Erinnerungsorte der deutschen Sozialdemokratie

Erinnerungsorte der deutschen Sozialdemokratie

Veranstalter
Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung
Veranstaltungsort
Ort
Bonn
Land
Deutschland
Vom - Bis
22.07.2010 -
Website
Von
Max Bloch

In einem neuen Projekt beschäftigt sich das Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung mit den „Erinnerungsorten der deutschen Sozialdemokratie“. Ziel ist es, eine für verschiedene Zielgruppen attraktive Ressource zur Geschichte der Arbeiterbewegung zu schaffen und innovativ im Internet zu präsentieren. Das Konzept des „Erinnerungsorts“, des „lieu de mémoire“, wie es von Pierre Nora formuliert, von Etienne François und Hagen Schulze vertieft und für die deutsche Geschichtsschreibung nutzbar gemacht worden ist, kreist um das Begriffspaar „Identität“ und „Gedächtnis“. Neben wirklichen Orten können auch Symbole und Ereignisse, programmatische Texte und Personen als Erinnerungsorte gedeutet werden, zum Teil mit transnationaler Perspektive. In der Definition von François und Schulze handelt es sich bei Erinnerungsorten „um langlebige, Generationen überdauernde Kristallisationspunkte kollektiver Erinnerung und Identität, die in gesellschaftliche, kulturelle und politische Üblichkeiten eingebunden sind und sich in dem Maße verändern, in dem sich die Weise ihrer Wahrnehmung, Anwendung und Übertragung verändert“. Diese Definition hat sich weitgehend durchgesetzt.
Trotz der markanten Konjunktur, die das Konzept des „Erinnerungsorts“ in den letzten Jahren durchlaufen hat, ist es noch immer von einer gewissen Unschärfe gekennzeichnet. Es fehlen klare Operationalisierungskriterien, und ein valides methodisches Raster ist nicht entwickelt worden. Die große Flexibilität des Konzepts ist Vor- und Nachteil gleichermaßen: Zum einen ermöglicht sie die Adaption eines über die engere Geschichtswissenschaft weit hinausreichenden Schemas auf verschiedene Forschungszusammenhänge. Zum anderen birgt sie die Gefahr einer extensiven Auslegung und beliebigen Anwendung des Begriffs. Aus diesem Grund möchten wir methodische wie praktische Fragen, die mit dem Konzept des „Erinnerungsorts“ verknüpft sind, mit ausgewiesenen Experten diskutieren. Unter anderem soll geklärt werden, ob das Konzept des „Erinnerungsorts“, so wie es von den genannten Autoren formuliert worden ist, auf die Geschichte der Arbeiterbewegung problemlos anwendbar beziehungsweise ob das Ziel, sozialdemokratische Identität in ihrer historischen Tiefenschärfe sichtbar zu machen, mit diesem Konzept überhaupt einlösbar ist.

Programm

10.00 Uhr

BEGRÜßUNG UND EINFÜHRUNG

Anja Kruke, Bonn/Meik Woyke, Bonn

10.15 Uhr

EUROPÄISCHE ERINNERUNGSORTE – EIN PROJEKT DES INSTITUTS FÜR EUROPÄISCHE GESCHICHTE, MAINZ

Małgorzata Morawiec, Mainz

10.30 Uhr

DIE ERINNERUNGSORTE DER DEUTSCHEN SOZIALDEMOKRATIE – EIN PROJEKT DER HISTORISCHEN KOMMISSION BEIM PARTEIVORSTAND DER SPD

Bernd Faulenbach, Bochum

10.45 Uhr

DIE ERINNERUNGSORTE IN DER DEUTSCHSPRACHIGEN GESCHICHTSWISSENSCHAFT

Tilmann Robbe, Basel

11.00 Uhr

DIE ERINNERUNGSORTE DER DEUTSCHEN SOZIALDEMOKRATIE – EIN PROJEKT DES ARCHIVS DER SOZIALEN DEMOKRATIE DER FRIEDRICH-EBERT-STIFTUNG

Max Bloch, Bonn/Meik Woyke, Bonn

11.15 Uhr Kaffeepause

11.30 Uhr Diskussion

12.30 Uhr Mittagspause

13.30 Uhr

ERINNERUNGSORTE DER DEUTSCHEN SOZIALDEMOKRATIE - VISUALISIERUNGSKONZEPT ZUR INTERNETPRÄSENTATION

Gabriele Lutterbeck, Bonn

13.45 Uhr

ZUR VISUALISIERUNG POLITISCHER ERINNERUNGSORTE IM MUSEUM

Ralph Gleis, Wien

14.00 Uhr Diskussion

ca. 15.30 Uhr Ende des Workshops

Kontakt

Max Bloch

Friedrich-Ebert-Stiftung, Godesberger Allee 149, 53175 Bonn

0228-8838066

max.bloch@fes.de


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