Figurationen des Experten 1800-1850

Figurationen des Experten 1800-1850

Veranstalter
Volker Hess, Eric J. Engstrom, Ulrike Thoms
Veranstaltungsort
Hausvogteiplatz 5-7, 10117 Berlin, Großer Seminarraum
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
13.03.2003 - 15.03.2003
Von
Hess, Volker

Tagungsankuendigung

Figurationen des Experten 1800-1850:
Ambivalenzen der wissenschaftlichen Expertise zwischen Gesellschaft, Politik und Verwaltung 13.-15 März 2003

Expertise wird in modernen Gesellschaften gemeinhin als Teil eines zwar grundsaetzlich universalen, aber nur partikular verfuegbaren Wissens verstanden. So ist der Status der Expertise in einer fast paradoxen Weise ambivalent, wenn demokratische Entscheidungsprozesse einerseits an Experten ueberantwortet werden, andererseits aber die wissenschaftliche Grundlage ihrer Expertise als universal und allgemein gueltig angesehen wird. Ziel der Tagung ist es, ein historisches Verstaendnis für die problematische Rolle der wissenschaftlichen Expertise in der modernen Gesellschaft zu entwickeln. Dabei wird mit der 1. Haelfte des 19. Jahrhunderts ganz bewusst jene Phase der Gesellschaftsbildung, Staatswerdung und Wissenschaftsentwicklung in den Fokus genommen, der in aktuellen historischen Erklaerungsmodellen eine entscheidende Rolle zukommt, aber laengst noch nicht hinreichend erforscht ist. In konkreten Fallstudien sollen jene Interaktionsprozesse zwischen unterschiedlichen Deutungssystemen, Handlungsraeumen und Kommunikationsmustern untersucht werden, die in unterschiedlichen Gestaltungen den Experten als Figuration der modernen Gesellschaft hervorbringen.

Programm

Programm

Donnerstag, 13. Maerz 2003

14:00
Volker Hess (Berlin)
Einfuehrung: Figurationen des Experten

15:00
Thomas H. Broman (Madison, USA)
Wie bildet man eine Experten-Sphaere heraus? Medizinische Kritik und Publizistik am Ende des 18. Jahrhunderts

16:30
Jakob Vogel (Berlin)
Felder des Bergbaus. Entstehung und Grenzen einer Expertenoeffentlichkeit um 1800

17:30
Stefan Brakensiek (Bielefeld)
Das Feld der Agrarreformen. Verwaltungsbeamte um 1800

Freitag, 14. Maerz 2003

9:30
Susanne Deicher (Wismar)
Humboldts "Versuch, die Graenzen der Wirksamkeit des Staates zu bestimmen"

10:30
Andrea Hofmeister (Oldenburg)
Professoren oder Praktiker? Externe Fachkompetenz in der preussischen Oeffentlichkeitspolitik um 1800

12:00
Anna Maerker (Ithaca, USA)
Techniken des 'virtual witnessing'

15:00
Peter Becker (Florenz)
Praktiker - Philanthropen - Kriminalanthropologen: Zur Position des kriminologischen Experten im 19. Jahrhundert

16:30
Maria Osietzki (Bochum)
Oeffentliche Ordnung, idealtypische Subjektentwürfe und performative Praktiken in der thermodynamischen Regulierung der Kräfte vor 1850

17:30
Ulrike Thoms (Berlin)
Arzneimittelaufsicht im fruehen 19. Jahrhundert. Konflikte und Konvergenzen zwischen Wissen, Expertise und regulativer Politik

Samstag, 15. Maerz 2003

9:30
Stefan Haas (Muenster)
Symbolische und mediale Strategien der wechselseitigen Stabilisierung von politischer Herrschaft und wissenschaftlichem Expertenwesen am Beispiel des Diskurses über den Scheintod

10:30
Harold Mah (Kingston, Canada)
Contradictions of Rationality in the Public Sphere

12:00
Joachim Westerbarkey (Muenster)
Die gesellschaftliche Eliten und die Verschleierung von Macht

15:00
Jakob Tanner (Zuerich)
Kommentar

16:30
Abschlussdiskussion

Tagungsort:
Hausvogteiplatz 5-7, 10117 Berlin, Großer Seminarraum (Institut für Psychologie, Math.-Naturwiss. Fakultät II, Humboldt Universität).

Wegen begrenzter Plaetze bitten wir um vorherige Anmeldung. Fuer Rueckfragen oder weitere Informationen stehen wir gerne zur Verfuegung.

Kontakt

DFG Projekt 'Expertise und Oeffentlichkeit'
Institut fuer Geschichte der Medizin
Zentrum für Human- und Gesundheitswissenschaften
Klingsorstrasse 119
12203 Berlin
Tel.: 030 830092 22
Fax: 030 830092 37
E-Mail: volker.hess@charite.de
Web: http://www.medizin.fu-berlin.de/igm/

http://www.medizin.fu-berlin.de/igm/
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