Das Projekt eines geeinten Europa will sich nicht nur auf wirtschaftliche Interessen stützen, sondern auch das (Selbst-)Verständnis einer Wertegemeinschaft auf geteilter kultureller Basis anstreben. Dabei spielen Geschichten und Geschichte und damit die Erinnerung an gemeinsame und geteilte Vergangenheit eine wichtige Rolle. Der Sammelband will der Frage nachgehen, welche Bedeutung die europäische Vergangenheit für gegenwärtige Diskussionen um die europäische Identität hat, welche Funktion der Erinnerung und Erinnerungsarbeit für das Anliegen einer kulturellen Gemeinschaft zukommt.
Der Rahmen der möglichen Beiträge zu diesem Sammelband sollte sich eng an die vorgegebene Problematik (Geschichtskultur/ Erinnerungskultur und Geschichtspolitik) halten, um in unterschiedlichen Feldern mit unterschiedlichen wissenschaftlichen Zugangsweisen die Mechanismen von Rekonstruktionen der Vergangenheit sowie ihre Nutzung aufzeigen zu können, die auf den Aushandlungsprozess einer europäischen Identität im Jetzt Einfluss nehmen (können).
Mögliche Themen:
- Verweise auf gemeinsame Geschichte in Diskussionen um europäische Identität
- Nicht vergessen! Erinnerungsnotwendigkeiten und Vergessensverbote
- Konflikte und Wunden der Vergangenheit und gegenwärtige Harmonie
- Die Darstellung von Europas Geschichte in der Öffentlichkeit
- Die politische Bedeutung nationaler Geschichten im Europadiskurs
- Die Diskussion um "eine europäische Geschichte"
- Vermittlung europäischen Geschichtsverständnisses
- Regionale Akzente in der Erinnerungsarbeit
- In- und Ausgrenzung über historische Legitimation
Der CFP richtet sich an FachvertreterrInnen der historischen Wissenschaften, die mit ihren Beiträgen einen Aspekt ihrer Forschungsarbeit präsentieren möchten, um so die inhaltliche Diskussion um die im Fluss befindliche Identitätsdiskussion in Europa im Bezug auf historische und geschichtskulturelle Momente facettenreicher überblicken zu können.
Interessierte WissenschaftlerInnen bitten wir Kurzexposés (ca. 1 Seite) der von ihnen geplanten Beiträge sowie eine Kurzvita ab sofort bis spätestens 30.5.2007 zu mailen an: Dr. Christoph Kühberger (christoph.kuehberger@sbg.ac.at - oder – Universität Salzburg/ Fachbereich Geschichte, Rudolfskai 42, 5020 Salzburg, Österreich). Die Abgabe der Beiträge ist für Ende Oktober 2007 vorgesehen.
Dr. Christoph Kühberger (Universität Salzburg)
Prof. DDDr. Clemens Sedmak (King's College London)