Der Krieg in der Nachkriegszeit in Norwegen und Deutschland – Identitäten zwischen Erinnerung und Geschichte

Der Krieg in der Nachkriegszeit in Norwegen und Deutschland – Identitäten zwischen Erinnerung und Geschichte

Veranstalter
Veline Backofen, Katusha Otter Nilsen, Line Esborg, Claudia Lenz ASF
Veranstaltungsort
Ort
Oslo
Land
Norway
Vom - Bis
06.11.2003 - 07.11.2003
Deadline
15.10.2003
Website
Von
Lenz, Claudia

Tagungseinladung

„Der Krieg in der Nachkriegszeit in Norwegen und Deutschland – Identitäten zwischen Erinnerung und Geschichte“

6.-7. November 2003, Oslo Kongressenter

Mit dieser Tagung möchten wir zur Diskussion darüber einladen, welche Auswirkungen der Umgang mit der Vergangenheit auf die Haltungen und Handlungen der Menschen in der gegenwärtigen Gesellschaft hat. Welche Mystifikationen und Vorurteile sind mit der Tradierung von Erinnerung verbunden? Wo unterscheiden sich unsere Vergangenheiten? Verhindern unterschiedliche Geschichtsschreibungen eine konstruktive Zusammenarbeit? Im Zentrum dieser Tagung steht für Deutschland die Zeit des Nationalsozialismus, für Norwegen die Besatzungszeit. Es geht darum, wie Erinnerungen an den Krieg tradiert werden – generell innerhalb beider Gesellschaften und spezifischer im Hinblick auf unterschiedliche Formen der pädagogischen Vermittlung. Bei den Referentinnen und Referenten der Tagung handelt es sich um norwegische und deutsche Forscherinnen und Forscher, die unterschiedliche Sichtweisen auf die Erinnerungskultur in beiden Ländern entwerfen werden. Dabei soll insbesondere das Zusammenwirken von Vergangenheitsbildern und bilateralen Verhältnissen beleuchtet werden. Auf diese Weise will das Projekt den Dialog zwischen Norwegen und Deutschland fördern und zu einem Reflektionsprozess über diesen Ausschnitt der Zeitgeschichte beitragen. Im Rahmen der Tagung wird außerdem ein gemeinsames Panel mit dem an der Universität Oslo angesiedelten Forschungsprojekt stattfinden, das die Bedingungen untersucht, unter denen die sog. „Kriegskinder“ (Kinder von norwegischen Frauen und deutschen Soldaten) nach 1945 aufgewachsen sind. Die Tagung möchte Forscherinnen und Forscher unterschiedlicher Fachrichtungen die Gelegenheit zur Vorstellung ihrer Arbeiten und zum wissenschaftlichen Austausch geben. Alle Vorträge werden simultan übersetzt. Am Ende der Tagung findet eine öffentliche Podiumsdiskussion statt. Hier soll zusammen getragen werden, welche Auswirkungen die Erinnerungskultur auf die gegenwärtigen Verbindungen zwischen Norwegen und Deutschland und im hinsichtlich der Frage einer „europäischen Erinnerungskultur“ hat. Zur weiteren Information ist das Programm beigelegt. Wir laden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Studierende und allgemein Interessierte zur Teilnahme ein. Die Tagung wird durch historische, philosophische, kulturwissenschaftliche und politikwissenschaftliche Fachbeiträge einen interdisziplinären Charakter haben. Die Schirmherrschaft der Tagung haben die Botschafter Bjørn Tore Godal und Dr. Horst Winkelmann übernommen.

Mit freundlichen Grüßen von den Veranstalterinnen:

Veline Backofen
Katusha Otter Nilsen
Line Esborg
Claudia Lenz ASF

Programm

Programm

Torsdag 6. november 10.00-18.00 / Donnerstag, 6. November 10.00 – 18.00

10.00: Velkommen / Begrüßung

10.15-11.15: Minnenes etikk - et norsk perspektiv /Ethik der Erinnerung – eine norwegische Perspektive Knut Aukrust, kulturhistoriker UiO og styreformann HL-Senteret/Kulturhistoriker Universität Oslo und Vorstandvorsitzender HL-Zentrum

11.30-12.30: Etterkrigstiden i Tyskland: Erindringspolitikk og minnekultur etter 1945. Nachkrieg in Deutschland: Erinnerungspolitik und Gedenkkultur nach 1945 Klaus Naumann, historiker/Historiker, Hamburger Institut für Sozialforschung

12.30-14.00 Lunch

Det offentlige oppgjør med okkupasjonstid og nasjonalsosialisme / Die öffentliche Aufarbeitung von Besatzungszeit und Nationalsozialismus

14.00-14.45: Holocaust i norsk forskning og i den norske kollektive erindring Der Holocaust in der norwegischen Forschung und der kollektiven Erinnerung Odd Bjørn Fure, historiker, direktør HL senteret

Kommentar: Holocaust - behandlingen i Tyskland/ Der Umgang mit dem Holocaust in Deutschland

Hanno Loewy, litteraturforsker/Literaturwissenschaftler Fritz Bauer Institut Frankfurt am Main

15.00 -15.45: Om det juridiske og politiske oppgjøret med nazitidens forbrytelser i Tyskland/ Die juristische und politische Aufarbeitung der Verbrechen des Nationalsozialismus in Deutschland. Oliver v. Wrochem, historiker/Historiker Hamburg

Kommentar: Jødisk eiendom under og etter okkupasjonen oppgjør i Norge/Jüdisches Eigentum während und nach der Besatzungszeit- Aufarbeitung in Norwegen. Berit Reisel, psykolog og nestleder i styret HL- senteret/Psychologin und stellv. Vorsitzende HL-Zentrum Oslo

