Schwestern und Freundinnen. Beziehungs- und Kommunikationskulturen von und unter Frauen. Sechste Interdisziplinäre Konferenz zur Frauen- und Geschlechterforschung in Sachsen-Anhalt

Schwestern und Freundinnen. Beziehungs- und Kommunikationskulturen von und unter Frauen. Sechste Interdisziplinäre Konferenz zur Frauen- und Geschlechterforschung in Sachsen-Anhalt

Veranstalter
Prof. Dr. Eva Labouvie Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg Institut für Geschichte Geschichte der Neuzeit/Geschlechterforschung Zschokkestr. 32, Geb. 40 39104 Magdeburg
Veranstaltungsort
Ministerium für Gesundheit und Soziales des Landes Sachsen-Anhalt, Turmschanzenstr. 25, 39114 Magdeburg, Haus C, Großer Konferenzsaal 105
Ort
Magdeburg
Land
Deutschland
Vom - Bis
14.11.2008 - 15.11.2008
Deadline
15.10.2008
Website
Von
Carolin Doller

Die Konferenz widmet sich dem Thema „Schwestern und Freundinnen. Zur Kommunikations- und Beziehungskultur von und unter Frauen“ und damit Themenkomplexen, die von der geistes-, kultur-, erziehungs- und sozialwissenschaftlichen Forschung bisher eher stiefmütterlich behandelt wurden. Muss schon beim Thema „Frauenfreundschaften“ ein nur eingeschränktes wissenschaftliches Interesse konstatiert werden, so bilden die „Schwesternbeziehungen“ ein wahrhaftes Desiderat der Forschung. Diesem Defizit möchte die Konferenz durch eine interdisziplinäre Auseinandersetzung begegnen.
Dabei sollen die Wissens-, Beziehungs- und Kommunikationskulturen von Schwestern, verwandten und befreundeten Frauen unterschiedlicher sozialer Milieus von der Antike bis zur Gegenwart im europäischen Kontext, ihre Medien, Orte und Rituale, weibliche Schreib-, Brief- und Geselligkeitskulturen, Freundschaftskreise, Räume und Zeiten der Kontaktpflege im Mittelpunkt des interdisziplinären Austausches stehen. Aber auch grundlegende Fragen zu Freundschaft und Geschlechtszugehörigkeit, zur Nutzbarmachung interdisziplinärer Ansätze für die Genderforschung, zum Kontext weiblicher Beziehungspflege und -stiftung, der gesellschaftlichen, politischen, kulturellen oder mentalen Bedeutung und Prägekraft weiblicher Beziehungsnetze und Kommunikationssysteme, zu weiblicher Wissensvermittlung, Informationskultur, Formen des Wissenstransfers und zur Nutzung von Impulsen der „Kommunikationsrevolution(en)“ sollen an den beiden Konferenztagen in parallelen Workshops und Diskussionsrunden erörtert werden.
Der Konferenz schließen sich am zweiten Konferenztag (15.11.2008) die Mitgliederversammlung 2008 des „Arbeitskreises Historische Frauen- und Geschlechterforschung e. V.“ unter Vorsitz von Prof. Dr. Angelika Schaser (Universität Hamburg) und das Jahrestreffen des „Arbeitskreises Historische Frauen- und Geschlechterforschung e. V., Abt. Neue Bundesländer“ unter Leitung von Prof. Dr. Eva Labouvie (Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg) an.

Programm

Erster Konferenztag: 14. November 2008

Tagungszeit: 9.30 Uhr – 19.30 Uhr
Workshop 1 und 2 (parallel - vormittags)
Workshop 3 und 4 (parallel - nachmittags)

Vormittag:

9.30 Uhr: Begrüßungskaffee/-tee

10.00 Uhr: Begrüßung, Verteilung in die Workshops

Workshop 1: Weibliche Kommunikations- und Beziehungskulturen

Moderation: Prof. Dr. Barbara Dippelhofer-Stiem, Univ. Magdeburg, Inst. f. Soziologie

10.30-11.30 Uhr Dr. Margareth Lanzinger (Universität Wien, Inst. f. Geschichte), Schwestern – das Sichtbarwerden einer Beziehung in familialen Krisensituationen im 19. Jahrhundert

11.30-12.30 Uhr Dr. Renate Liebold (Universität Erlangen-Nürnberg, Inst. f. Soziologie), Die Praxis des Geschlechterhandelns in weiblichen Zusammenschlüssen – Ein Milieuvergleich

Workshop 2: Weibliche Kommunikations- und Beziehungskulturen

Moderation: Dr. Heike Steinhorst, Univ. Magdeburg, Inst. f. Germanistik

10.30-11.30 Uhr PD Dr. Sabine Eickenrodt (FU Berlin, Inst. f. Deutsche und Niederländische Philologie), Heilige Allianzen: Freundschaft und Erweckung in Briefen und Schriften Juliane von Krüdeners (1764-1824)

11.30-12.30 Uhr PD Dr. Bernhard Jahn (Univ. Magdeburg, Inst. f. Germanistik), Geschwisterbeziehungen auf der Bühne im 18. Jahrhundert

12.30-15.00 Uhr Mittagspause

Nachmittag:

Workshop 3: Freundinnen: Medien der Freundschaftspflege

Moderation: Prof. Dr. Eva Labouvie, Univ. Magdeburg, Inst. f. Geschichte

15.00-16.00 Uhr Prof. Dr. Gabriela Signori (Univ. Konstanz, Bereich Geschichte), „wisse herzeleyve sůstergin“. Freundschaftspraktiken und Freundschaftsrituale in Briefen von Frauen an Frauen im 14. und 15. Jahrhundert

