Newsletter Organisationsbüro 46. Deutscher Historikertag 2006, 19. bis 22. September 2006, Universität Konstanz
Ausgabe 6 - 07.07.2006
1. Abendveranstaltungen mit Festvorträgen von Adolf Muschg und Horst Bredekamp
Einer der prominenten Gastredner des Konstanzer Historikertages wird der Schweizer Schriftsteller und Literaturwissenschaftler Adolf Muschg sein. Muschg gilt als einer der bedeutendsten Schriftsteller der deutschen Gegenwartsliteratur. In zahlreichen Reden und Essays hat er sich darüber hinaus als kritischer Beobachter und Analytiker von Politik und Gesellschaft einen Namen gemacht.
Adolf Muschg wurde 1934 in Zollikon (Kanton Zürich) geboren. Er studierte Germanistik, Anglistik und Philosophie in Zürich und Cambridge. Nach seiner Promotion unterrichtete er als Gymnasiallehrer in Zürich. Es folgten verschiedene Stellen als Hochschullehrer im In- und Ausland wie in Deutschland, Japan oder den USA. 1970 bis 1999 war er Professor für deutsche Sprache und Literatur an der ETH Zürich.
Zu seinen bekanntesten Werken gehört der Kriminalroman „Albissers Grund” (1974). In diesem Buch stellt Adolf Muschg am Beispiel der Lebenskrise eines Gymnasiallehrers die Schweiz in den Nachwirkungen der 68er Bewegung dar. Seine Werke handeln von der inneren Entstellung durch das bürgerlich-familiäre Leben, dem Verhältnis zwischen Geist und Macht oder der Schuldfrage. Viele seiner Werke sind autobiografisch geprägt. Mit Ironie oder Satire schildert er die Erstarrung der Protagonisten. Muschgs erster Roman „Im Sommer des Hasen" (1965) ist der Bericht eines Werbemanagers über die Japanerlebnisse von sechs Schweizern. In dem Werk „Die Schweiz am Ende. Am Ende die Schweiz. Erinnerungen aus meinem Land vor 1991” setzt er sich auf humorvolle Art und Weise mit der Schweizer Mentalität auseinander. Im Jahr 1993 erschien der Ritterroman „Der Rote Ritter. Eine Geschichte von Parzival”, in dem der Parzival-Stoff verarbeitet wird.
In Konstanz wird er zum Thema „Wie deutsch ist die Schweiz? – Von mangelhafter Zweisamkeit“ reden.
Der Tradition folgend wird auch in diesem Jahr ein bekannter Wissenschaftler einer Nachbardisziplin den Abschlussvortrag beim 46. Deutschen Historikertag halten. Der Historikerverband freut sich, als Redner den Kunsthistoriker Horst Bredekamp. Sein Vortrag trägt den Titel „Bild-Akt-Geschichte“.
Horst Bredekamp wurde 1947 in Kiel geboren, studierte Kunstgeschichte Archäologie, Philosophie und Soziologie in Kiel, München, Berlin und Marburg. Nach seiner Promotion 1974 in Kunstgeschichte an der Universität Marburg, absolvierte er zunächst ein Volontariat am Frankfurter Liebighaus, bevor er ans kunsthistorische Institut der Hamburger Universität wechselte, wo er zunächst als wissenschaftlicher Assistent und ab 1982 als Professor für Kunstgeschichte arbeitete. Seit 1993 ist Horst Bredekamp Professor für Kunstgeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin. Seine Forschungsschwerpunkte sind Bildersturm, Skulptur der Romanik, Kunst der Renaissance und des Manierismus, Politische Ikonographie, Kunst und Technik wie Neue Medien.
