Innenraum und Außenraum: Wie formt der Platz die Stadt?

Innenraum und Außenraum: Wie formt der Platz die Stadt?

Veranstalter
Forschergruppe "Piazza e monumento", Kunsthistorisches Institut Florenz (Max-Planck-Institut)
Veranstaltungsort
Via Giuseppe Giusti 44
Ort
Firenze
Land
Italy
Vom - Bis
06.11.2008 - 09.11.2008
Website
Von
Dr. Cornelia Jöchner

Innenraum und Außenraum: Wie formt der Platz die Stadt?

Als charakteristische Hervorbringungen der Stadt ziehen Plätze durch ihre Zugänglichkeit und unbebaute Form besondere Aktivitäten an, die dadurch erst möglich werden. Darüber entscheiden nicht zuletzt die Gebäude und Ausstattungen, aber auch die Straßen und Wegeverbindungen, die den Raum des Platzes herstellen. Die Modellierung des Platzes als Raum unterliegt so einer Vielfalt von Faktoren. Eine entscheidende Zäsur erfährt der Platz in der Neuzeit, wenn er sich die Platzwände unterordnet und seinerseits auf die Stadt Einfluss nimmt, die er von nun an durch Sichtbeziehungen und Achsen strukturiert.
Das Symposium möchte diese Doppelfunktion des Platzes - einerseits durch die Stadt bestimmt zu sein, andererseits in diese zurückzuwirken – ins Zentrum seiner Diskussionen rücken. Der Raum des Platzes ist keineswegs nur eine ´Bühne´, vielmehr formt er das soziale Miteinander der Stadt durch seine spezifischen Mittel und stellt es dar. Als Außenraum wird der Platz so zum Innen, dessen Medien die Kräfte der Stadt einbinden und öffentlich erfahrbar machen. Hier geht es um die Frage, wie die verschiedenen Medien (Architektur, Skulptur und andere Bildkünste, Heraldik, ephemere Ausstattungen) den Platz als Raum ´einrichten´, aber auch darum, wie die urbanistischen Strukturen seine Gestalt prägen. Dabei verknüpft sich der Platz in seiner Gestaltung mit sozialen und politischen Ordnungen des Raumes (der Stadt, des Territoriums, der Nation und anderen politischen Einheiten). Vielfach rückgebunden und beansprucht, ist er meist kein zu einem bestimmten Zeitpunkt abgeschlossenes „Werk“, sondern erfährt immer wieder Aktualisierungen und Neubesetzungen, die ihn als Raum stets neu „bauen“.
Solche Raum-Zeit-Probleme treten in der Erforschung der Plätze klar hervor, doch gibt es bisher wenige Erkenntnisse, wie das zeitliche Potential der Plätze als Aufbaufaktor wirkt. Die Konferenz möchte eine methodisch reflektierte Diskussion darüber anregen, was die longue durée der Plätze gestaltet, und privilegiert daher nicht bestimmte Epochen oder Regionen.

Programm

INNENRAUM UND AUSSENRAUM: WIE FORMT DER PLATZ DIE STADT?

