Am 28./29. April 2006 findet das IV. Potsdamer Doktorandenforum zum Thema „Europäischer Kulturtransfer im 20. Jahrhundert“ statt. In Fortführung der von Doktorandinnen und Doktoranden des Zentrums für Zeithistorische Forschung organisierten Veranstaltungsreihe soll neben der Präsentation eigener Forschungsarbeit und dem wissenschaftlichen Austausch auf gleicher Augenhöhe auch die Vernetzung junger Doktorandinnen und Doktoranden angeregt und gefördert werden.
Da der Kulturtransfer angesichts der gegenwärtigen Transnationalisierung historischer Forschung in den Mittelpunkt des Erkenntnisinteresses rückt, möchte das IV. Potsdamer Doktorandenforum vielfältige Arbeiten des akademischen Nachwuchses auf dem Gebiet des raum- und gesellschaftsübergreifenden kulturellen Austausches im europäischen 20. Jahrhundert zusammenführen.
Kulturtransfer soll sich hierbei keinesfalls ausschließlich auf eine sogenannte „Hochkultur“ intellektueller Eliten beziehen, sondern auch alltagsweltliche und wirtschaftliche Dimensionen der Begegnung und des Austausches zwischen unterschiedlichen Gesellschaften erfassen. Auf dem Forum kann Kulturtransfer in unterschiedlichen Ausprägungen betrachtet werden:
- thematische Bezugnahmen auf das jeweils Andere unterschiedlichster Form als Voraussetzungen von Beziehungsgeschichte
- institutioneller Transfer und informeller Diffusion von Kulturtechniken und -praxen
- bewußt geförderter und unbewußter kultureller Austausch und Begegnungen
- wechselseitige Durchdringung und Verflechtung unterschiedlicher Gesellschaften und Kulturen.
Dabei stehen die Vermittlung, die Aufnahme und Verarbeitung von Kontakten unterschiedlicher Intensität sowie die Aneignung fremder Einflüsse – also der Mechanismus des Kulturtransfers, der das Fremde zum Eigenen formt – im Mittelpunkt.
In der Diskussion, für die das IV. Potsdamer Doktorandenforum traditionell weiten Raum läßt, sollen – über die konkreten Einzelstudien hinaus – die unterschiedlichen Arbeitsformen und Methoden der Promotionsprojekte thematisiert werden. Neben theoretischen Fragen nach dem analytischen Potential, den Chancen und den Risiken unterschiedlicher Ansätze sollen insbesondere auch die konkrete Handhabbarkeit des transfergeschichtlichen Vorgehens im Rahmen von Doktorarbeiten zur Debatte stehen, Schwierigkeiten problematisiert und Anregungen gegeben werden.
Formalitäten:
Die Konferenz wendet sich an Promovierende der Zeitgeschichte, aber auch an junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Sozial-, Kultur-, Medien- und Kommunikationswissenschaften, die ihre Arbeiten zum Kulturtransfer unter Gleichgesinnten vorstellen wollen.
Der Abgabetermin für die in deutscher oder englischer Sprache zu verfassenden Abstracts (max. 500 Worte) ist der 31. Dezember 2005. Die Ausarbeitung der Referate wird bis zum 31. März 2006 erbeten, damit sie allen Teilnehmern zugänglich gemacht werden können. Die Präsentationen sollen nicht länger als 20 Minuten dauern. Den Referenten kann ein Zuschuß zu Reise- und Unterkunftskosten gewährt werden. Teilnehmer, die nicht vortragen möchten, sind willkommen, werden jedoch um rechtzeitige Anmeldung bis zum 15. April 2006 gebeten.