Historische Dimensionen von Kriegsverbrecherprozessen nach dem Zweiten Weltkrieg

Historische Dimensionen von Kriegsverbrecherprozessen nach dem Zweiten Weltkrieg

Veranstalter
Internationale Forschungs- und Dokumentationszentrum Kriegsverbrecher (FDK) der Universität Marburg
Veranstaltungsort
Seminarraum im Gebäude der Alten Universität, Lahntor 3, 35032 Marburg
Ort
Marburg
Land
Deutschland
Vom - Bis
30.09.2005 - 01.10.2005
Von
Form, Wolfgang

Nach dem 2. Weltkrieg wurden Tausende von Kriegsverbrechern zur Rechenschaft gezogen - Forscher aus aller Welt stellen am Marburger Forschungs- und Dokumentationszentrum Kriegsverbrecherprozesse ihre neuesten Erkenntnisse vor - Pressekonferenz am 30. September
Vom 30. September bis zum 1. Oktober 2005 findet an der Philipps-Universität Marburg das Symposium "Historische Dimensionen von Kriegsverbrecherprozessen nach dem Zweiten Weltkrieg" statt. Veranstalter ist das Internationale Forschungs- und Dokumentationszentrum Kriegsverbrecher (FDK) der Universität. Der Hessische Minister der Justiz, Dr. Christean Wagner, wird das Grußwort sprechen. Ziel des FDK ist es, durch zentrale Erfassung und Aufarbeitung der historischen Akten zu Kriegsverbrecherprozessen erstmals systematische Recherchen zum bisherigen Bestand der Rechtsprechung im Völkerstrafrecht zu ermöglichen.

Organisiert wird das Symposium von dem Juristen Professor Dr. Henning Radtke sowie den Politologen Professor Dr. Theo Schiller und Dr. Wolfgang Form, die gemeinsam mit dem Strafrechtler Professor Dr. Dieter Rössner die wissenschaftliche Leitung des FDK innehaben. Neben dem Kooperationspartner des FDK, dem War Crimes Studies Center an der University of California in Berkeley, USA, werden zahlreiche weitere Referenten aus den USA, den Niederlanden, Österreich, Italien, Norwegen, Japan und Deutschland erwartet.

Die Themen des Symposiums reichen von grundsätzlichen Fragen zur Entwicklung des Völkerstrafrechts seit dem Zweiten Weltkrieg über die Strafverfolgung deutscher Kriegsverbrecher in Norwegen und die Dachauer Prozesse bis hin zu Prozessen gegen Deutsche und Österreicher in den Niederlanden. Inés Weinberg de Roca, Richterin am Internationalen Strafgerichtshof für Ex-Jugoslawien (ICTY), in Den Haag, Niederlande, wird zudem über die Bedeutung nationaler Kriegsverbrecherprozesse nach dem Zweiten Weltkrieg für die Rechtsprechung des ICTY referieren.

Programm

Programm
Planung Stand 31. August 2005

Freitag 30. September 2005

15.00 bis 16.15Uhr Begrüßung
Grußwort Präsidium der Phillips-Universität Marburg

Grußwort Dr. Franz Kahle (Bürgermeister der Stadt Marburg)

Vorstellung
Prof. Dr. Henning Radtke
Prof. Dr. Theo Schiller
Dr. Wolfgang Form
(alle Philipps-Universität Marburg)
Vorstellung des Internationalen Forschungs- und Dokumentationszentrums Kriegsverbrecherprozesse Marburg

Vorstellung
Prof. Dr. David Cohen
(Berkeley War Crimes Studies Center, CA., USA)
Vorstellung des Berkeley War Crimes Studies Center

16.15 bis 16.30 Uhr Kaffeepause

16.30 bis 18.00 Uhr Vortrag
Prof. Dr. Claus Kreß, LL.M. (Universität zu Köln)
Grundlagen des Völkerstrafprozessrechts

