Pax Perpetua. Neuere Forschungen zum Frieden in der Frühen Neuzeit

Pax Perpetua. Neuere Forschungen zum Frieden in der Frühen Neuzeit

Veranstalter
DFG-Projekt Friedensbildung um 1600. Juristisches Wissen um Frieden in Schweden und im Alten Reich; Prof. Dr. Siegrid Westphal, Dr. Inken Schmidt-Voges; Volker Arnke M.A.; Tobias Bartke M.A.
Veranstaltungsort
Zimeliensaal der Universitätsbibliothek Osnabrück, Alte Münze 16, 49074 Osnabrück
Ort
Osnabrück
Land
Deutschland
Vom - Bis
23.10.2008 - 24.10.2008
Deadline
23.10.2008
Website
Von
Inken Schmidt-Voges, Uni Osnabrück

Am 24. Oktober 2008 jährt sich der 350. Jahrestag des Westfälischen Friedensschlusses zum 10. Mal. Bereits 1998 diente das Jubiläum als Anlass für eine umfangreiche geschichtswissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema Frieden. Die großen Ausstellungen in Münster und Osnabrück auf der einen sowie die wissenschaftlichen Kongresse und Tagungen auf der anderen Seite bewiesen einen eindrucksvollen Forschungsaufwand, dessen Ergebnisse in zahlreichen Publikationen festgehalten wurden.

Einige dieser Werke gelten bis heute als bedeutende Grundlagen der historischen Friedensforschung.
Angesichts des seit dem Jubiläumsjahr verstrichenen Zeitraums stellt sich die Frage, welche Impulse des Ereignisses 1998 die Forschungslandschaft nachhaltig beeinflusst haben.

Welche Forschungsperspektiven sind also im Jahr 2008 in der historisch-wissenschaftlichen Auseinandersetzung nicht nur mit dem Ereignis 1648, sondern mit der gesamt-frühneuzeitlichen Friedensthematik von Bedeutung? Konkreter gilt es zu ermitteln, welche Herangehensweisen sich in den letzten zehn Jahren in der historischen Friedensforschung etabliert haben und welche Themen in aktuellen Projekten untersucht werden.

Diese Fragen sollen am 23. und 24. Oktober 2008 im Zentrum eines an der Universität Osnabrück ausgerichteten Workshops zum Thema Frieden in der Frühen Neuzeit stehen. Der interdisziplinär ausgerichteten Veranstaltung übergeordnet ist das Bestreben, die Erforschung der Friedensthematik aus verschiedenen Blickwinkeln und mit unterschiedlichen Herangehensweisen zu beleuchten. So sollen rechtsgeschichtliche, wissenshistorische, theologiegeschichtliche sowie politikhistorische Herangehensweisen diskutiert werden.

Ausrichter des Workshops ist das seit Juli 2007 durch die DFG geförderte Projekt „Friedensbildung. Das juristische Wissen um Frieden im Alten Reich und in Schweden um 1600“, das am Interdisziplinären Institut für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit (IKFN) an der Universität Osnabrück angesiedelt ist.

Programm

Donnerstag, 23. Oktober 2008

13.30: Prof. Dr. Siegrid Westphal / Dr. Inken Schmidt-Voges (Osnabrück): Begrüßung und thematische Einführung

I. Sektion: Mythos 1648?!

14.00: PD Dr. Michael Rohrschneider (Köln): „Neue Tendenzen der diplomatiegeschichtlichen Erforschung des Westfälischen Friedenskongresses“

14.45: Prof. Dr. Roland Czada (Osnabrück): „Das ‚Instrumentum Pacis Osnabrugense‘ im Lichte politikwissenschaftlicher Forschungsbeiträge“

15.30: Prof. Dr. Renger de Bruin (Utrecht): „Commemorations compared: Münster-Osnabrück (1998) and Utrecht-Rastatt (2013)“

16.15 Uhr Kaffeepause

II. Sektion: Neuere Forschungen zum Westfälischen Frieden

16.45: Dr. Ralf-Peter Fuchs (München): „Die Normaljahrsverhandlungen als moralischer Diskurs“

17.30: Kerstin Weiand (Marburg): „Auf dem Weg zum Reich als Friedensordnung? Reichständische Zielkonzeptionen in Münster und Osnabrück am Beispiel Hessen-Kassels“

18.15: Dr. Frank Kleinehagenbrock (Würzburg): „Die Wahrnehmung und Deutung des Westfälischen Friedens durch Untertanen der Reichsstände“

20.00 Uhr Gemeinsames Abendessen

Freitag, 24. Oktober 2008

III. Sektion: Pax civilis im Alten Reich

9.00: Prof. Dr. Horst Carl (Giessen): „Landfrieden und Völkerrecht – Ansätze völkerrechtlicher Praxis in der Landfriedenswahrung des 16. Jahrhunderts.”

9.45: Tobias Bartke M.A. (Osnabrück): „Friedensbildung. Das Juristische Wissen um Frieden im Alten Reich und Schweden um 1600“

10.30: Kaffeepause

11.00: Volker Arnke M.A. (Osnabrück): „Der juristische Friedensbegriff im frühen 17. Jahrhundert am Beispiel von Nicolaus Schaffshausens Schrift ‚De pace in genere‘“

11.45: Dr. Inken Schmidt-Voges (Osnabrück): „Ruhe oder Frieden? Das ‚Haus‘ in gesellschaftlichen Friedensordnungen“

12.30: Mittagspause

IV. Sektion: Frieden in den frühneuzeitlichen Niederlanden

14.00: Dr. Hans Peterse (Münster): „Friedenskonzepte und Freiheitsbegriff in den Niederlanden des 16. und 17. Jahrhunderts“

14.45: Dr. David Onnekink (Utrecht): „Between Balance of Power and Collective Security. The Dutch quest for Peace (1672-1731)”

15.30: Kaffeepause

V. Sektion: Frieden als internationale Herausforderung

16.00: Dr. Andreas Bauer (Osnabrück): „Pax, Pactum, Pacificatio. Zur inneren Struktur von Friedensstiftungen mit Mitteln des Rechts ab dem Augsburger Religionsfrieden bis zum Dreißigjährigen Krieg“

16.45: Dr. Andrea Weindl (Mainz): "Außereuropäische Welt und europäischer Frieden im 17. Jahrhundert“

17.30: Dr. Regina Dauser (Augsburg): „Der Friede und der Kampf um die Begriffe - Friedensverträge als Authentisierungsstrategien des europäischen Mächtesystems“

18.00: Abschlussdiskussion

DiskutantInnen
- Prof. Dr. Ronald G. Asch (Freiburg)
- PD Dr. Thomas Brockmann (Bayreuth)
- Prof. Dr. Johannes Burkhardt (Augsburg)
- Prof. Dr. Heinz Duchhardt (Mainz)
- Prof. Dr. Christoph Kampmann (Marburg)
- Prof. Dr. Maximilian Lanzinner (Bonn)
- Dr. Jürgen Luh (Potsdam)
- Dr. Martin Peters (Mainz)
- Dr. des. Esther Schinke (Frankfurt am Main)
- Dr. des. Therese Schwager (Frankfurt am Main)

Kontakt

Inken Schmidt-Voges

Universität Osnabrück, Neuer Graben 19
49069 Osnabrück
0541 969 4383

inken.schmidt-voges@uni-osnabrueck.de


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