Verfassunggebungen in Mittel- und Osteuropa nach 1918

Verfassunggebungen in Mittel- und Osteuropa nach 1918

Veranstalter
Dr. Stefan Gerber, Jena Dr. Martin Siebinger, Jena Prof. Dr. Joachim von Puttkamer, Jena
Veranstaltungsort
Universitätshauptgebäude
Ort
Jena
Land
Deutschland
Vom - Bis
16.10.2008 - 18.10.2008
Website
Von
Stefan Gerber, Jena

Gegenstand der Tagung ist eine vergleichende geschichtswissenschaftliche und rechtshistorische Betrachtung der Verfassungsgebungsprozesse in Mittel- und Osteuropa nach dem Ersten Weltkrieg.

Staatsbildungen und Verfassunggebungen sollen weniger als Modernisierungsprozesse – also als Prozesse einer mehr oder minder vollständigen „Durchsetzung“ neuer gegen dysfunktional oder sozial obsolet gewordene Organisationsformen, Normen und Werte – sondern als Kommunikationsprozesse in den Blick genommen werden, die den Wandel politischer Repräsentations- und Integrationsformenformen zugleich sichtbar machen und vorantreiben. Stärker als es bei der vorrangigen Orientierung an den politisch-staatlichen „Ergebnissen“ von Verfassunggebungen gemeinhin geschieht, soll zum einen der Verfassungsgebungsprozess selbst, seine konkreten Erscheinungs- und Verlaufsformen, Darstellungen, Wahrnehmungen und die Performanz politischen Handelns ins Zentrum der Analyse gerückt werden. Zum anderen geht es um die Frage, welche Ansatzpunkte und/oder Belastungen aus den konkreten Verfassungsgebungsprozessen für die Herausbildung von "Verfassungskulturen" erwuchsen.

Programm

Donnerstag, 16. Oktober 2008
Aula, Universitätshauptgebäude (UHG)

18 Uhr c. t.
Öffentlicher Abendvortrag
Volk und Feind. Der Erste Weltkrieg und der Formwandel von Politik in Europa
Prof. Dr. Thomas Mergel (Berlin)

Freitag, 17. Oktober 2008

9.00-9.30 Uhr Begrüßungen

9.30-10.15
Von der Reichsreform zur Republik. Verfassungsentwicklung und Verfassunggebung in der Habsburgermonarchie und in (Deutsch)Österreich 1917-1920.
PD Dr. Matthias Stickler (Würzburg)

10.30-11.15
Bürgerkrieg und Verfassunggebung. Positionen des deutschen Katholizismus zur politischen Neugestaltung 1918-1923.
Dr. Stefan Gerber (Jena)

11.15-12.00
Der Umbau der Gesellschaft in der Anfangsphase der Weimarer Republik. Implementierung eines neuen Familienbildes durch Verfassungs- und Privatrecht.
Dr. Martin Siebinger (Jena)

14.00-14.45
Polnische Verfassungen im verfassungskulturellen Kontext.
Prof. Dr. Miroslaw Wyrzykowski (Warschau)

14.45-15.30
Exklusion und Inklusion. Zur Entwicklung der russischen Verfassungskultur 1917-1993.
Prof. Dr. Angelika Nußberger (Köln)

16.00-16.45
Kommunikationen und Inszenierungen in der tschechoslowakischen Verfassungskultur nach 1918.
Dr. Jana Osterkamp (München)

16.45-17.30
Demokratische Defizite bei der Rechtfertigung der Herrschaft in Jugoslawien von 1918 bis 1990
Prof. Dr. Zvonko Posavec (Zagreb)

Sonnabend, 18. Oktober 2007

9.00-9.45
Die großrumänische Verfassung von 1923. Ein gescheiterter Integrationsversuch.
Dr. Dietmar Müller (Leipzig)

9.45-10.30
Verfassungswandel und Gewalt in der Phase der Machtübernahme des Faschismus in Italien.
Prof. Dr. Thomas Kroll (Jena)

10.30-11.15
Schlußdiskussion
(Prof. Dr. Joachim von Puttkamer)

Kontakt

Dr. Stefan Gerber
FSU Jena, Historisches Institut
Fürstengraben 13, 07743 Jena
Tel.: 03641-944443
Fax: 03641-944432
E-mail: <rebreg@web.de>


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Sprach(en) der Veranstaltung
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