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60 Jahre Kriegsende, 50 Jahre Einwanderung – Abschied von den bundesdeutschen Geschichtsbildern?

60 Jahre Kriegsende, 50 Jahre Einwanderung – Abschied von den bundesdeutschen Geschichtsbildern?

Veranstalter
Landeszentrum für Zuwanderung NRW; Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit in Nordrhein-Westfalen (IDA-NRW); Bildungswerk der Humanistischen Union NRW; Landeszentrale für politische Bildung NRW (LzpB)
Veranstaltungsort
Jugendherberge Köln-Deutz City-Hostel, Siegesstraße 5, 50679 Köln
Ort
Köln
Land
Deutschland
Vom - Bis
21.06.2005 - 22.06.2005
Deadline
08.06.2005
Von
Landeszentrum für Zuwanderung NRW - Jan Motte

60 Jahre Kriegsende, 50 Jahre Einwanderung – Abschied von den bundesdeutschen Geschichtsbildern?

Die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus, der Shoah und den Angriffskriegen ist tragender Bestandteil der bundesdeutschen Gesellschaft und ihres historischen Selbstverständnisses. Doch: Wie verändern sich die Diskussionen über und Perspektiven auf Zeitgeschichte und Erinnerung in der Einwanderungsgesellschaft? Wer nimmt wie an Erinnerung und Geschichtskultur teil? Wer identifiziert sich womit? Welche neue Multiperspektivität wird deutlich?

60 Jahre nach Kriegsende sowie 50 Jahre nach dem Abschluss des ersten Arbeitskräfteabkommens zwischen Deutschland und Italien möchten wir zu einer Auseinandersetzung über die Inhalte und Formen des Erinnerns in der Einwanderungsgesellschaft anregen.

Der 8. Mai 1945 ist der erinnerungspolitische Bezugspunkt für die bundesdeutsche Gesellschaft. Die Erinnerungskultur, die Art der Selbstbeschreibung der bundesdeutschen Gesellschaft, steht bei diesem Anlass im Zentrum der Debatten.

Am 20. Dezember 2005 jährt sich zum 50. Mal die Unterzeichnung des deutsch-italienischen Anwerbevertrages und damit der Beginn der kontrollierten staatlichen Anwerbepolitik. 50 Jahre später ist die Bundesrepublik eine Einwanderungsgesellschaft. Doch welchen Niederschlag hat dies und haben die Sichtweisen der Migrantinnen und Migranten bislang in der Darstellung und Diskussion um die deutsche Geschichtskultur gefunden?

Ziel der Tagung ist es, Einwanderungsgesellschaft, Zuwanderung und Shoah erinnerungskulturell zusammen zu denken und zu diskutieren: Wie verändern sich Wahrnehmung und Darstellung von Geschichte? Wer bringt welche familiären und kollektiven Erfahrungen und Traditionen in die Diskussion ein und was bedeutet diese Entwicklung für die Geschichtserzählung der Bundesrepublik? Welche Veränderungen oder Erweiterungen werden in Bildungszusammenhängen, vor allem in der Schule oder in Gedenkstätten und in der Öffentlichkeit sichtbar? Wird eine neue Multiperspektivität Kennzeichen „unserer“ Geschichte und Erinnerung?

Programm

PROGRAMM
(Link zum Flyer/Anmeldeformular als PDF-Datei: http://www.lzz-nrw.de/docs/Flyer_60Jahre.pdf)

Dienstag, 21. Juni 2005

9.30 Uhr Stehkaffee

10.00 Uhr
Begrüßung und Einführung
Anne Broden (IDA-NRW)

10.30 Uhr
Baustelle Erinnerungskultur: Zur Pluralisierung von Geschichtsbildern
Dr. Matthias Proske (Erziehungswissenschaftler, Uni Frankfurt a. M.)

12.00 Uhr Mittagessen

13.00 Uhr
Vielschichtige Erinnerungen verorten: Bahnhof Köln-Deutz – Deportation und Migration im 20. Jahrhundert
Dr. Karola Fings (NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln, El-De-Haus) und Jan Motte (LzZ)

15.00 Uhr Kaffeepause

15.30 Uhr Workshops

1. Historisch-politische Bildung in der Einwanderungsgesellschaft: Ist nicht-ethnisierender Unterricht möglich?
Dr. Kuno Rinke (Deutsche Vereinigung für politische Bildung)
Moderation: Dr. Heidi Behrens (Bildungswerk der HU NRW)

2. Geschichtsarbeit mit MigrantInnen aus der Türkei im Kölner El-De-Haus
Dogan Akhanli (Kölner Appell gegen Rassismus e. V.)
Moderation: Jan Motte (LzZ)

3. Entkonkretisierung und Trivialisierung. NS-Geschichte – Steinbruch für universelle Menschenrechtsbildung?
Gottfried Kößler (Fritz Bauer Institut)
Moderation: Dr. Hans Wupper-Tewes (LzpB)

4. MigrantInnen in Gedenkstätten
Dr. Peter Schwiderowski (Alte Synagoge Essen)
Moderation: Anne Broden (IDA-NRW)

18.00 Uhr Abendessen

19.30 Uhr
Podiumsgespräch: Was geht ‘uns’ ‘Eure’ Geschichte an?
- Giovanni Pollice (Bundesvorstand der IGBE)
- Manuel Gogos (Dokumentationszentrum und Museum über die Migration aus der Türkei e. V., Domit)
- Stefan Herceg (Leiter der Abteilung Migration und Integration des Caritas-Bundesverbandes)
Moderation: Daniela Milutin (WDR-Moderatorin)

Mittwoch, 22. Juni 2005

9.00 Uhr
Berichte über verschiedene Studien im Themenspektrum:
Historisch-politische Bildung in der Einwanderungsgesellschaft: Schulbücher als Fallbeispiel
Rainer Ohliger (Netzwerk Migration in Europa e. V.) und Bartholomäus Figatowski (Uni zu Köln)

Geschichtsbewusstsein von jungen Migranten – ein Werkstattbericht
Dr. Dirk Halm (Zentrum für Türkeistudien)

Junge Migranten und die Geschichte des Nationalsozialismus
Dr. Viola B. Georgi (freiberufliche Erziehungswissenschaftlerin und Soziologin)

11.00 Uhr Kaffee

11.30 Uhr
Wer bin ich – und wenn ja, wie viele? Identitäts- und Geschichtspolitiken
Massimo Perinelli (Historiker, Uni zu Köln)

Anschließend Abschlussreflektion

12.30 Uhr Mittagessen und Ende

Kontakt

Jan Motte

Keldersstraße 6
42697 Solingen
0212 - 23 23 931

motte@lzz-nrw.de

http://www.lzz-nrw.de
Redaktion
Veröffentlicht am
25.05.2005
Autor(en)
Beiträger
Klassifikation
Epoche(n)
Region(en)
Weitere Informationen
Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
Sprache der Ankündigung