Der Blick von außen: Nachbarn über die Wiedererlangung der Unabhängigkeit Polens (1918). Öffentliche Jahresvollversammlung der Societas Jablonoviana

Der Blick von außen: Nachbarn über die Wiedererlangung der Unabhängigkeit Polens (1918). Öffentliche Jahresvollversammlung der Societas Jablonoviana

Veranstalter
Societas Jablonoviana Polnisches Institut Leipzig
Veranstaltungsort
Polnisches Institut Leipzig, 04109 Leipzig, Markt 10
Ort
Leipzig
Land
Deutschland
Vom - Bis
28.11.2008 -
Von
Societas Jablonoviana

Der Erste Weltkrieg hatte im Ergebnis die Mächte in Europa zu Fall gebracht, die an der Aufrechterhaltung der Teilung Polens seit dem 18. Jahrhundert beteiligt waren: Während Preußen-Deutschland und das Habsburger Kaiserreich den Krieg verloren hatten, versank das Russische Reich im revolutionären Aufbruch und im Chaos des Bürgerkriegs. Schon während des Weltkriegs begab sich Polen angesichts der sich verändernden machtpolitischen Lage teils im Interesse der Mittelmächte, vor allem aber aus eigener politischer und militärischer Kraftanstrengung auf den Weg zur Unabhängigkeit, die vor genau 90 Jahren 1918 ausgerufen und mit Unterstützung der Westmächte im Versailler Vertrag 1919 besiegelt wurde. Bis 1921 dauerten noch Kämpfe um die Grenzen des wiederhergestellten polnischen Staates an, denn weder die alten Großmächte Deutschland und Russland/Sowjetunion noch die in der unmittelbaren Nachbarschaft Polens neu enstehenden Nationalstaaten waren in der Lage, mit Polen ohne territoriale Interessenkonflikte auszukommen.
Die Wiederherstellung Polens 1918 ist ein zentrales Ereignis nicht nur für die polnische Geschichte, sondern für die nationalgeschichtliche Entwicklung Ostmitteleuropas überhaupt. Das Kolloquium geht gezielt der Frage nach, welchen Platz die Wiedererlangung der Unabhängigkeit Polens in der zeitgenössischen Wahrnehmung und in den Erinnerungskulturen seiner Nachbarn eingenommen hat. Nationalgeschichten sind nämlich stets in einem beträchtlichen Teil zugleich Beziehungsgeschichten Europas.

Die Societas Jablonoviana
(Fürstlich Jablonowskische Gesellschaft der Wissenschaften zu Leipzig) wurde im ausgehenden 18. Jahrhundert vom Fürsten Józef Aleksander Jabłonowski (1711-1777), einem polnischen Mäzen der Kultur und Wissenschaften, an der Leipziger Universität ins Leben gerufen. Ihr Ziel war es, die Wissenschaften zu fördern, indem jährlich Preisfragen zu Mathematik/Physik, Ökonomie und zur polnischen/slawischen Geschichte aus¬geschrieben und die besten Arbeiten mit dem Jabłonowski-Preis ausgezeichnet wurden.

Programm

Beginn: 17.00 Uhr

Begrüßung:
Michał Maliszewski
(Direktor des Polnischen Instituts)

Prof. Dr. Dietrich Scholze
(Präses der Societas Jablonoviana)

Einführung:
Dr. Ewa Tomicka-Krumrey
(Geschäftsführerin der Societas Jablonoviana)

Moderation:
Dr. Andreas Lawaty
(Nordost-Institut Lüneburg/Societas Jablonoviana)

Prof. Dr. Werner Benecke
(Europa-Universität Viadrina Frankfurt/O)
Die imperiale Sicht auf die Unabhängigkeit Polens.
Die deutsche und die sowjetische Perspektive

Prof. Dr. Alvydas Nikžentaitis
(Lithuanian Institute of History)
„In den Fesseln Polens. Geschichte Litauens als identitätsstiftendes Gedächtnis“

Dr. Rudolf Mark
(Universität der Bundeswehr Hamburg)
„Junger Wein in alten Schläuchen? Die polnische Dimension der ukrainischen Frage“

Prof. Dr. Miloš Řeznik
(Technische Universität Chemnitz)
„Brüdervolk oder Erbfeind? Die polnische Staatsbildung aus tschechischer Sicht“

Diskussion

Anschließend kleiner Empfang

Kontakt

Ewa Tomicka-Krumrey

GWZO, Luppenstr. 1B, 04177 Leipzig

03419735564
03419735569
tomcika@rz.uni-leipzig.de

http://www.uni-leipzig.de/gwzo http://www.uni-leipzig.de/jablonoviana
Redaktion
Veröffentlicht am
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
Sprache der Ankündigung