Auf der 9. Tagung des Netwerks Reichsgerichtsbarkeit, die am 10. und 11. Dezember 2010 an der Universität Wien, im Juridicum II, in der Schenkenstr. 8-10 stattfindet, besteht wieder die Möglichkeit, Arbeiten aus der laufenden Forschung, die Reichskammergericht, Reichshofrat und verwandte Themen zum Gegenstand haben, vorzustellen und mit jüngeren wie etablierten Kollegen aus dem Kreis der Allgemein- und Rechtshistoriker zu diskutieren. Wer sich mit einer 20minütigen Präsentation seiner Magister-, Diplom-, Dissertations-, Habilitations- oder sonstigen Forschungsarbeit beteiligen möchte, wird ersucht, sich mit einem halbseitigen Abstract und einem kurzen Lebenslauf an die Leiterin der Forschungsstelle Reichskammergericht, Frau Prof. Dr. Anette Baummann, unter anette.baumann@reichskammergericht.de, zu wenden. Für Fragen vor Ort steht Herr Dr. Stephan Wendehorst unter stephan.wendehorst@univie.ac.at oder 0043 (0)1-4277-34408 zur Verfügung. Das diesjährige Netzwerktreffen steht nicht unter einem übergreifenden Thema. Stattdessen ist eine Sektion der Problematisierung der Reichsgeschichte, insbesondere im Kontext der deutschen und österreichischen Geschichtsschreibung gewidmet.
Das Netzwerk Reichsgerichtsbarkeit versteht sich als informelle Vereinigung von Nachwuchswissenschaftlern, die zu Reichskammergericht, Reichshofrat, territorialen Höchstgerichten sowie verwandten Themen der Reichsgeschichte forschen. Es besteht seit 1996 und hat seit seiner Gründung dem wissenschaftlichen Nachwuchs vielfach Gelegenheit geboten, Projekte in unterschiedlichen Stadien im Expertenkreis zu präsentieren. Um der zunehmenden Bedeutung des Reichshofrats in der Forschung gerecht zu werden, finden die Netzwerktagungen seit 2008 alternierend in Wetzlar und Wien statt.
Die Erträge der Tagungen sind zum großen Teil publiziert worden, teils in den „Quellen und Forschungen zur Höchsten Gerichtsbarkeit im Alten Reich“, teils in der „bibliothek altes Reich“ (baR). Bislang sind erschienen:
Anette Baumann, Siegrid Westphal, Stephan Wendehorst und Stefan Ehrenpreis (Hgg.)
Prozeßakten als Quelle. Neue Ansätze zur Erforschung der Höchsten Gerichtsbarkeit im Alten Reich (Quellen und Forschungen zur Höchsten Gerichtsbarkeit im Alten Reich, Bd. 37), Köln/Weimar/Wien 2001
Anette Baumann, Peter Oestmann, Stephan Wendehorst und Siegrid Westphal (Hgg.)
Reichspersonal – Funktionsträger für Kaiser und Reich
(Quellen und Forschungen zur Höchsten Gerichtsbarkeit im Alten Reich, Bd. 46), Köln/Weimar/Wien 2003
Anette Baumann, Peter Oestmann, Stephan Wendehorst und Siegrid Westphal (Hgg.)
Prozesspraxis im Alten Reich. Annäherungen – Fallstudien – Statistiken
(Quellen und Forschungen zur Höchsten Gerichtsbarkeit im Alten Reich, Bd. 50), Köln/Weimar/Wien 2005
Anja Amend, Anette Baumann, Stephan Wendehorst und Siegrid Westphal (Hgg.)
Gerichtslandschaft Altes Reich. Höchste Gerichtsbarkeit und territoriale Rechtsprechung
(Quellen und Forschungen zur Höchsten Gerichtsbarkeit im Alten Reich, Bd. 52), Köln/Weimar/Wien 2007
Anja Amend, Anette Baumann, Stephan Wendehorst und Steffen Wunderlich (Hgg.)
Die Reichsstadt Frankfurt als Rechts- und Gerichtslandschaft im Römisch-Deutschen Reich
(bibliothek altes Reich, Bd. 3), München 2008
In Vorbereitung befindet sich folgender Band:
Die höchsten Reichsgerichts als mediales Ereignis (bibliothek altes Reich), München 2011
Netzwerk Reichsgerichtsbarkeit
Prof. Dr. Anja Amend-Traut
Prof. Dr. Anette Baumann
Dr. Stephan Wendehorst
Dr. Steffen Wunderlich