16.00-17.00 Uhr Dr. habil. Beatrix Bastl (Direktorin Univ.bibl. und -archiv der Akad. d. bildenden Künste, Univ. Wien), „ins herz khan man kein sehen“. Weibliche Kommunikationskulturen innerhalb der adeligen familia der Frühen Neuzeit

17.00-17.30 Uhr Kaffee-/Teepause

17.30-18.30 Uhr Prof. Dr. Johanna Geyer-Kordesch (Univ. Glasgow, Europ. Natur- und Medizingeschichte), „Dein Bildnis zu dem ich von meinem Schreibsitze so oft hinaufblicke“: Schwestern im Geiste, heroische Musen

18.30-19.30 Uhr Dr. Ute Pott (Direktorin des Gleimhauses, Halberstadt), Distanz und Nähe, Leben und Literatur – zu den Frauenfreundschaften der Dichterin Anna Louisa Karsch

Workshop 4: Freundinnen: Rituale und Orte der Freundschaftspflege

Moderation: Dr. Ramona Myrrhe, Univ. Magdeburg, Koordinierungsstelle Frauen- und Geschlechterforschung in Sachsen-Anhalt

15.00-16.00 Uhr Dr. Bettina Baumgärtel (Stiftung museum kunst palast, Düsseldorf, Leiterin d. Gemäldegalerie), Angelika Kauffmann und der Freundschaftskult der Künstlerinnen

16.00-17.00 Uhr Claudia Häfner (Univ. Jena, SFB 482: „Ereignis Weimar – Jena. Kultur um 1800“), „Ich finde wieder Freundes Blick.“ Freundschaft in literarischer Geselligkeit – der Weimarer Musenverein

17.00-17.30 Uhr Kaffee-/Teepause

17.30-18.30 Uhr Prof. Dr. Pia Schmid (Univ. Halle, Inst. f. Pädagogik), Die Freundinnen Rahel Varnhagen und Pauline Wiesel. Zum Freundschaftskult im deutschen Bildungsbürgertum um 1800

18.30-19.30 Uhr Prof. Dr. Christa Ehrmann-Hämmerle (Univ. Wien, Inst. f. Geschichte), Von Edith und Eli, Hilda und Marianne … Zur Bedeutung von Freundinnen in Frauentagebüchern des 20.
Jahrhunderts

20.15 Uhr Abendessen

Zweiter Konferenztag: 15. November 2008

Tagungszeit: 9.00 Uhr – 13.00 Uhr
Workshop 5 und 6 (parallel - vormittags)
14.30-17.00 Uhr: Mitgliederversammlung 2008 des „Arbeitskreises Historische Frauen- und Geschlechterforschung e. V.“
17.30-18.30 Uhr: Jahrestreffen des „Arbeitskreises Historische Frauen- und Geschlechterforschung e. V.“, Neue Bundesländer

Vormittag:

Workshop 5: Schwestern: Eine besondere Beziehung: Schwesterlichkeit

Moderation: Prof. Dr. Elke Hartmann, HU Berlin, Inst. f. Geschichte

9.00-10.00 Uhr Dr. Ann-Cathrin Harders (Univ. Freiburg, Seminar f. Alte Geschichte), Sororitas? – Überlegungen zu einem Konzept der Schwesterlichkeit im antiken Rom

10.00-11.00 Uhr Dr. Katrinette Bodarwé (Univ. Regensburg, Inst. f. Geschichte), Befreundete Schwestern – Beziehungskulturen klösterlicher Frauen im Frühmittelalter

11.00-11.20 Uhr Kaffee-/Teepause

11.20-12.20 Uhr Carolin Doller (Univ. Magdeburg, Inst. f. Geschichte), „Ach, liebe Schwester, wie sehr sehne ich mich nach Dir!“ Beziehungen adliger Schwestern zwischen persönlicher Nähe und räumlicher Distanz

Workshop 6: Schwestern

Moderation: Dr. Karin Stukenbrock, Univ. Magdeburg, Med. Fak., Medizin, Geschichte, Ethik und Theorie der Medizin

9.00-10.00 Uhr Dr. Annette Vogt (MPI für Wissenschaftsgeschichte, Berlin), Schwestern und Freundinnen – Zur Beziehungskultur unter Naturwissenschaftlerinnen

10.00-11.00 Uhr PD Dr. Eva Brinkschulte (Univ. Magdeburg, Med. Fak., Geschichte, Ethik und Theorie der Medizin), Äskulaps pflegende Schwestern – Zum Leben und Wirken von Krankenschwestern zwischen beruflichen und privaten Bildungen (1870-1933)

11.00-11.20 Uhr Kaffee-/Teepause

11.20-12.20 Uhr Vera Bollmann, M.A./Prof. Dr. Corinna Onnen-Isemann (Hochschule Vechta, Inst. für Bildungs- und Sozialwissenschaften), Ältere Frauen und ihre Schwester – Thesen und empirische Befunde über Solidaritätsbeziehungen

12.20-13.00 Uhr Abschlussdiskussion und Ende der Tagung

13.00-14.30 Uhr Mittagspause

Nachmittag:

14.30-17.00 Uhr Mitgliederversammlung 2008 des „Arbeitskreises Historische Frauen- und Geschlechterforschung e. V.“

17.00-17.30 Uhr Kaffee-/Teepause

17.30-18.30 Uhr Jahrestreffen des „Arbeitskreises Historische Frauen- und Geschlechterforschung e. V.“, Neue Bundesländer

Kontakt

Carolin Doller

Otto-von-Guericke-Universität, Institut für Geschichte
Zschokkestr. 32, 39104 Magdeburg
0391-6716361
0391-6716400
mitarbeiter.labouvie@ovgu.de


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