Biographie und Politik

Biographie und Politik

Veranstalter
Sektion Biographieforschung in der DGS in Koopertation mit Forschungsstelle Widerstandsgeschichte von FU Berlin und Gedenkstätte Deutscher Widerstand Berlin; Methodenzentrum Sozialwissenschaften der Georg-August-Universität Göttingen; DFG-Projekt: "Politische Biographien im Generationsverlauf 1945-1968. Politisches Handeln und Prozesse der Sanktionierung und Inhaftierung in Ost- und Westdeutschland" am Institut für Kulturwissenschaft der Universität Bremen
Veranstaltungsort
Forschungsstelle Widerstandsgeschichte
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
03.07.2009 - 04.07.2009
Deadline
31.03.2009
Website
Von
Sektion Biographieforschung in der DGS


In der Analyse zeithistorischer und gegenwärtiger politischer Phänomene werden Potentiale einer wissenssoziologisch und interaktionstheoretisch fundierten biographietheoretischen Perspektive kaum genutzt.

Der Workshop möchte eine Diskussion, die in einer Session der Sektion Biographieforschung auf dem Soziologiekongress 2008 begonnen hat, fortführen und vertiefen. Diskutiert werden soll politisches als stets biographisch kontextualisiertes Handeln: In welchen gesellschaftlich-biographischen Kontexten findet politisches Handeln statt? Inwieweit stellen politische Aktivitäten biographische Verarbeitungsformen spezifischer Erfahrungen dar? Welche Folgen haben konkrete politische Handlungen wiederum für weitere biographische und gesellschaftliche Entwicklungen?
In dem Workshop sollen auf der Basis neuerer empirischer Arbeiten konzeptionell das Verhältnis von Politik/politischem Handeln und Biographie aus biographietheoretischer Perspektive diskutiert und Spezifika des Forschungsfeldes konturiert werden. Willkommen sind Beiträge aus unterschiedlichen Disziplinen, die sich mit Mitgliedern politischer Gruppierungen ebenso befassen können wie mit Menschen, die im Umfeld sozialer Bewegungen eher implizit politisch aktiv (gewesen) sind. Sie können sich auf Ausschnitte des gesamten politischen Spektrums beziehen und z.B. Handeln in kritisch-emanzipativen, konservativen oder extrem rechten Zusammenhängen zum Gegenstand haben.

Biographieanalytische Fragestellungen sollen unter anderem mit Blick auf folgende Gegenstandsbereiche verfolgt werden:
- Herrschaftshandeln und Widerstand/Opposition in modernen Diktaturen
- Politische und soziale Bewegungen, historisch und gegenwärtig
- Politische Parteien, Funktionäre, Organisationen, Institutionen
- Gesellschaftlich-politische Transformationsprozesse
- Das Wirken politischer Entscheidungsträger/innen

Der Workshop zielt darauf ab, konzeptionelle Überlegungen, methodologische Zugänge und methodische Herangehensweisen zu diskutieren sowie Leistungen und Grenzen biographieanalytischer Ansätze und Spezifika des Verhältnisses von Politik und Biographie anhand von konkreten empirischen Forschungsprojekten zu reflektieren.

Neben Vorträgen, die eine Länge von 20-25 Minuten nicht überschreiten sollten, besteht die Möglichkeit, noch nicht abgeschlossene Arbeiten in Form kleiner Arbeitsgruppen – auch unter Bezugnahme auf Datenmaterialien – zu diskutieren. Bei Interesse an dieser materialorientierten Arbeitsform bitten wir, dies extra zu vermerken.

Die Vorschläge mit kurzen Abstracts (1-2 Seiten) bitten wir bis zum 31.03.2009 einzureichen bei:
Christine Müller-Botsch (Berlin): mueller-botsch@gmx.de
Michaela Köttig (Göttingen): michaela.koettig@gmx.de
Martina Schiebel (Bremen): schiebel@uni-bremen.de

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