Freundschaften in der Hölle - Überlebensstrategien im Frauenkonzentrationslager Ravensbrück 1939 - 1945

Freundschaften in der Hölle - Überlebensstrategien im Frauenkonzentrationslager Ravensbrück 1939 - 1945

Veranstalter
Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück/Prof. Dr. Sigrid Jacobeit
Veranstaltungsort
Kino-Saal der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück
Ort
Fürstenberg/Havel
Land
Deutschland
Vom - Bis
12.11.2004 - 14.11.2004
Deadline
11.11.2004
Von
Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten/Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück

Kurzbeschreibung des Projektes Internationaler Workshop
„Freundschaft in der Hölle. Überlebensstrategie im Frauen-KZ
Ravensbrück“ 12. bis 14. November 2004

Mit dem Thema „Freundschaften“ will der Internationale Workshop einen Bereich alltäglicher Strategien ansprechen, die unter den Extrembedingungen des Frauenkonzentrationslagers lebensrettend sein konnten und zudem lebenslang bestehen bzw. bestanden. Der Beginn solcher Freundschaften in der Fremdheit, zwischen Angehörigen unterschiedlicher Nationalitäten, Berufen, sozialer Herkunft und Generationen sowie deren Fortbestehen über das Lager und dessen Befreiung hinaus bis ins hohe Alter ist bislang von der Forschung unberücksichtigt geblieben. Zudem gibt es derzeit noch eine mangelnde Quellenanlage zu individuellen, bisweilen kollektiven Überlebensstrategien.

Der Workshop möchte nun ein Forum bieten, das Thema erstmals wissenschaftlich wie auch populärwissenschaftlich vorzustellen und zu diskutieren. Es sollen beispielhaft im Lager geschlossene Freundschaften, wie zwischen der französischen Ärztin Dr. Adélaide Hautval und der niederländischen Künstlerin und Widerstandskämpferin Aat Breur-Hibma, vorgestellt und analysiert werden. Ebenso möchte der Workshop die gute Zusammenarbeit zwischen dem niederländischen Herinnerungscentrum Kamp Westerbork, die sich bereits in der vom Herinnerungscentrum erarbeiteten Ausstellung „Lachen im Dunkeln“ über die kulturelle Betätigung im Konzentrationslager ausdrückte, die 2003/2004 in der Gedenkstätte Ravensbrück gezeigt wurde, fortsetzen.

Aus Westerbork wurden in der Zeit zwischen 1942 und 1944 mehr als 10.000 Menschen deportiert. Im März 1944 erreichte einer dieser Transporte das Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück.
Der niederländische Publizist Jschelvis, Autor des Buches „Vernichtungslager Soibor“, wird im Rahmen des Workshops Zeugnis über seine Zeit in Westerbork geben.

Die Untersuchungen und Diskussionen basieren auf unterschiedlichen Quellen: Aussagen von überlebenden Zeitzeuginnen, gegenständlichen Zeugnissen als Freundschaftsbekundungen, Briefen, Zeichnungen, Dokumenten u. a.

Zu dem für den 12. bis 14. November 2004 stattfindenden Workshop haben zahlreiche internationale Gäste ihre Teilnahme zugesagt. Dr. Irith Knebel von der Universität Tel Aviv, Lili Leignel-Rosenberg aus Frankreich, die als 8-jähriges Kind aus einer jüdischen Familie zusammen mit ihrer Mutter und ihren zwei Brüdern nach Ravensbrück deportiert wurde u. a. Darüber hinaus hat sich als Mitarbeiterin der niederländischen Botschaft in Berlin, Frau Eva van Rijen, angemeldet. Ebenso nimmt der amerikanische Historiker und Autor des Buches „Ravensbrück - Das Leben in einem Konzentrationslager für Frauen 1939 - 1945", Prof. Dr. Jack Morrison, teil.

Eine Werkausstellung mit Zeichnungen, Dokumenten und Fotos aus dem Privat-Fundus von Dunya Breur begleitet den Workshop thematisch.

Programm

Freitag, 12. November
ab. 15.00 Uhr Anreise
Ankunft in der Jugendbegegnungsstätte Ravensbrück

18.00 bis 19.00 Uhr Abendessen
Begrüßung, Prof. Dr. Sigrid Jacobeit

ab 20.00 Uhr Filmvorführung „Present Past“/Dokumentarfilm über Ravensbrücker Frauen, von Anet van Barneveld und Annemarie Strijbosch, 1994

Samstag, 13. November
7.00 bis 8.00 Uhr Frühstück
8.30 Uhr Begrüßung
Prof. Dr. Sigrid Jacobeit und Dunya Breur

Thematische Einführung
9.00 bis- 9.30 Uhr Ambivalenz von Freundschaften
Referentinnen: Anja Doms, Karolin Steinke und Miriam Preuss/Berlin

9.30 bis 10.00 Uhr Die Lagerfamilie von Ravensbrück
Referent: Prof. Dr. Jack Morrison/Shippensburg, USA

