Transit und Transformation. Osteuropäisch-jüdische Migranten in Berlin 1918 bis 1939

Transit und Transformation. Osteuropäisch-jüdische Migranten in Berlin 1918 bis 1939

Veranstalter
Osteuropa-Institut der Freien Universität Berlin, Abteilung für Geschichte Osteuropas; DFG-Projekt Charlottengrad und Scheunenviertel - Osteuropäisch-jüdische Migranten im Berlin der 1920er/1930er Jahre in Kooperation mit dem Jüdischen Museum Berlin und der Wissenschaftlichen Arbeitsgemeinschaft des Leo Baeck Instituts
Veranstaltungsort
Centrum Judaicum / Jüdisches Museum Berlin
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
17.10.2009 - 19.10.2009
Von
DFG-Projekt Charlottengrad und Scheunenviertel - Osteuropäisch-jüdische Migranten im Berlin der 1920er/1930er Jahre

Seit Ende des 19. Jahrhunderts war Berlin für Juden aus Osteuropa Zuflucht und Zwischenstation. Das Scheunenviertel und Charlottengrad bildeten die Lebensmittelpunkte der Migranten und Migrantinnen, die die deutsche Hauptstadt zu einem Zentrum jüdischer Kultur machten und zugleich Teil der multikulturellen Stadtlandschaft waren. Ihre Erfahrungen, Weltwahrnehmungen und Überlebensstrategien in der Metropole stehen im Mittelpunkt der Konferenz.

Die Konferenz wird am 17.10.2009 mit einem Festvortrag von Prof. Dr. Dan Diner zum Thema "Eine kurze jüdische Achsenzeit: 1918-1938 als existenzielle Konstellation" im Centrum Judaicum um 19.00 Uhr eröffnet werden. Am 18. und 19.10.2009 findet die Konferenz im Jüdischen Museum Berlin statt.

Die Konferenz wird simultan übersetzt (deutsch, englisch, russisch). Verpflegung ist optional gegen einen Unkostenbeitrag (15 €, erm. 7,50 €) möglich. Um Anmeldung wird gebeten unter konferenz@jmberlin.de oder unter Tel. (030) 25993 353. Weitere Informationen finden Sie unter www.charlottengrad-scheunenviertel.de

Programm

Samstag, 17.10.2009

19:00 Centrum Judaicum
BEGRÜSSUNG Gertrud Pickhan
FESTVORTRAG Dan Diner Eine kurze jüdische Achsenzeit: 1918-1938 als existenzielle Konstellation

Sonntag, 18.10.2009
Jüdisches Museum Berlin

9:00
EINFÜHRUNG Gertrud Pickhan, Verena Dohrn

9:30-11:00
TOPOGRAPHIE
Moderation: Trude Maurer

Anne-Christin Saß
Zwischen den Welten: Das Scheunenviertel als transnationaler Grenzraum

Gennady Estraikh
Das Weimarer Berlin als ein internationales jiddisches Pressezentrum

Shachar Pinsker
Die Stadtcafés von Berlin: Räume der hebräischen und der jiddischen Moderne

11:00 Kaffeepause

11:30-13:00
WAHRNEHMUNGEN
Moderation: Dan Laor

Mikhail Krutikov
Das Nachleben des Weimarer Berlin in der jiddischen Literatur

Marc Caplan
Die Korridore in Berlin: Nähe, Abseits und Überwachung in Dovid Bergelsons Pensionsgeschichten

Karin Neuburger
Fiktion und Wirklichkeit: Micha Yosef Berdyczewskis Leben und Werk in Berlin (1912-1921)

13:00-14:00 Mittagessen

14:00-15:30
VERHANDLUNGEN
Moderation: Michael Brenner

Barry Trachtenberg
Weimarer und jiddischer Universalismus: Das Projekt Di algemeyne entsiklopedye

Vladimir Khazan
Der Beitrag der Brüder Aaron und Isaak Steinberg zur Geschichte des Russisch-Jüdischen Berlin

Tamara Or
Berlin, Nachtasyl und Hauptstadt der hebräischen Diaspora

15:30-16:00 Kaffeepause

16:00-17:30
IDENTIFIKATIONEN
Moderation: Karl Schlögel

Avidov Lipsker
Berlin: Heterotopia des Zögerns und der Entschiedenheit: Der Fall Benjamin Harz

Albert Baumgarten
Die russische Identität der russischen Juden im Zwischenraum: Joseph Bikerman und die Vaterländische Vereinigung der russischen Juden im Ausland

Markus Wolf
Russische Juden gegen einen jüdischen Bolschewismus: Das Beispiel der Vaterländischen Vereinigung im Berlin der 1920er Jahre

Montag, 19.10.2009

9:00-10:30
TRANSFERS
Moderation: Oleg Budnickij

Alexander Ivanov
Berlins ORT und die deutsche Judenheit: Kommunikation, Interaktion, Kooperation in den 1920/30er Jahren

Alexandra Poljan
Produktive Hilfe im Russisch-Jüdischen Berlin. Der Verband der russischen Juden in Deutschland: Wohltätigkeit und Politik

Arndt Engelhardt
Über die Verbreitung von Wissen: Jüdische Intellektuelle und die Encyclopaedia Judaica (1928-1934) im Berlin der Zwischenkriegszeit

10:30-11:00 Kaffeepause

11:00-12:30
ÜBERSETZUNGEN
Moderation: Matthias Freise

Olaf Terpitz
Translatio imperii: Wie russische Juden in Berlin Russland neu erschufen

Britta Korkowsky
Šklovskijs Erzähler, Kiplings Kater und das Freiheitsparadoxon in „Zoo oder Briefe nicht über die Liebe“

Zsuzsa Hetényi
Nomen est ponem? Namen und Identität in der Emigrantenliteratur

12:30-13:30Mittagessen

13:30-15:00
TRANSFORMATIONEN
Moderation: Monika Richarz

Susanne Marten-Finnis
Künstler als Animateure: Bildwelten im Russischen Berlin und Transformation westlicher Wohnkultur

Rachel Seelig
Ein jiddischer Dichter in Berlin. Moishe Kulbaks „Naye lider“ and die Blüte der jiddischen Poesie im Exil

Anat Feinberg
„Wir laden Sie höflich ein”: Der Grüngard-Salon und die jüdisch-zionistische Geselligkeit im Berlin der 1920er Jahre

15:00-15:30 Kaffeepause

15:30-17:00
TRANSIT
Moderation: Gertrud Pickhan

Tobias Brinkmann
Zwischenstation: Berlin als Schnittstelle der jüdischen Migration nach 1918

Gerben Zaagsma
Berlins Platz in den transnationalen Netzwerken der radikalen jüdischen Migranten

Jeffrey Wallen
Migrantenvisionen - Das Scheunenviertel und Boyle Heights, Los Angeles

17:15-17:45
ZUSAMMENFASSUNG David Myers

Kontakt

Alina Bothe

Freie Universität Berlin, Osteuropa-Institut
Abteilung für Geschichte Osteuropas

bothe@zedat.fu-berlin.de

www.charlottengrad-scheunenviertel.de
Redaktion
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Englisch, Deutsch, Russisch
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