Von Hans Delbrück bis Walter Hubatsch: Deutsche Militärhistoriker im Spiegel der Zeit

Von Hans Delbrück bis Walter Hubatsch: Deutsche Militärhistoriker im Spiegel der Zeit

Veranstalter
Militärgeschichtliches Forschungsamt, Deutsche Kommission für Militärgeschichte im Rahmen der Commission Internationale d’Histoire Militaire (CIHM), Otto-von-Bismarck-Stiftung
Veranstaltungsort
Militärgeschichtliches Forschungsamt, Zeppelinstr. 127/128, 14471 Potsdam
Ort
Potsdam
Land
Deutschland
Vom - Bis
01.04.2008 - 02.04.2008
Deadline
31.03.2008
Von
Bernhard Chiari, Militärgeschichtliches Forschungsamt

Zum Abendvortrag: Der am 29. August 1906 im badischen Offenburg geborene Oberst Dr. Hans Meier-Welcker war Sohn eines Militärjuristen und diente als Soldat in drei deutschen Armeen. 1925 in die Reichswehr eingetreten und zum Infanterieoffizier ausgebildet, avancierte er bis 1931 zum Kompanieführer. In der Wehrmacht durchlief er die Ausbildung zum Generalstabsoffizier und war während des Zweiten Weltkrieges im Westen, in Italien und an der Ostfront eingesetzt, zuletzt 1945 als Chef des Stabes eines Armee-Korps im Emsland.

Nach zweijähriger Kriegsgefangenschaft widmete sich der ehemalige Berufsoffizier in Tübingen dem Studium der Geschichte, das er mit der Promotion abschloß. Unter seinen akademischen Lehrern wurde er besonders von dem aus dem Exil zurückgekehrten Zeithistoriker Hans Rothfels beeinflußt. Von ihm übernahm er nicht nur den methodischen Zugriff auf Geschichte als quellengestützter Wissenschaft. Dessen Studien zum Widerstand gegen Hitler lieferten ihm auch wichtige Maßstäbe für den kritischen Umgang mit Militärgeschichte als Grundlage für ein ethisch gebundenes Soldatentum. Daraus entwickelte er 1952 als Leiter des Referats "Militärwissenschaft" in der Dienststelle Blank den Anspruch für eine neu zu gestaltende Militärgeschichte, die aus ihrer bisherigen Rolle als Generalstabswissenschaft heraustreten und sich künftig als Teildisziplin der allgemeinen Geschichtswissenschaft verstehen sollte.

Mit dem 1. Januar 1957 übernahm er die Aufstellung der Militärgeschichtlichen Forschungsstelle in Langenau bei Ulm, die 1958 nach Freiburg/Br. verlegt und in Militärgeschichtliches Forschungsamt umbenannt wurde. Als sein erster Amtschef öffnete er die militärgeschichtliche Forschung von Anfang an für einen erweiterten Methodenkanon, über den Militär und Krieg eingebettet werden sollten in die Rahmenbedingungen aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur. In der Debatte um den Standort von Militärgeschichte stellte er im Gegensatz zu den Stimmen, die weiterhin nach deren "praktischem Nutzen" für die Ausbildung von Soldaten suchten, ganz im Sinne von Jacob Burckhardt den "inneren Nutzen" von historischem Wissen als Anstoß zu einem differenzierten Durchdenken des Militärhandwerks heraus.

Auch nach seinem Abschied aus dem aktiven Dienst am 30. September 1964 blieb der Soldat und Wissenschaftler, der in seiner Person die Spannung zwischen beiden Rollen auf so produktive Weise zu überwinden verstanden hatte, der Geschichtsforschung aktiv verbunden.

Am 1. Januar 1983 starb Hans Meier-Welcker in Freiburg/Br. Das Militärgeschichtliche Forschungsamt weiß sich bleibend seiner Orientierung an einer wissenschaftlichen Militärgeschichte verpflichtet.

Programm

Dienstag, 1. April

19:00 Uhr: Öffentlicher Vortrag mit anschl. Empfang. Professor Dr. Reiner Wohlfeil (Hamburg): Oberst Dr. Hans Meier-Welcker

Mittwoch, 2. April

09:30-12:30 Uhr: Workshop "Von Hans Delbrück bis Walter Hubatsch. Deutsche Militärhistoriker im Spiegel der Zeit"

Oberstleutnant i.G. Dr. Sven Lange (BMVg): Hans Delbrück

Dr. Markus Pöhlmann (Bern): Amtliche Geschichtsschreiber – Hermann Mertz v. Quirnheim und Hans v. Haeften

Pause

Prof. Dr. Jost Dülffer (Köln): Andreas Hillgruber

PD Dr. Michael Epkenhans (Hamburg): Walter Görlitz und Walter Hubatsch

Aussprache

Kontakt

MGFA, Abteilung Forschung, Zeppelinstr. 127/128, 14471 Potsdam, Tel. +49 331 9714-540, Fax –507, Mail MGFAAF@bundeswehr.org. Die Teilnahme am Workshop ist kostenlos.

http://www.mgfa.de/html/veranstaltungen_2005.php?display_va=47d94f675a64a
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