10.00 bis 10.30 Uhr Diskussion unter Leitung von Eberhard Dentzer

10.30 bis 10.45 Uhr P a u s e

Freundschaften im Konzentrationslager Ravensbrück (1. Teil)
10.45 bis 11.15 Uhr Zwei Leben, eine Freundschaft. Die Französische Ärztin Dr. Adélaide Hautval und die niederländische Malerin Aat Breur-Hibma (dt. /frz.)
Referentin: Dunya Breur/Amsterdam

11.15 bis 11.45 Uhr Ravensbrück und die Psychologie - eine Freundschaft mit Aat Breur-Hibma
Referentin: Thérèse Hautval-Hubert/Goebwiller, Frankreich

11.45 bis 12.15 Uhr Diskussion unter Leitung von Karolin Steinke
12.15 bis 13.15 Uhr M i t t a g e s s e n

Freundschaften im Konzentrationslager Ravensbrück (2. Teil)
13.30 bis 14.00 Uhr Durch die Hölle ist unsere Freundschaft entstanden
Referentin: Ingrid Rabe/Berlin

14.00 bis 14.30 Uhr Sie sind durch das Feuer des Himmels und der Hölle gegangen
Referentin: Elisabeth Prégardier/Oberhausen

14.30 bis 15.00 Uhr Diskussion unter Leitung von Dunya Breur

15.00 bis 15.30 Uhr K a f f e e p a u s e

Freundschaften in der zweiten Generation
15.30 bis 16.00 Uhr Freundschaften über Generationen
Referent: Eberhard Dentzer/Fürstenberg

16.00 bis 16.30 Uhr Der Einfluss von Ravensbrücker Freundschaften auf unser Leben
Referenten: Hans Olivier und Custa Olivier-Vonk/Menaldum, Niederlande

16.30 bis 17.00 Uhr Diskussion unter Leitung von Dunya Breur

17.00 bis 17.15 Uhr P a u s e

17.15 bis 17.45 Uhr Die Ravensbrück-Freundinnen meiner Mutter
Referentin: Dr. Bärbel Schindler-Saefkow/Berlin

18.00 bis 18.30 Uhr Diskussion unter Leitung von Miriam Preuss

18.30 bis 19.30 Uhr A b e n d e s s e n

ab 20.00 Uhr „Nur deine stillen Hände, die sich schützend legen um mein Herz...“ Gedichte und Musik mit Dr. Constanze Jaiser und Jacob David Pampuch/Berlin

Sonntag, 14. November
7.00 bis 8.00 Uhr F r ü h s t ü c k

Kunst und Musik als Freundschaftswerk
9.00 bis 9.30 Uhr Ein veränderter „Sommernachtstraum“
Sonja Prins` Theaterstück im Außenkommando Comthurey des Frauen-KZ Ravensbrück
Referentin: Marianne Kröger/Frankfurt am Main

9.30 bis 10.00 Uhr Musikerleben als Ausdruck von Intimität -Momente der Nähe im Lageralltag
Referentin: Dr. Gabriele Knapp/Berlin

10.00 bis 10.30 Uhr Diskussion unter Leitung von Prof. Dr. Sigrid Jacobeit
10.30 bis 11.00 Uhr P a u s e

Die Bedeutung von Solidarität
11.00 bis 11.30 Uhr Die Freundschaft der Ravensbrückerinnen vieler Länder halfen, meinen Vater zu finden.
Referentin: Stella Nikiforowa/St.Petersburg

11.30 bis 12.00 Uhr Das Wichtigste war „Überleben“
Referentin: Lise Leider/Grenoble, Frankreich

12.00 bis 12.30 Uhr Diskussion unter Leitung von Dr. Matthias Heyl
12.30 bis 13.30 Uhr M i t t a g e s s e n

Freundschaften zwischen Frauen verschiedener Nationen
14.00 bis 14.30 Uhr Wie der Geburtsort von A. Haidi- Hautval „Le Hohwald“ ihre größte Bürgerin ehrt.(dt./frz.)
Referent: Gerard Hazemann/Le Hohwald, Frankreich

14.30 bis 15.00 Uhr Amsterdam - Westerbork - Sobidor (dt.)
Referent: Julius Schelvis/Amsdelveen, Niederlande

15.00 bis 15.30 Uhr Diskussion unter Leitung von Dr. Constanze Jaiser

15.30 bis 16.00 Uhr K a f f e e p a u s e

16.00 bis 16.30 Uhr Relativität der Freundschaft. Jüdische Frauen in der letzten Phase des Holocaust.
Referentin: Dr. Irith Knebel/Tel Aviv, Israel

16.30 bis 17.00 Uhr Entstehung und Bedeutung Genshagener Freundschaften
Referent: Dr. Helmut Bauer/Berlin

17.00 bis 17.30 Uhr Diskussion unter Leitung von Dr. Matthias Heyl

18.00 bis 19.00 Uhr A b e n d e s s e n

ab 20.00 Uhr abschließende Podiumsdiskussion

Montag, 15. November
7.00- 8.00 Uhr Frühstück

Abreise

Kontakt

Petra Fank

Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten/
Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück
033093-608-13
033093-608-29
info@ravensbrueck.de

www.ravensbrueck.de
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