18.15 bis 19.30 Uhr
Kurzberichte über laufende Forschungsprojekte zu Kriegsverbrecherprozessen
Morten Bergsmo (Office of the Prosecutor, ICC, Den Haag, Niederlande)
Prof. Dr. Pieter Lagrou (Université libre de Bruxelles, Belgien)
Dr. Kerstin von Lingen (Eberhard-Karls-Universität Tübingen)
Prof. Dr. Paolo Pezzino (Università di Pisa, Italien)
Nina Stähle, M.A. (University of Oxford, Groß Britannien)
Prof. Dr. Otto Triffterer (Paris-Lodron-Universität Salzburg, Österreich

20.30 Uhr Abendessen

Samstag 1. Oktober 2005

9.00 bis 10.15 Uhr
H.E. Judge Inés Weinberg de Roca (International Criminal Tribunal for the former Yugoslavia, Den Haag, Niederlande)
Die Bedeutung nationaler Kriegsverbrecherprozesse nach dem Zweiten Weltkrieg für die Rechtsprechung des ICTY

10.15 bis 11.15 Uhr
Prof. Dr. David Cohen (Berkeley War Crimes Studies Center, CA., USA)
Hybrid-Strafgerichte: Ruanda – Ost Timor – Sierra Leone

11.15 bis 12.30 Uhr
Prof. Dr. Kai Ambos (Georg-August-Universität Göttingen)
Die Entwicklung des Völkerstrafrechts seit dem Zweiten Weltkrieg

12.30 bis 14.00 Uhr Mittagessen

14.00 bis 14.15 Uhr Grußwort
Dr. Christean Wagner (Hessischer Minister der Justiz)

14.20 bis 15.45 Uhr
Prof. Dr. Michael S. Bryant (University of Toledo, Ohio, USA)
Die Dachauer Prozesse – das US-amerikanische Kriegsverbrecherverfolgungsprogramm jenseits von Nürnberg

Dr. Dick W. de Mildt (Universiteit van Amsterdam, Niederlande)
Kriegsverbrecherprozesse gegen Deutsche und Österreicher in den Niederlanden

15.45 bis 17.10 Uhr
Dr. Kerstin von Lingen (Eberhard-Karls-Universität Tübingen)
Der Fall Kesselring – Geschichte eines britischen Kriegsverbrecherprozesses in Italien.

Berit Nøkleby Cand. philol. (Oslo Universitet, Norwegen)
Die Strafverfolgung deutscher Kriegsverbrecher in Norwegen 1945 bis 1953

17.10 bis 17.30 Uhr Kaffeepause

17.30 bis 19.30 Uhr Podium
Perspektiven internationaler Forschungskooperationen zu Kriegsverbrecherprozessen
Dr. Gerd Hankel (Hamburger Institut für Sozialforschung)
Dr. Lutz Klinkhammer (Deutsches Historisches Institut in Rom, Italien)
Prof. Dr. hab. Witold Kulesza (Instytut Pamięci Narodowej (Institut des Nationalen Gedenkens, Warschau, Polen)
Prof. Dr. Philipp Osten (Keiô University Tokio, Japan), angefragt
Dr. Claudia Kuretsidis-Haider (Zentrale österreichische Forschungsstelle Nachkriegsjustiz, Wien, Österreich)
Prof. Dr. Otto Triffterer (Paris-Lodron-Universität Salzburg, Österreich)
Prof. Dr. Theo Schiller (Philipps-Universität Marburg)
Prof. Dr. Henning Radtke (Philipps-Universität Marburg)

19.30 Uhr Ende des Symposiums

Kontakt

Dr. Wolfgang Form
Forschungs- und Dokumentationszentrum Kriegsverbrecherprozesse
Landgrafenhaus
Universitätsstraße 7
35032 Marburg

Tel.: (06421) 28 26895

http://www.jura.uni-marburg.de/forschungsprojekte/fdk-min/
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Deutsch
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