Als charakteristische Hervorbringungen der Stadt ziehen Plätze durch ihre Zugänglichkeit und unbebaute Form besondere Aktivitäten an, die dadurch erst möglich werden. Darüber entscheiden nicht zuletzt die Gebäude und Ausstattungen, aber auch die Straßen und Wegeverbindungen, die den Raum des Platzes herstellen. Die Modellierung des Platzes als Raum unterliegt so einer Vielfalt von Faktoren. Eine entscheidende Zäsur erfährt der Platz in der Neuzeit, wenn er sich die Platzwände unterordnet und seinerseits auf die Stadt Einfluss nimmt, die er von nun an durch Sichtbeziehungen und Achsen strukturiert.
Das Symposium möchte diese Doppelfunktion des Platzes - einerseits durch die Stadt bestimmt zu sein, andererseits in diese zurückzuwirken – ins Zentrum seiner Diskussionen rücken. Der Raum des Platzes ist keineswegs nur eine ´Bühne´, vielmehr formt er das soziale Miteinander der Stadt durch seine spezifischen Mittel und stellt es dar. Als Außenraum wird der Platz so zum Innen, dessen Medien die Kräfte der Stadt einbinden und öffentlich erfahrbar machen. Hier geht es um die Frage, wie die verschiedenen Medien (Architektur, Skulptur und andere Bildkünste, Heraldik, ephemere Ausstattungen) den Platz als Raum ´einrichten´, aber auch darum, wie die urbanistischen Strukturen seine Gestalt prägen. Dabei verknüpft sich der Platz in seiner Gestaltung mit sozialen und politischen Ordnungen des Raumes (der Stadt, des Territoriums, der Nation und anderen politischen Einheiten). Vielfach rückgebunden und beansprucht, ist er meist kein zu einem bestimmten Zeitpunkt abgeschlossenes „Werk“, sondern erfährt immer wieder Aktualisierungen und Neubesetzungen, die ihn als Raum stets neu „bauen“.
Solche Raum-Zeit-Probleme treten in der Erforschung der Plätze klar hervor, doch gibt es bisher wenige Erkenntnisse, wie das zeitliche Potential der Plätze als Aufbaufaktor wirkt. Die Konferenz möchte eine methodisch reflektierte Diskussion darüber anregen, was die longue durée der Plätze gestaltet, und privilegiert daher nicht bestimmte Epochen oder Regionen.

Internationales Symposium des Kunsthistorischen Instituts in Florenz (Max-Planck-Institut), 6.-9. November 2008

- Organisiert von der Forschergruppe „Piazza e monumento“ -

Donnerstag, 6. 11 2008
9:00 Alessandro Nova: Begrüßung

EINFÜHRUNG – INTRODUCTION

9:05 Cornelia Jöchner
Von innen nach außen: die Kunstgeschichte und der Platz

9:40 Alessandro Nova
Il monumento e il centro della piazza: lo spazio della città e le sue presenze fantasmatiche

DER PLATZ FORMT UND BESETZT ÖFFENTLICHEN RAUM – PIAZZAS AND THE SHAPING OF PUBLIC SPACE
Moderation: Hannah Baader

10:15 Christian Freigang
Antijüdische Pogrome, patrizische Oligarchie und Platzbildung in Nürnberg, Würzburg und Frankfurt in der Mitte des 14. Jh.

11:00 Pause

11:30 Stephanie Hanke
„Più libero di qualsivoglia altro luogo?“ Die Piazza Banchi in Genua

12:15 Mirella Loda
Spazi inclusivi, spazi transeunti, spazi dedicati: continuità e discontinuità nelle pratiche di uso delle piazze fiorentine

PLATZSKULPTUR: VOM KÖRPER ZUM RAUM – PUBLIC SCULPTURE: FROM BODIES TO SPACE
Moderation: Michael Cole

15:00 Sarah Blake McHam
The Final Interpretation of Renaissance History in Florence:
Cosimo I. de’ Medici’s Equestrian Monument

15:45 Anne Lutun
Image and Imagination, Inside and Outside: The Role of the Piazzas at the Sacro Monte of Varallo

16:30 Pause

17:00 Diane Bodart
La piazza quale teatro regio nei regni di Napoli e di Sicilia nei secoli XVII e XVIII

ABENDVORTRAG – EVENING LECTURE
Moderation: Cornelia Jöchner

19:00 Franz Alto Bauer
Vom Platz zum Museum? Das Forum Romanum zwischen Antike und Mittelalter

Freitag, 7. 11 2008

ZENTRUM UND PERIPHERIE: DER PLATZ GESTALTET STADT – CENTRE AND PERIPHERY: THE SQUARE DEFINES THE CITY
Moderation: Alessandro Nova