Gastaufenthalte führten ihn u.a. nach Princeton (1991), und ans Getty Center (1995 und 1998) in Los Angeles sowie nach Budapest. 2005 hatte er die Gadamer-Professur an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg inne. Bredekamp, der sich in seinen zahlreichen Studien unter anderem der Renaissance sowie den Neuen Medien widmet, wurde 2001 mit dem Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung ausgezeichnet sowie 2004 mit dem Aby-Moritz-Warburg-Preis und 2006 mit dem Max-Planck-Forschungspreis.
2. Schülerprogramm - Vorträge und Filme
Der Konstanzer Historikertag hat ein spezielles Programm für Schüler zusammengestellt. An den drei Kerntagen des Historikertages wird es jeweils einen schülergerechten Vortrag zu spannenden Themen der Alten, der Mittelalterlichen und der Neuen Geschichte geben. Das Organisationsbüro bietet in Zusammenarbeit mit dem Konstanzer Scala-Kino auch ein Filmprogramm für Schüler an, das sich an den Themen der drei Vorträge orientiert. Detaillierte Informationen zu den Filmen und Vorträgen finden Sie auf der Homepage:
http://www.uni-konstanz.de/historikertag/programm-schueler.php?menu=programm&submenu=schuelerprogrammramm
Mittlerweile sind die Vorstellungen zum Film „Good Bye, and Good Luck“ beinahe ausgebucht. Für die Vormittagsvorstellung (10 Uhr) können keine Anmeldungen mehr entgegen genommen werden, für den Nachmittagstermin sind aber noch einige Plätze frei.
Schüler können sich entweder in Klassengruppen oder einzeln anmelden. Anmeldeschluss hierfür ist der 15. Juli. Das Anmeldeformular hierfür findet sich auf der Homepage:
http://www.uni-konstanz.de/historikertag/download/Anmeldeformular_Schuelerprogramm.pdf
3. Historikertag als anerkannte Fortbildungsveranstaltung für Lehrer
Der Historikertag ist ein zentrales Forum für (Geschichts-) Lehrer. Nicht nur dass der Verband der Geschichtslehrer Deutschlands (VGD) als Mitveranstalter auftritt, im Programm des Historikertages finden sich auch fünf große Sektionen zu Themen der Geschichtsdidaktik. Diese dienen dazu, den Kontakt und den Austausch zwischen Lehrern und universitärer Wissenschaft zu fördern und zu intensivieren. Der Historikertag wird von fast allen Bundesländern als offizielle Fortbildungsmaßnahme anerkannt. Einzig das Land Berlin hat dies bislang verweigert.
4. Angebot Flugtickets bis Ende Juli verlängert
Das bestehende Angebot von günstigen Flügen nach Zürich zum Preis von 70,- bzw. 140,- Euro konnte bis Ende Juli verlängert werden. Das Angebot gilt für Flüge von/nach Berlin-Tegel (mit Einschränkungen), Düsseldorf, Hamburg, Frankfurt/M., Hannover und Wien vom 17.09. bis zum 24.09.2006. Den genauen Flugplan und weitere Informationen finden Sie auf der Homepage:
www.uni-konstanz.de/historikertag/anmeldung-flugtickets.php?menu=anmeldung&submenu=flugtickets
5. Mitfahrzentrale
Der AStA der Universität Konstanz bittet auf seinen Internetseiten eine Mitfahrzentrale an. Das Organisationsbüro ruft alle Interessierten dazu auf, diese Datenbank auch für Angebote und Gesuche zum Historikertag zu nutzen. Wer fährt mit dem Auto auf den Historikertag und kann noch Leute mitnehmen? Wer sucht einen solchen Platz? Wer will mit einem Gruppenticket (Schönes-Wochenend-Ticket oder Baden-Württemberg-Ticket) nach Konstanz oder wieder zurück fahren und sucht Mitfahrer?
www.asta.uni-konstanz.de/mitfahrzentrale/
6. Begleit- und Exkursionsprogramm
Das angebotene Begleit- und Exkursionsprogramm erfreut sich bei den bislang angemeldeten Teilnehmern des Historikertags großer Beliebtheit. Die Exkursionen nach St. Gallen (F9), auf die Reichenau (F2) und die Führung „Archäologie in der Region“ (D8) sind schon ausgebucht. Bei allen anderen Angeboten werden weiterhin Buchungen entgegen genommen. Auch Teilnehmer, die sich schon registriert haben und mittlerweile mit ihrer Detailplanung für den Historikertag weiter vorangeschritten sind, können noch Programmpunkte nachbuchen.
