Doping in Ost und West 1960-1990. Erkenntnisse, Probleme und Perspektiven der Forschung

Doping in Ost und West 1960-1990. Erkenntnisse, Probleme und Perspektiven der Forschung

Veranstalter
Projekt "Unterstützende Mittel", Historisches Institut der FSU Jena, Prof. em. Dr. Lutz Niethammer
Veranstaltungsort
Altes Schloß Dornburg bei Jena, 07778 Dornburg
Ort
Dornburg (bei Jena)
Land
Deutschland
Vom - Bis
30.11.2006 - 02.12.2006
Von
Klaus Latzel

In dem Workshop sollen in einem ersten Teil Dopingpraktiken in Ost- und Westdeutschland 1960-1990 in zeithistorischen und verantwortungsethischen Zusammenhängen diskutiert werden. Der zweite Teil der Veranstaltung ist kulturwissenschaftlichen Perspektiven gewidmet: Fragen der Wahrnehmung und Erfahrung des Dopings und deren Veränderung. Dabei wird der Fokus auch auf die USA und die Sowjetunion erweitert.

Veranstalter ist das Forschungsprojekt „’Unterstützende Mittel’ – Doping im Sportsystem der DDR und die Rolle der pharmazeutischen Industrie“. Es wurde im Juli 2005 am Historischen Institut der Friedrich-Schiller-Universität Jena eingerichtet, um angesichts der Diskussion um die Stellung des VEB Jenapharm im Staatsdoping der DDR eine historische Erforschung der Problematik zu gewährleisten. Die wissenschaftliche Leitung liegt bei Prof. em. Dr. Lutz Niethammer. Finanziert wird das Projekt durch die Jenapharm GmbH und Co. KG, die auch die Ausrichtung des Workshops finanziell ermöglicht.

Der Besuch des Workshops ist kostenfrei. Eine Anmeldung ist erwünscht.

Shuttle-Verbindung zwischen Jena und dem Veranstaltungsort Altes Schloß Dornburg:
Am 30.11.06 um 13.00 Uhr, am 1. und 2.12.06 um 8.30 Uhr ab Hotel Steigenberger Esplanade Jena und Rückfahrt von Dornburg nach Jena.

Programm

Programm des Workshops

Donnerstag, 30. November 2006

14.00 Uhr
Lutz Niethammer (Jena)
Begrüßung und Einführung

I. Strukturen, Beteiligte, Verantwortung

14.30-16.30 Uhr
Stoffe und Strukturen. Dopingpraktiken und ihre ethische Problematik

Holger Gabriel (Jena)
Erwünschte und unerwünschte Wirkungen anaboler Steroide aus ärztlicher Sicht

Gerhard Treutlein (Heidelberg)
Strukturen, Dynamiken und Praktiken des Dopings in der Bundesrepublik zwischen den 60er und 90er Jahren

Werner W. Franke (Heidelberg)
Doping Ost wie Doping West – zu Beitrag und Schuld von Wissenschaftlern und Ärzten

Moderation: Rudi Schmidt (Jena)

Kaffeepause

17.00-18.30 Uhr
Staatsdoping und verantwortliches Handeln

Nikolaus Knoepffler (Jena)
Freiheitsspielräume in einem staatlichen Dopingsystem

Giselher Spitzer (Berlin)
Entstehung und Funktionsweise des DDR-Dopings

Moderation: Michael Krüger (Münster)

19.00 Empfang

Freitag, 1. Dezember 2006

9.00-10.30 Uhr
Von der Wende zur Einheit – auch beim Doping?

Hans Joachim Teichler (Potsdam)
Doping in der Endphase der DDR und im Prozeß der Wende

Jutta Braun (Potsdam)
Doping – Stolperstein der Vereinigung?

Moderation: Lorenz Peiffer (Hannover)

Kaffeepause

11.00-12.30 Uhr
Staatspläne, Pharmabetriebe und Doping in der DDR

Ekkehard Schönherr (Jena)
Jenapharm als pharmazeutischer Betrieb in der DDR (Kurzvortrag)

Klaus Latzel (Jena)
Doping und die pharmazeutische Industrie in der DDR. Vorläufige Ergebnisse und Forschungsprobleme

Moderation: Jürgen John (Jena)

12.30 Mittagessen

II. Kulturwissenschaftliche Perspektiven

15.00-16.30 Uhr
Erfahrungen

Anke Delow (Berlin)
Möglichkeiten und Grenzen biographischer Zugänge zur Sportgeschichte und speziell zum Doping in der DDR

Kirsten Kaya Roessler (Odense)
Schmerz und Grenzüberschreitung. Psychologische Aspekte von Sport und Beziehung

Moderation: Bruno Hildenbrand (Jena)

Kaffeepause

17.00-18.30 Uhr
Körperbilder – Körperkonzepte

Nikolaus Katzer (Hamburg)
Am Rande der Vollkommenheit. Aspekte einer Geschichte sowjetischer Körperoptimierung

Stefan Wiederkehr (Warschau)
Wer ist „olympisch gesehen eine Frau“? Geschlechtertests und Dopingbekämpfung als Themen der westlichen Sportpresse zur Zeit des Kalten Krieges

Moderation: Silke Satjukow (Jena)

Samstag, 2. Dezember 2006

9.00-10.30 Uhr
Paradigmen der Machbarkeit

John Hoberman (Austin/Texas)
Fünfzig Jahre Doping im Hochleistungssport und die Pharmakologisierung des Alltagslebens

Volker Caysa (Leipzig)
Die Körpertechnologie Doping als Vorform der beginnenden Körperindustrialisierung

Moderation: Lutz Niethammer (Jena)

Kaffeepause

11.00-12.00 Uhr
Schlußdiskussion

Kontakt

Dr. Klaus Latzel
Friedrich-Schiller-Universität Jena
Historisches Institut
August-Bebel-Straße 4
07743 Jena
Tel.: 03641-944405/09
Fax: 03641-944408
Klaus.Latzel@uni-jena.de

http://www.jenacenter.uni-jena.de/Veranstaltungen.html
Redaktion
Veröffentlicht am
19.11.2006
Autor(en)
Beiträger