9:30 Wolfgang Loseries
Die Metamorphosen der Piazza del Duomo in Siena

10:15 Brigitte Sölch
Zwischen Zentrum und Peripherie: Vigevano und das frühneuzeitliche Forum als „Fiktion“

11:00 Pause

11:30 Areli Marina
The Campo of the Cathedral: San Pietro di Castello in Venice

12:15 Martin Gaier
Backstage as a stage. Die Campi Venedigs

DER PLATZ ALS INNENRAUM UND AUSSENRAUM – INSIDE OUT IN THE PIAZZA
Moderation: Christian Freigang

15:00 Hendrik Ziegler
Der Innenhof als Königsplatz: eine alternative Form fürstlicher Stadtraumgestaltung in der Frühen Neuzeit

15:45 Andreas Nierhaus
Ein Platz für Helden? Das Wiener „Kaiserforum“ und seine architektonischen Inszenierungen

16:30 Pause

17:00 Géraldine Texier-Rideau
Place et marché alimentaire à Paris au XIXe siècle: une cohabitation difficile

Samstag, 8. 11 2008

PLATZGRENZEN – DEFINING BORDERS
Moderation: Stephanie Hanke

9:30 Frithjof Schwartz
Platzgrenzen – Platzbühnen. Die Platzanlagen vor Santa Maria Novella und die neuen Aufgaben als platea comunis

10:15 Jörg Stabenow
Die Kirche formt den Platz. Genese und Gestalt frühneuzeitlicher Kirchenvorplätze

11:00 Pause

11:30 Richard Bösel
Das Collegio Romano – Fassadenarchitektur und öffentlicher Raum im Spannungsfeld zwischen modestia religiosa und päpstlichem Repräsentationswillen

12:15 Jana Teuscher
Wie wird die Fassade Bestandteil des Platzes? Das Verhältnis der Kirchenfassade zum Platz im Rom des 17. Jahrhunderts

PERFORMANZEN DES PLATZES – PERFORMATIVE INTERACTION
Moderation: Brigitte Sölch

15:00 Niall Atkinson
Suoni, Rumori, Voci: The Acoustic Dimensions of the Italian Piazza

15:45 Maddalena Spagnolo
Sulle orme di Momo: critica d’arte in piazza a Roma e a Firenze
nel ‘500

16:30 Pause

17:00 Magdalena Nieslony
„Die Straßen sind unsere Pinsel, die Plätze – unsere Paletten“: Der Petrograder Schloßplatz als Schauplatz der Revolutionsfeste

Sonntag, 9. 11 2008

(VER-)FORMUNGEN DES PLATZES – (DE)FORMATIONS OF THE PIAZZA
Moderation: Cornelia Jöchner

9:30 Christof Thoenes
Kapitol und Petersplatz

10:15 Costanza Caraffa
Da plateia a piazza. La piazza del Duomo di Siracusa (Athenaion) in Ortigia

11:00 Pause

11:30 Peter Müller
Der „Zentrale Platz“ in Ostberlin. Metamorphosen zwischen Monument und Raum

12:15 Zühal Özcan
The „Piazza“ Adventure of Anatolian Cities in Time and Space: The example of Ankara, Turkey

Kunsthistorisches Institut in Florenz
Max-Planck-Institut
Via Giuseppe Giusti 38
50121 Firenze
Italien

Kontakt:
Öffentlichkeitsarbeit:
Astrid.Müller@khi.fi.it
++39 055 249 11 90

Forschergruppe „Piazza e monumento“:
Dr. Cornelia Jöchner
Joechner@khi.fi.it

Kontakt

Cornelia Joechner

Kunsthistorisches Institut Florenz
Via Giuseppe Giusti, 44
0039/055/2491191

Joechner@khi.fi.it

www.khi.fi.it
Redaktion
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Englisch, Französisch, Deutsch, Italienisch
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