Besonders empfehlenswert sind unsere Angebote, die Sie in die nahe Schweiz führen werden. Wir haben in den letzten Ausgaben des Newsletters schon einzelne Exkursionen vorgestellt. An dieser Stelle möchten wir Sie zum einen auf unseren Besuch bei der Eisenbibliothek in Schlatt bei Schaffhausen und auf unsere Fahrt zur Kartause Ittingen hinweisen.
Die Eisenbibliothek befindet sich im, wunderschön am Rhein kurz vor Schaffhausen gelegenen Kloster Paradies. Sie ist heute als Stiftung der Georg Fischer AG organisiert und beherbergt die grundlegenden Werke der europäischen Eisenliteratur und arbeitet als internationales Forum für technikgeschichtliche Forschung. Zu besichtigen sind die historischen Räume der Sammlung und prominente Werke der Technikgeschichte. Mehr Informationen finden Sie hier:
http://www.eisenbibliothek.ch/index.cfm?D0C83F74247B11D7BB4700306E00E584
Die Kartause Ittingen im Kanton Thurgau ist eine ehemalige Klosteranlage, die ihrer Ausstrahlung in kultureller, spiritueller und kulturgeschichtlicher Hinsicht von gesamteuropäischer Bedeutung ist. Die Anlage ist heute eine Begegnungsstätte und ein Treffpunkt für Menschen aller Kulturen, Nationen und Religionen geworden. Auf dem Gelände finden sich ein Schulungs- und Tagungszentrum, ein Gutsbetrieb mit Käserei und Weinbau, einen Gastwirtschaftsbetrieb, den Heim und Werkbetrieb für psychisch und geistig behinderte Menschen sowie mehrere Museumseinrichtungen.
http://www.kartause.ch/
7. Unterkünfte und Bettenbörse
Wir haben an dieser Stelle schon mehrfach auf unser Angebot an günstigen Unterkünften für Teilnehmer des Historikertages hingewiesen. Informationen finden Sie hier:
http://www.uni-konstanz.de/historikertag/anmeldung-unterkuenfte.php?menu=anmeldung&submenu=unterkuenftenfte
Außerdem bietet die Fachschaft Geschichte der Universität Konstanz für die Zeit des Historikertages eine Bettenbörse an. Hier haben Teilnehmer des Historikertags die Möglichkeit, preisgünstige Zimmer vermittelt zu bekommen. Weiter Informationen unter
www.uni-konstanz.de/historikertag/anmeldung-bettenboerse.php?menu=anmeldung&submenu=bettenboerse
Angebot für Kleingruppen: Auf dem Gelände der Konstanzer Sporthalle gibt es drei Räume mit je 6 Betten (Jugendherbergsqualität), die wir während des Historikertags unseren Teilnehmern anbieten. Die Kosten belaufen sich pro 6er-Zimmer auf 65 Euro pro Nacht (bei einer Belegung über mehrere Tage). Möglich wäre eine Belegung über alle Tage des Historikertages: vom19. bis zum 23. September. Interessenten können sich beim Organisationsteam melden. Kontakt: historikertag@uni-konstanz.de
8. Anmeldungen weiterhin möglich
Anmeldungen sind weiterhin zu den alten Bedingungen möglich. Anmeldeformulare finden Sie hierfür auf der Homepage:
http://www.uni-konstanz.de/historikertag/anmeldung.php?menu=anmeldung