Neue Modelle im Alten Europa

Neue Modelle im Alten Europa

Veranstalter
Kunstgeschichtliches Institut der Philipps-Universität Marburg; Prof. Dr. Katharina Krause; PD Dr. Eva-Bettina Krems; Seminar für Neuere Geschichte der Philipps-Universität Marburg; Prof. Dr. Christoph Kampmann; Dr. Anuschka Tischer
Veranstaltungsort
Ernst-von-Hülsen-Haus - Biegenstraße 11 - 35037 Marburg
Ort
Marburg
Land
Deutschland
Vom - Bis
15.10.2009 - 17.10.2009
Von
Anuschka Tischer (Marburg)

Die Frühe Neuzeit war eine grundsätzlich traditionsorientierte Epoche. Noch in der Frühaufklärung wurden Neuerungen auf allen Feldern menschlichen Handelns mit großer Skepsis wahrgenommen und nur dann gut geheißen, wenn sie vernünftig waren, d. h. dem Maß von Gesetz und Weltklugheit entsprachen. Legitimierung erfolgte über das historische Exempel. Herrscher vergangener Epochen dienten mit ihrer Person und ihrem Handeln als Modell, auf das sich die Normen für Gegenwart und Zukunft bezogen. Dem professionellen Politiker dagegen, der sich den Veränderungen der Zeit mit neuen Konzepten stellte, schlug Misstrauen entgegen. Selbst radikale Innovationen waren in ihrer Legitimierung rückwärts gerichtet. Diese Verhaftung in der Tradition macht die Frühe Neuzeit zu einer Phase, in der Neuerungen in Politik und Kunst besonderer Durchsetzungsstrategien bedurften, um wirksam werden zu können. In der Tagung werden die Verfahren zur Kreation und Legitimation von Neuerungen aus historischer und kunsthistorischer Sicht an Fallbeispielen erörtert. Die Spannweite der Exempel reicht, ausgehend vom Reichsgebiet, von der Reichsreform über das Spanien Philipps II. bis ins Russland Peters des Großen.

Programm

Donnerstag, 15.10.2009

14.30 Christoph Kampmann (Marburg)
Eröffnung

14.45 Wolf-Friedrich Schäufele (Marburg)
Zur Begrifflichkeit von „alt“ und „neu“ in der Frühen Neuzeit

15.30 Anuschka Tischer (Marburg)
Alte Ideale und neue Ideen an der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit: Die Reichsreform

16.15 Pause

16.45 Thomas Schauerte (Nürnberg)
Größe als Argument: Genealogien als Movens der neuen Gattung Riesenholzschnitt im 16. Jahrhundert

17.30 Ulrich Schütte (Marburg)
Neues Modell am falschen Ort: Die Landshuter Stadtresidenz

Abendvortrag
20.00 Wilhelm Ernst Winterhager (Marburg)
Marburg: die erste evangelische Hochschulgründung – ein
neues Universitätsmodell?

Freitag, 16.10.2009

09.15 Matthias Müller (Mainz)
Wohnstätten für kluge Regenten: Das Schloss als Modell eines neuen Fürstenbildes im Alten Reich

10.00 Ulrich Niggemann (Marburg)
Auf der Suche nach einem neuen Modell: Die Legitimierung des englischen Commonwealth nach 1649

10.45 Pause

11.15 Stephan Hoppe (Köln)
Das Modell Escorial: Sakralisierungstendenzen in Herrschaftssitzen um 1600

12.00 Kerstin Weiand (Marburg)
Elisabeth I. als neues Herrscher-Modell im konfessionellen Zeitalter Mittagspause

14.30 Jürgen Luh (Berlin)
The New Model Army: Die zwingende Ordnung des Heerwesens

15.15 Katharina Krause (Marburg)
Louis XIV, Vauban und die Erfindung des Boulevards

16.00 Pause

16.30 Iris Lauterbach (München)
Faire céder l’art à la nature – Natürlichkeit in der Gartenkunst um 1700

17.15 Pärtel Piirimäe (Tartu/Estland)
European civilization as the model for Peter the Great’s new Russia

Samstag, 17.10.2009

09.15 Lothar Schilling (Augsburg)
Traditionsbruch? Modell? Überlegungen zu absolutistischen Repräsentationen in der Frühen Neuzeit

10.00 Cornelia Skodock (Münster)
Zur Repräsentation Peters I. und Elisabeths I. von Russland

10.45 Pause

11.15 Hans-Jürgen Bömelburg (Gießen)
Die Teilungen Polen-Litauens als neues Modell der europäischen Politik

12.00 Eva-Bettina Krems (Marburg)
Stanislaus I. Leszczyński in Lothringen: Ein neues Repräsentationsmodell des Königs im Exil

Kontakt

Geschäftszimmer Neuere Geschichte / Frühe Neuzeit der Philipps-Universität Marburg: ng1@Staff.Uni-Marburg.de

http://www.uni-marburg.de/fb09/khi/aktuelles/tagungneuemodelle
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