14.45- 15.15 Kaffepause

Minne og myte: Familie, kjønn og generasjon / Erinnerungen und Mythen: Familie, Geschlecht und Generation

16.15-17.00: Tradering av nasjonalsosialisme og annen verdenskrig som dialog mellom generasjoner i familier/ Tradierung von Nationalsozialismus und zweitem Weltkrieg als intergenerationeller Dialog in Familien Harald Welzer, sosialpsykolog/Sozialpsychologe, KWI-Essen

Kommentar: Oppsummering av forskningsprosjektet om dialog i norske familier/ Zwischenbilanz des Forschungsprojektes über den Dialog in norwegischen Familien Claudia Lenz, statsviter/Politologin, Hamburg

17.10-18.10: The shameful silence – experiences of Norwegian war children. Kjersti Ericsson, kriminolog/ Kriminologin, Inst. for kriminologi, UiO

Kommentar: Barn av „rikstyske“ menn og innfødte kvinner i de okkuperte land i Østeuropa/ Die Kinder von „reichsdeutschen“ Männern und einheimischen Frauen in den „besetzten Ostgebieten“ 1942-45 Regina Mühlhäuser, historiker, stipendiat ved Hamburger Institut für Sozialforschung (diskusjon engelsk )

Fredag 7.november / Freitag, 7. November Historie og oppfatning av historie som del av pedagogiske konsepter / Geschichte und Geschichtsbewusstsein als Bestandteil pädagogischer Konzepte

10.00-10.45 Erindring, narrativitet og film – den gjensidige virkning av erindringsbehov, pedagogikk og den mediale fortelling / ”Erinnerung, Narrativität und Film – die gegenseitige Wirkung von Erinnerungsbedarf, Pädagogiserung und medialer Erzählung Hanno Loewy, litteraturforsker/Literaturwissenschaftle Fritz Bauer Institut Frankfurt am Main

10.45-11.30 Framveksten av Falstad som minnestad / Die Entwicklung von Falstad zu einer Gedenkstätte Leiv Sem, kulturhistoriker museumsleder v. Falstadsenteret/Kulturhistoriker, Museumsleiter Falstad- Zentrum

11.30-12.15 ”Den som glemmer historien må leve den om igjen” - om Hvite busser til Auschwitz og opplevelsesbasert historieformidling til ungdom / Wer die Geschichte vergisst, muss sie immer wieder erleben - Weiße Busse nach Auschwitz und die erlebnisbasierte Geschichtsvermittlung in der Jugendbildung Kyrre Kverndokk, kulturhistoriker stipendiat ved Universitetet i Linköping /Kulturhistoriker, Stipendiat sn der Universität Linköping

12.15-13.00 Familiebiografi som element i den politiske skolering / Familienbiografien als Element in der politischen Bildung Christian Staffa, teolog, daglig leder ASF /Theologe, ASF-Geschäftsführer, Berlin

13.00-14.0 Lunch

Erindringskulturens konsekvenser for norsk-tyske forbindelser etter 1945/ Die Konsequenzen der Erinnerungskultur für die norwegisch-deutschen Beziehungen nach 1945

14.00-14.45 Hvordan virker historie og identitet på den norsk-tyske handelsforbindelse? / Wie wirken Geschichte und Identität auf die deutsch-norwegischen Handelsbeziehungen Kristina Skåden, etnolog UiO /Ethnologe, Universität Oslo

14.50-15.30 Sanne og falske æresbegrep – historien om en moralsk kategori/ Wahre und falsche Ehrbegriffe – zur Geschichte einer moralischen Kategorie Werner Konitzer, filosof/Philosoph, Hamburger Institut für Sozialforschung

15.30-16.00 Kaffe

16.00 – 17.00 Offentlig paneldebatt /Öffentliche Podiumsdiskussion Konsekvenser av et historisk brudd : norsk-tyske forbindelser etter 1945 mellom det nasjonale og det europeiske minne /Die Konsequenzen einer historischen Zäsur: norwegisch-deutsche Beziehungen nach 1945 zwischen nationalem und europäischem Gedächtnis.

Berit Reisel, psykolog og nestleder styret HL-senteret/Psychologin und stellv. Vorsitzende HL-Zentrum Einhart Lorenz, historiker ved UiO/ Historiker, Universität Oslo m.fl. Christian Staffa, teolog og daglig leder i ASF/Theologe und ASF-Geschäftsführer

Der Teilnahmebetrag beträgt NOK 200/ € 25, Ermäßigung für Studierende und RentnerInnen (NOK 100/ € 13)

Die Teilnahme am gemeinsamen Mittagessen kostet zusätzlich NOK 100/ € 13 pro Tag.

Bitte bei Interesse ankreuzen und der Anmeldung beilegen:

Donnerstag ____ Freitag ____

Verbindliche Anmeldung durch die Überweisung des Teilnahmebetrages bis zum 15. Oktober 2003 an

Aktion Sühnezeichen Friedensdienste Auguststrasse 80 10117 Berlin

Bankverbindung: Bank für Sozialwirtschaft, BLZ 100205 00 Konto 3113 701

Bitte vermerken Sie auf dem Zahlungsbeleg unbedingt Ihren Namen, sowie den Verwendungszweck: Symposium Oslo November 2003 / lunch (nur, falls Sie das Mittagessen gebucht haben) !

Kontakt

Weitere Fragen können an Veline Backofen backofen@online.no oder Claudia Lenz clenz@lycos.de gerichtet werden.

Dr. Claudia Lenz Forschungsgruppe "Vergleichende Tradierungsforschung" www.memory-research.de Wiss. Leitung Norwegen c/o Senter for forskning om Holocaust og livsynsminoriteters stilling i Norge, Oslo Tel: ++49 40 405809, ++49 172 12456


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