiburg
Matthias Weiß, M.A., Ruhr-Universität Bochum

AG 3 Selbstentwurf und geistige Orientierung der Eliten
Leitung:
Dr. Klaus Naumann, Hamburger Institut für Sozialforschung, Hamburg
Beiträge zu den Werkstattgruppen:
Prof. Dr. Paul Nolte, International University, Bremen
Dr. Morten Reitmayer, Universität Trier

AG 4 Mentalitäten und Milieu, Sozialkultur und Alltag
Leitung:
Prof. Dr. Christoph Kleßmann, Zentrum f. Zeithistorische Forschung, Potsdam
Beiträge zu den Werkstattgruppen:
Sybille Buske, Universität Freiburg
Torsten Gass-Bolm, Universität Freiburg

AG 5 Sozialer Wandel, Wirtschaftsordnung und Sozialpolitik
Leitung:
Prof. Dr. Jürgen Reulecke, Universität Siegen
Beiträge zu den Werkstattgruppen:
Stefan Remeke, Ruhr-Universität Bochum
N.N.

12:30 Mittagessen
13:20 Gelegenheit zur Besichtigung des Zisterzienser-Klosters Loccum (gest. 1163)
15:30 Kaffeetrinken
16:00 Fortsetzung der Arbeit in den Werkstattgruppen
18:30 Abendessen
19:30 Berichte aus den Werkstattgruppen

Sonntag, 2. Juni 2002

08:30 Morgenandacht; anschließend Frühstück
09:30 Was uns der neue Blick auf die frühen Jahre des Erfolgsmodells BRD bringt
Dr. Michael Jeismann, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Frankfurt/M.
10:30 Ob und wie wir durch die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit
unsere politische Kultur erneuern können
Schlussdiskussion mit Michael Jeismann und Teilnehmerinnen und Teilnehmern,
die aus den Werkstattgruppen benannt werden
12:20 Ende der Tagung
12:25 Mittagessen
12:50 Abfahrt des Zubringerbusses
(Ankunft am Bahnhof Wunstorf ca. 13.30 Uhr)

Die Tagung soll den Informations- und Meinungsaustausch über die Erforschung der formativen Phase der BRD fördern. Wenn Sie über einschlägige Vorhaben oder Arbeiten informieren oder Thesen zur Diskussion stellen wollen, reichen Sie bitte ein Arbeitspapier ein, das wir mit den Tagungsunterlagen verteilen können.
Umfang: maximal zwei Schreibmaschinenseiten
Abgabe: bis 24. Mai 2002
_________________________________________________________________________

TAGUNGSGEBÜHR: Übernachtung, Verpflegung, Kostenbeitrag € 125,--, für Schüler/innen, Studierende (bis 30 Jahre), Wehr- und Zivildienstleistende und Arbeitslose gegen Vorlage eines gültigen Ausweises € 50,--. Eine Ermäßigung ist nur möglich, wenn uns die Kopie eines gültigen Ausweises vorliegt - bitte zusammen mit der Anmeldung einreichen. Sonst kann eine Ermäßigung nur in besonderen Fällen auf schriftlichen Antrag gewährt werden.
Eine Reduzierung der Tagungsgebühr für Teilnehmer/innen, die nur zeitweise an der Veranstaltung teilnehmen wollen, ist nicht möglich.

Sollten Sie Ihre Anmeldung nicht aufrechterhalten können, teilen Sie uns das bitte umgehend mit. Bei einer Absage nach dem 27. 5. 2002, müssen wir 25% der Tagungsgebühr in Rechnung stellen. Falls Sie eine Bestätigung Ihrer Anmeldung wünschen, teilen Sie uns bitte auf der Anmeldekarte Ihre E-mail-Adresse mit!

ÜBERWEISUNGEN erbitten wir auf ein Konto der Kirchlichen Verwaltungsstelle Loccum unter Angabe des Tagungsdatums und Ihres Namens: Volksbank Loccum (BLZ 25662540) Kto.-Nr. 37000200; Evangelische Kreditgenossenschaft Hannover (BLZ 25060701) Kto.-Nr. 6050; Postbank Hannover (BLZ 25010030) Kto.-Nr. 208687-302; Sparkasse Nienburg (BLZ 25650106) Kto.-Nr. 222000.

TAGUNGSLEITUNG: Prof. Dr. Jörg Calließ Tel. 05766/81-109
TAGUNGSSEKRETARIAT: Karin Hahn Tel. 05766/81-113
PRESSEREFERAT: Reinhard Behnisch Tel. 05766/81-105

BAHNANFAHRT: Via IC-Bhf. Hannover nach Wunstorf (23 km bis Loccum), via IC-Bhf. Bielefeld nach Minden (25 km) oder Stadthagen (20 km), via IC-Bhf. Hamburg über Rotenburg/W. nach Leese-Stolzenau (6 km) oder via IC-Bhf. Bremen nach Nienburg (25 km). Regelmäßige Busverbindungen bestehen von den Bahnhöfen Wunstorf, Stadthagen und Nienburg.
ACHTUNG: Am 31.5.2002 ab Bahnhof Wunstorf um 12.50 Uhr direkte Verbindung mit Zubringerbus zur Akademie. Abfahrt des Busses Ausgang ZOB. Am 2.6.2002 auch zurück (Ankunft Wunstorf 13.30 Uhr) (Hin- u. Rückfahrt je € 3,--). Bitte unbedingt anmelden, Plätze sind begrenzt!
AUTOANFAHRT: Von Hamburg über Schwarmstedt, Steimbke, Wenden, Linsburg, Husum, Rehburg; von Bremen über Nienburg, Husum, Rehburg, von Westen über A2, Abfahrt Porta Westfalica/Minden, B482 in Richtung Minden-Nienburg; von Osten über A2 Hannover, Abfahrt Wunstorf-Luthe, B441 Wunstorf in Richtung Stolzenau-Nienburg. Die Einfahrt in das Akademiegelände liegt an der B 441.
FESTE ZEITEN IM HAUS:
08.45 UHR FRÜHSTÜCK, 12.30 UHR MITTAGESSEN,
15.30 UHR NACHMITTAGSKAFFEE, 18.30 UHR ABENDESSEN.
Die Akademie im Internet: http://www.loccum.de
08687-302; Sparkasse Nienburg (BLZ 25650106) Kto.-Nr. 222000.

Kontakt

ANMELDUNG: Fordern Sie bitte baldmöglichst eine Anmeldekarte an bei der
Evangelischen Akademie Loccum, Postfach 2158, 31545 Rehburg-Loccum, Tel. 05766/81-0, Fax 05766/81-900, e-mail: Karin.Hahn@evlka.de.

http://www.loccum.de
Redaktion
Veröffentlicht am
Autor(en)
Beiträger
Klassifikation
Epoche(n)
Region(en)
Weitere Informationen
Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
Sprache der Ankündigung