Call for Papers für einen Forschungs-Workshop
"DDR-Geschichte in gesamtdeutscher Perspektive"
- Veranstalter: StipendiatInnen der "Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur"
- Termin: 9. - 11. September 2004
- Ort: Berlin, Haus der Demokratie
- Dauer: von Donnerstag, 16 Uhr bis Samstag, 16 Uhr
Beteiligen können sich Forscher zur Geschichte der DDR und auch der "alten" Bundesrepublik, die entweder ihre Promotion in den letzten drei Jahren abgeschlossen haben oder deren Arbeit sich im Stadium der Fertigstellung befindet.
Inhaltliche Konzeption
Die bisher extensiv betriebene DDR-Forschung scheint in eine Phase der Erschöpfung eingetreten zu sein; nach dem Boom der letzten 13 Jahre sind die meisten Themenfelder offenbar "abgegrast". Gleichzeitig ist es noch nicht gelungen, DDR-Geschichte als wesentlichen Teil der deutschen Geschichte im Geschichtsbewusstsein der "alten Bundesrepublik" nachhaltig zu verankern. Das dürfte wohl nur gelingen, wenn DDR-Geschichte nicht nur als Geschichte der "Menschen jenseits der Mauer" erforscht und beschrieben wird, sondern indem durch Vergleiche und das Herausarbeiten von Beziehungen die enge Verbindung bzw. Parallelität der Entwicklung der beiden deutschen Staaten stärker betont wird.
Eine Möglichkeit sind sektorale Vergleiche. Statt die DDR von vornherein als Defizit-Variante der Bundesrepublik zu kennzeichnen, die wiederum unreflektiert als Standard dient, soll ergebnisoffen versucht werden, hinsichtlich des zu vergleichenden Phänomens die gesellschaftlichen, politischen, ökonomischen, sport-, kultur-, kunst- und architekturgeschichtlichen etc. Gegebenheiten in beiden Teilen Deutschlands zu hinterfragen.
Hier sind auch paarweise Vorträge zu bestimmten Themen von jeweils einem DDR- und einem Bundesrepublik-Historiker möglich und ausdrücklich erwünscht.
Eine zweite Möglichkeit ist die Darstellung bestimmter, auf den ersten Blick DDR-spezifischer Phänomene in ihrer deutschlandpolitischen Bedingtheit. Eine auf diesem Wege erreichte synchrone Einbettung in die gesamtdeutsche Geschichte könnte ein genaueres Verständnis der DDR, aber auch der Bundesrepublik bewirken, so zumindest die These, die im Kolloquium anhand konkreter Detailstudien auf den Prüfstand gestellt werden soll.
Darüberhinaus können aber auch andere Vorschläge eingereicht werden, wie zum Beispiel Ansätze zu interkulturellen Vergleichen.
Für die Teilnahme am Workshop kann auswärtigen Teilnehmern (außerhalb des Berlin-Potsdamer S-Bahn-Netzes) ein Zuschuss zu den Reise- und Unterkunftskosten gewährt werden.
Auf dem Workshop sollen die Redebeiträge in Thesenform erfolgen und hinsichtlich übergreifender Fragestellungen diskutiert werden.
Angedacht ist die Publikation der Workshop-Ergebnisse in einem Sammelband, der von den StipendiatInnen der "Stiftung Aufarbeitung" herausgegeben wird.
Einzureichen ist eine Zusammenfassung des geplanten Beitrags, versehen mit Angaben zur Person, Promotionsthema, Universität, Betreuer, Beginn bzw. Abschluss der Promotion.
- Umfang: maximal 2.000 Zeichen
- Einsendeschluss der Kurzbewerbungen: 30. April 2004
- Bewerbungen an:
Udo Grashoff, Stipendiat der "Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur", bitte per e-mail: udograshoff@gmx.de (Kennwort: workshop)
[Informationen zum Stipendienprogramm der Stiftung Aufarbeitung unter www.stiftung-aufarbeitung.de]