Die Idee der Freiheit steht, eingebunden in ein dichtes Netz von Beziehungen zu Begriffen wie Subjektivität, Rationalität, Moralität und Existenzialität, seit jeher im Fokus der praktischen Philosophie. Dabei bezieht der Begriff seine Sprengkraft aus der Spannung zwischen zwei Rollen: als metaphysische oder anthropologische Wesensbestimmung des Menschen einerseits und andererseits als Bezeichnung eines politischen Ideals, das in konkreten menschlichen Lebensformen mehr oder weniger realisiert oder verfehlt werden kann.
Rousseaus Auftaktfanfare zum Gesellschaftsvertrag, »Der Mensch ist frei geboren, und überall liegt er in Ketten«, intoniert diese Spannung. In diesem Sinn steht die Idee der Freiheit nicht nur praktisch, sondern auch begrifflich unter komplexen Bedingungen, deren genaues Verständnis allein uns begreiflich machen kann, was wir mit »Freiheit« eigentlich meinen.
Für eine Teilnahme am Kolloquium ist die zumindest passive
Beherrschung der drei Diskussionssprachen Französisch, Englisch und Deutsch unerlässliche Voraussetzung.