2. Workshop Historische Netzwerkforschung

2. Workshop Historische Netzwerkforschung

Veranstalter
Marten Düring, Kulturwissenschaftliches Institut Essen
Veranstaltungsort
Kulturwissenschaftliches Institut Essen
Ort
Essen
Land
Deutschland
Vom - Bis
29.05.2010 - 30.05.2010
Deadline
16.04.2010
Website
Von
Marten Düring

Während sich die Theorien und Methoden der Sozialen Netzwerkanalyse in den Sozialwissenschaften mehr und mehr etablieren, ist deren Anwendung in den historischen Wissenschaften nach wie vor selten. Seit den 1980er Jahren haben sich zwar immer wieder einzelne Historiker mit dem Netzwerkbegriff auseinandergesetzt, diesen aber oft ausschließlich metaphorisch verwendet.

In jüngster Zeit beginnen Historiker sich indes neben der Netzwerk-Metapher stärker mit den theoretischen Konzepten zur Beschreibung sozialer Netzwerke, aber auch vermehrt mit der Berechnung und Visualisierung sozialer Netzwerke auseinanderzusetzen und deren Potenziale für explizit historische Fragestellungen auszuloten. Dabei wird deutlich, dass diese an die spezifischen historischen Erkenntnisinteressen und Forschungspraktiken angepasst werden müssen. Konkret müssen Historiker Lösungen für Probleme finden, die sich Sozialwissenschaftlern in dieser Form nicht stellen. Dazu gehören etwa widersprüchliche Daten, die aus der Arbeit mit hochgradig interpretationsbedürftigem und häufig fragmentarischem Datenmaterial entstehen.

Das Ziel der Veranstaltung ist deshalb zum einen der Austausch über die Anwendbarkeit der Sozialen Netzwerkanalyse auf geschichtswissenschaftliche Fragestellungen. Dazu gehört die Diskussion, inwieweit bestehende theoretische, methodische und technische Paradigmen sinnvoll nutzbar gemacht werden können, an welchen Stellen eigene Konzepte entwickelt werden müssen und welchen grundsätzlichen Erkenntnismehrwert der Netzwerkansatz für die Geschichtswissenschaften bietet.
Zum anderen möchte sie Wissenschaftlern eine Plattform für die Präsentation und Diskussion ihrer Forschungsarbeiten bieten.
Die Veranstaltung folgt auf einen ersten Workshop im vergangenen Jahr, in dem u.a. die Visualisierung von historischen Netzwerkdaten im Vordergrund stand.

Dieses Mal wird der Schwerpunkt auf zwei Themen liegen:

1.) Die Gewinnung von relationalen Daten aus heterogenen
Quellenarten

2.) Die konkreten Vorteile der Netzwerk-Ansätze im Vergleich zur klassischen Quellenanalyse

Zum jetzigen Zeitpunkt sind bereits folgende Beiträge eingegangen:

Heterogene Quellen und die Gewinnung von Netzwerkdaten: Risiken und Potenziale

Linda Keyserlingk, Ulrich Eumann und Jascha März

*

Kirchenbücher als Quelle zur Erstellung von demographischen Netzwerken

Wilko Schröter

*

Die Netzwerkanalyse-Software Vennmaker und ihr Potenzial für Historiker

Michael Kronenwett, Martin Stark

*

Netzwerke der Kreditvergabe im 19. Jahrhundert

Daniel Reupke

*

Ergebnisse einer Netzwerkanalyse im Vergleich zu einer rein historischen Untersuchung am Beispiel eines Hilfsnetzwerks für verfolgte Juden im Nationalsozialismus

Marten Düring

Interessierte sind herzlich eingeladen teilzunehmen und/oder eigene Beiträge zu den genannten und folgenden Themen zu leisten bzw. ihre Forschungsprojekte zur Diskussion zu stellen.

Abstracts sollten bitte bis zum 16. April an marten.duering@kwi-nrw.de geschickt werden.

Programm

Kontakt

Marten Düring

Kulturwissenschaftliches Institut Essen
Goethestr. 31 / 45128 Essen
0201 7204 158

marten.duering@kwi-nrw.de


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Veröffentlicht am
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
Sprache der Ankündigung