Jugendwiderstand gegen den Nationalsozialismus am Beispiel der Weißen Rose und der Edelweißpiraten. Ein Zeitzeugengespräch mit Anneliese Knoop-Graf und Jean Jülich

Jugendwiderstand gegen den Nationalsozialismus am Beispiel der Weißen Rose und der Edelweißpiraten. Ein Zeitzeugengespräch mit Anneliese Knoop-Graf und Jean Jülich

Veranstalter
Zeitpfeil e.V. i.Gr. in Kooperation mit der Gedenkstätte Deutscher Widerstand
Veranstaltungsort
Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Stauffenbergstr. 13, 2. Etage, Saal A
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
26.10.2004 -
Website
Von
Thilo Nowack

Sehr geehrte Damen und Herren,

in Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte Deutscher Widerstand und der Thomas-Morus-Akademie findet im Rahmen des Seminars „Widerstand und Demokratie“ ein öffentliches Zeitzeugengespräch statt, zu dem wir Sie hiermit herzlich einladen möchten:

"Jugendwiderstand gegen den Nationalsozialismus am Beispiel der Weißen Rose und der Edelweißpiraten. Ein Zeitzeugengespräch mit Anneliese Knoop-Graf und Jean Jülich"; Moderation: Johannes Tuchel
Dienstag, 26. Oktober 2004, 19:00 Uhr
in der Gedenkstätte Deutscher Widerstand, Berlin, Stauffenbergstr. 13, 2. Etage, Saal A.

Die Weiße Rose und die Edelweißpiraten sind zwei sehr unterschiedliche Beispiele von Widerstand Jugendlicher, obgleich es auch Gemeinsamkeiten, wie den Hintergrund der Bündischen Jugend gibt.

An der Münchner Universität findet sich im Frühjahr 1942 um Hans Scholl und Alexander Schmorell eine Gruppe von Studenten zusammen, zu der auch Willi Graf, der Bruder von Anneliese Knoop-Graf, gehört. Sie widersetzen sich der totalen Vereinnahmung durch den Nationalsozialismus, bewahren ihre geistige Unabhängigkeit. Sie besuchen die Vorlesungen des Hochschullehrers Kurt Huber und diskutieren über Literatur, Philosophie und Politik. Auf dieser Grundlage beginnen sie gemeinsame Aktionen: durch Wandparolen und heimlich verteilte und verschickte Flugblätter rufen sie zum „passiven Widerstand“ gegen Hitlers verbrecherische Kriegsführung auf. Sie versuchen ihre Kontakte zu nutzen, um ihren Aktionsradius zu erweitern und Kontakt zu anderen Widerstandsgruppen aufzubauen. In der Folge einer Flugblattaktion werden im Februar 1943 die führenden Mitglieder der Gruppe verhaftet, vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt und hingerichtet.

Nach ihrem Erkennungszeichen - einer Edelweißanstecknadel - wurden verschiedene "wilde Cliquen" von den Nationalsozialisten als "Edelweißpiraten" bezeichnet. Der Begriff "Edelweißpiraten" setzte sich vornehmlich für Jugendgruppen aus dem rheinisch-westfälischen Industriegebiet durch, die ab 1941/42 verstärkt auftraten. Dabei handelte es sich um mehrere tausend, vorwiegend aus dem Arbeitermilieu stammende Jugendliche, die sich in kleineren Gruppen regelmäßig außerhalb der Hitlerjugend trafen und zunehmend verfolgt wurden. Einige Gruppen führten Widerstandsaktionen gegen den Nationalsozialismus durch, versteckten Deserteure, Kriegsgefangene und Juden. Eine dieser radikalen Gemeinschaften war die "Ehrenfelder Gruppe" in Köln, zu der Jean Jülich gehörte. 1944 wurden 13 Edelweißpiraten von den Nazi-Machthabern in Köln-Ehrenfeld hingerichtet. Das jüngste Opfer war gerade mal 16 Jahre alt.

Dieses Zeitzeugengespräch hat zum Ziel, an den Beispielen der Weißen Rose und der Edelweißpiraten Spezifika, aber auch die vielfältigen Differenzierungen des Widerstands Jugendlicher gegen den Nationalsozialismus und seiner Rezeption herauszuarbeiten.

Programm

Kontakt

Thilo Nowack

Zeitpfeil e.V. i.G., Zeppelinstr. 98, 14471 Potsdam

Thilo.Nowack@zeitpfeil.org


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Deutsch
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