Kommunikationsräume des Europäischen – Jüdische Wissenskulturen jenseits des Nationalen. Abschlusskonferenz des BMBF-Verbundprojekts

Kommunikationsräume des Europäischen – Jüdische Wissenskulturen jenseits des Nationalen. Abschlusskonferenz des BMBF-Verbundprojekts

Veranstalter
Simon Dubnow Institut für jüdische Geschichte und Kultur e. V. an der Universität Leipzig
Veranstaltungsort
Goldschmidtstraße 28, 04103 Leipzig, Veranstaltungsraum, Erdgeschoss
Ort
Leipzig
Land
Deutschland
Vom - Bis
08.10.2009 - 09.10.2009
Deadline
05.10.2009
Von
Dr. Peter Krause

Das durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Verbundprojekt "Kommunikationsräume des Europäischen" befasst sich mit den transnationalen Kommunikationsformen jüdischer Wissenskulturen im 19. und 20. Jahrhundert. Ausgehend vom diasporischen Charakter jüdischer Lebenswelten untersuchen Historiker, Judaisten, Soziologen, Philosophen, Literaturwissenschaftler, Didaktiker und Museologen aus interdisziplinärer Perspektive die transterritorialen Netzwerke jüdischer Lebenswelten. Sie beschäftigen sich damit, wie jüdische Lebenswelten Wissen über Distanzen, Räume und kulturelle Grenzen hinweg transportierten und damit, wie jüdischen Wissenskulturen das Europäische gleichsam eingeschrieben wurde. Das Europäische wird nicht als ein feststehender Ort, als eine homogene Einheit oder als ein abgrenzbares Territorium angesehen; vielmehr soll die Perspektive jüdischer Wissenskulturen den Blick auf das Europäische schärfen: auf all jene Attribute, die die Überwindung von räumlicher, religiöser und kultureller Grenzen betreffen. Das Ziel des Projekts ist es, durch das Besondere jüdischer Wissenskulturen das Allgemeine des Europäischen zu verstehen.
Für dieses inhaltliche Ziel kooperieren vier Institutionen miteinander:
- Simon-Dubnow-Institut, Leipzig
- Jena Center Geschichte des 20. Jahrhunderts
- Jüdisches Museum Frankfurt
- Zentrum für Lehrausbildung und Schulforschung, Leipzig

Die am 8.-9. Oktober 2009 am Simon-Dubnow-Institut durchgeführte Abschlusskonferenz dient dazu, die Ergebnisse der Forschungsprojekte öffentlich zu präsentieren. Darüber hinaus soll die Diskussion mit anderen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern gesucht werden, um das Jüdische als paradigmatisches Element im Europäischen näher zu beleuchten.

Weitere Informationen finden Sie unter http://www.kommunikationsraeume.eu/

Programm

Donnerstag, 8. Oktober 2009

9.30
Dan Diner (Simon-Dubnow-Institut, Leipzig / Hebräische Universität, Jerusalem)
Einführung

10:00
Barbara Breysach (Berlin)
Galizien und Amerika. Exil als transnationale Utopie in Joseph Roth‘s Roman „Hiob“

11:00
Panel I: Wege ins Europäische
Moderation: Alfons Kenkmann (Zentrum für Lehrerbildung und Schulforschung, Universität Leipzig)

11:15
Johannes Wiggering (Zentrum für Lehrerbildung und Schulforschung, Universität Leipzig)
Genese eines offenen Raumes. Die Universität Minsk und ihre jüdischen Akademiker in den 1920er Jahren

12:00
Elisabeth Kohlhaas (Zentrum für Lehrerbildung und Schulforschung, Universität Leipzig)
Jüdisch-europäische Geschichte im Unterricht als Beitrag zu einem transnationalen Geschichtsbewusstseins?

13:45
Hansjakob Ziemer (MPI für Wissenschaftsgeschichte, Berlin)
Schreiben. Zur Kulturgeschichte des Feuilletons 1850-1933

14:30
Simone Lässig (Universität Braunschweig und Georg-Eckert-Institut für Internationale Schulbuchforschung)
Zur Rolle der Bildung im Prozess der Verbürgerlichung der deutschen Juden im 19. Jahrhundert

15:30
Panel II: Nach der Katastrophe
Norbert Frei (Friedrich-Schiller-Universität Jena)

15:45
Moshe Zimmermann (Hebräische Universität, Jerusalem)
Was heißt „Europa“ aus israelischer Perspektive?

16:30
Hendrik Niether (Friedrich-Schiller-Universität, Jena)
Freiräume und Einschränkungen jüdischer Transnationalität in der DDR. Juden in Leipzig nach 1945

17:15
Tobias Freimüller (Friedrich-Schiller-Universität, Jena)
Jüdisches Leben in Frankfurt am Main nach 1945

Freitag, 9. Oktober 2009

9:00
Panel III: Das Europa der Kommunikation
Peter Krause (Simon-Dubnow-Institut, Leipzig)

9:15
Susanne Marten-Finnis (University of Portsmouth)
Die Erbschaft der Habsburgermonarchie. Jüdische Teilöffentlichkeit und Kulturelle Interaktion in Czernowitz 1918-41

10:00
Judith Ciminski (Simon-Dubnow-Institut, Leipzig)
Zahlenbilder: Zur europäischen Dimension einer jüdischen Statistik und Demographie 1880 – 1930

11:15
Olaf Terpitz (Simon-Dubnow-Institut, Leipzig)
Russisch als jüdische Literatursprache? Transformationen seit der Haskala

12:00
Tobias Metzler (University Southampton)
Die Stadt als Begegnungsraum der europäisch-jüdischen Geschichte

14:00
Panel IV: Rückkehr nach Europa in Lebensbildern
Moderation: Raphael Gross (Jüdisches Museum Frankfurt a.M.)

14:15
Monica Kingreen (Fritz-Bauer-Institut, Frankfurt a.M.)
Remigration nach Frankfurt nach 1945

15:00
Werner Konitzer (Fritz-Bauer-Institut, Frankfurt a.M.)
Max Horkheimer. Der Begriff der Nation und die Entstehungsgründe des Verfassungspatriotismus

16:00
Simone Ladwig-Winters (Berlin)
„Die Rosinen kennen einander“. Ernst Fraenkels Haltung zur jüdischen Gemeinschaft

16:45
Abschlussdiskussion

Kontakt

Peter Krause

Simon-Dubnow-Institut für jüdische Geschichte und Kultur e. V.
an der Universität Leipzig

krause@dubnow.de

www.kommunikationsraeume.eu
Redaktion
Veröffentlicht am
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
Sprache der Ankündigung