Workshop des Deutschen Museums
am 23. und 24. Januar 2004 im Kerschensteiner-Kolleg
zu dem Thema:

"Konservative Naturwissenschaftler = konservative Naturwissenschaft? Ein Workshop zu Perspektiven politisch-kognitiver Wissenschaftsgeschichte"

Beiträge des Workshops betrachten mit einem Fokus auf die Zeit der Weimarer Republik Lebensläufe ausgewählter als konservativ geltender Naturwissenschaftler und dazu jeweils auch exemplarisch solche Erkenntnisse, Theorien und Methoden von ihnen, die in einem jeweils genauer zu fassenden Sinne als "konservativ" bezeichnet werden können. (Das sind etwa Theorien, die dezidiert als Gegenentwürfe zur sog. "modernen" Physik wie der Relativitäts- oder Quantentheorie aufgestellt wurden.) Das biographische und wissenschaftliche Material wird kontrastiert mit Darstellungen zu Theorien und Deutungen des Konservativismus aus den Geschichts- und Sozialwissenschaften. So soll eine Grundlage geschaffen werden für eine kreative und offene Diskussionen über Erscheinungsweisen und Auswirkungen von Konservatismus in den Naturwissenschaften. Das Ziel des Workshops ist ein doppeltes: Konzepte des Konservativismus am Beispiel der Naturwissenschaften zu erproben und der Wissenschaftsgeschichte neue Werkzeuge für biographische und ideengeschichtliche Studien zu erschließen.

Um den Werkstattcharakter der Veranstaltung zu erhalten, ist die Teilnahme von Zuhörern nur in beschränktem Maße möglich.

[Infos und Programm: A.Schirrmacher@deutsches-museum.de]

Liste der Themen und Sprecher
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I. Konservative Vertreter der Naturwissenschaft (insbesondere der Physik)

a) Führende Fachvertreter der Weimarer Wissenschaft

· Max Planck (1858-1947)
Dieter Hoffmann, Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte, Berlin

· Philipp Lenard (1862-1947)
Arne Schirrmacher, Deutsches Museum, München

· Wilhelm Wien (1864-1928)
Stefan Wolff, Ludwig-Maximilians-Universität München

· Arnold Sommerfeld (1868-1951)
Michael Eckert, Deutsches Museum, München

· Johannes Stark (1874-1957)
Andreas Kleinert, Universität Halle

b) Weitere jüngere und in der Weimarer Zeit aktive Fachvertreter

· Albert Vögler (1877-1945)
Rüdiger Hachtmann, Programm "Geschichte der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft im Nationalsozialismus", Berlin

· Ernst Gehrcke (1878-1960)
Milena Wazeck, Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte, Berlin

· Hugo Dingler (1881-1954)
Gereon Wolters, Universität Konstanz

· Robert Pohl (1884-1974)
Jürgen Teichmann, Deutsches Museum, München

· Pascual Jordan (1902-1980)
Richard Beyler, Portland State University

II. Konzepte und Kommentare

· Die "Konservative Revolution"
Axel Schildt, Universität Hamburg

· Generationen und Konservatismus
Helmuth Trischler, Deutsches Museum

· "Reactionary Modernism"
Alexander Gall, Deutsches Museum, München

· "Moderne" vs. "Gegenmoderne"
Herbert Mehrtens, Universität Braunschweig

· "Kulturmilieu" und Wissenschaft
Suman Seth, Cornell University, Ithaca / Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte, Berlin