Karl Emil Franzos: Czernowitz - Wien - Berlin

Karl Emil Franzos: Czernowitz - Wien - Berlin

Veranstalter
Moses Mendelssohn Zentrum / Deutsches Kulturforum östliches Europa / Cité der Freidenskulturen
Veranstaltungsort
Altes Rathaus, Am Alten Markt
Ort
Potsdam
Land
Deutschland
Vom - Bis
10.06.2004 - 12.06.2004
Deadline
31.05.2004
Website
Von
Dr. Elke-Vera Kotowski

Karl Emil Franzos: Czernowitz - Wien - Berlin. Deutsch-jüdische Kultur in der Bukowona

Der in Galizien geborene Schriftsteller verbrachte seine Schulzeit in Czernowitz und ging nach der Matura zum Studium der Rechtswissenschaften nach Wien und Graz. Schon während des Studiums wandte sich Franzos dem Journalismus zu und arbeitete u.a. für den Ungarischen Lloyd und die Neue Illustrierte Zeitung (Wien).

1887 ließ er sich als freier Schriftsteller in Berlin nieder, wo er 1904 starb. Nahezu unbekannt ist seine Engagement für das Werk Georg Büchners, das er durch die Herausgabe der ersten kritischen Gesamtausgabe vor dem Vergessen bewahrten konnte. Zeitlebens war es Franzos’ zentrales Anliegen, dem westeuropäischen Publikum das Leben Osteuropas, und damit auch das Ghettoleben, näherzubringen. Dies gelang ihm durch seine eindrucksvollen Kulturbilder Aus Halbasien, die 1876 in Leipzig erschienen, vorher aber in verschiedenen Feuilletons abgedruckt worden waren.

Die Potsdamer Tagung hat es sich zum Ziel gesetzt, Franzos‘ Werk im Kontext des heutigen vereinten Europa zu zeigen und auf diese Weise seine Rolle als Mittler zwischen Ost- und Westeuropa hervorzuheben.

Programm

Donnerstag, 10.06.2004

18.30 Uhr Eröffnungsveranstaltung
Begrüßung durch Dr. Hanna Nogossek (Deutsches Kulturforum östliches Europa) und Prof. Dr. Julius H. Schoeps (Moses Mendelssohn Zentrum)

Der Pojaz. Eine Geschichte aus Ostgalizien von Karl Emil Franzos – eine szenisch-musikalische Lesung mit Oskar Ansull und Theo Jörgensmann (Klarinette)

anschließend kleiner Empfang

Freitag, 11.06.2004

I. „Der Vorhof zum Paradies“: Karl Emil Franzos und Czernowitz

9.30 Uhr Prof. Dr. Amy Colin (Pittsburgh/Harvard):
Karl Emil Franzos, die Bukowina und das Vereinte Europa

10.00 Uhr Prof. Dr. Marianne Hirsch und Prof. Dr. Leo Spitzer (Dartmouth):
Die Sprachen der Czernowitzer Juden: Assimilation und Widerstand

10.30 Uhr Diskussion/ anschließend Kaffeepause

11.30 Uhr Prof. Dr. Jong-Dae Lim (Seoul):
Karl Emil Franzos in Czernowitz (die Gymnasialzeit)

12.00 Uhr PD Dr. Mariana Hausleitner (München):
Die interethnischen Beziehungen in der Bukowina in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts

12.30 Uhr Diskussion/ anschließend Mittagspause

II. Der Literat Karl Emil Franzos in Wien und Berlin

14.00 Uhr PD Dr. Joachim Schlör (Potsdam):
Ankommen in Berlin. Eine Projektskizze aus Anlaß der Ankunft von Karl Emil
Franzos im Jahre 1887

14.30 Uhr Prof. Dr. Sigurd Paul Scheichl (Innsbruck):
Karl Emil Franzos – ein Beispiel für die Schwierigkeiten literaturhistorischen Etikettierens

15.00 Uhr Diskussion/ anschließend Kaffeepause

15.30 Uhr Prof. Dr. Horst Sendler (Berlin):
Karl Emil Franzos – auch ein Jurist!

16.00 Uhr Anna-Dorothea Ludewig M.A. (Potsdam):
Karl Emil Franzos als Herausgeber der „Deutschen Dichtung“

16.30 Uhr Diskussion

18.00 Uhr Filmmuseum Potsdam: Ein Lied geht um die Welt (D 1933, R: Richard Oswald, D: Joseph Schmidt, Charlotte Ander, Victor de Kowa u.a.)
Einführungsvortrag: Dr. Anna Bohn (Berlin)

Samstag, 12.06.2004

III. Von „Halbasien“ nach Mitteleuropa – Karl Emil Franzos als Mittler zwischen den Welten?

9.30 Uhr Prof. Dr. Julius H. Schoeps (Potsdam):
Karl Emil Franzos und Aaron Bernstein

10.00 Uhr Prof. Dr. Andrei Corbea-Hoisie (Iasi):
Deutschnationalismus und österreichische 'Mission' in 'Halb-Asien'. Karl Emil Franzos und die Rumänen

10.30 Uhr Dr. Klaus Harer (Potsdam):
Karl Emil Franzos und die slawischen Literaturen

11.00 Uhr Diskussion

12.00 Uhr Tagungsende

Kontakt

Elke-Vera Kotowski

Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien

0331-28094-12
0331-28094-50
kotowski@rz.uni-potsdam.de


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